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Gluten ist nicht grundsätzlich schlimm
Darum braucht kaum jemand von uns glutenfreie Lebensmittel
Ihr wollt Geld sparen? Dann lasst glutenfreie Produkte im Regal stehen. Für die allermeisten von euch hat der Verzicht keinerlei positiven Auswirkungen.
Über das Video:
Ist Gluten deswegen jetzt grundsätzlich "böse"?
Dafür gibt es bisher keine stichhaltigen Belege. Klar ist aber, dass glutenfreie Produkte oft sogar mehr Kohlenhydrate und Fette beinhalten. Wissenschaftler sind ebenfalls besorgt über die wachsende Anzahl der Menschen, die sich glutenfrei ernähren, ohne eine feststellbare Reaktion auf Gluten zu haben. Sie befürchten Nährstoffmängel bei diesen Menschen.
Viele der Menschen, die glutenfrei essen, haben sich ihre Weizensensitivität selbst diagnostiziert. Werden in Studien Menschen mit selbstdiagnostizierter Weizensensitivität untersucht, also mit Provokation durch Gluten oder Weizen nach einer Weile gluten- oder weizenfreier Diät, dann ließen sich oft nur bei einem Bruchteil der Versuchspersonen typische Symptome wie Gliederschmerzen, Blähungen oder Kopfschmerzen hervorrufen. Viele Versuchspersone reagierten auch auf Placebo. Deshalb vermuten Wissenschaftler einen sogenannten Nocebo-Effekt. Das bedeutet, dass man erwartet, dass einem etwas schadet und sogar Symptome hervorruft. Auch wenn es sich eventuell gar nicht um den wirksamen Stoff handelt. Ein anderer Erklärungsansatz ist, dass das anfangs als Grund für die Beschwerden vermutete Gluten gar nicht oder zumindest nicht immer schuld ist. In der Diskussion sind auch andere Weizenbestandteile. Zusätzlich gibt es Überlappungen mit dem Reizdarmsyndrom. Die Gruppe der Weizensensitiven wird als heterogen beschrieben, möglicherweise reagieren also nicht alle auf denselben Inhaltsstoff.
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