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Quarks Doku
Maries neue Leber – Organtransplantation und die Folgen
Eine Lebertransplantation rettete Marie das Leben, als sie noch ein Baby war. Inzwischen ist sie elf Jahre alt, doch das Risiko einer Abstoßung besteht weiterhin. Was wird ihre nächste Kontrolluntersuchung ergeben?
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Artikel Abschnitt: Wie häufig finden Lebertransplantationen in Deutschland statt?
Wie häufig finden Lebertransplantationen in Deutschland statt?
Leberzirrhose häufigster Grund
Bei den Erwachsenen ist der häufigste Grund für eine Lebertransplantation die Leberzirrhose: das Gewebe ist vernarbt und die Leber geschrumpft – oft eine Folge von übermäßigem Alkoholkonsum. Seltener ist Leberkrebs der Grund oder eine Erkrankung der Gallenwege. Anders sieht es bei Kindern aus: Fast die Hälfte der Kinder braucht die lebensrettende Transplantation wegen angeborener Fehlbildungen der Gallenwege oder der Leber.
So auch bei Marie. Sie war noch ein Baby, als sie eine fremde Leber bekam. Seitdem muss sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen, um festzustellen, ob die Leber Auffälligkeiten aufweist– etwa hinsichtlich der Farbe, Größe oder der Durchblutung. Inzwischen ist Marie elf Jahre alt. Dieses Jahr steht – wie alle 5 Jahre – auch eine Biopsie unter Vollnarkose an, um festzustellen, ob eine Abstoßung der Leber droht.
Artikel Abschnitt: Wie hoch ist die Gefahr einer Abstoßung?
Wie hoch ist die Gefahr einer Abstoßung?
Die chronische Abstoßung ist jedoch gefährlicher, denn sie kann komplett beschwerdefrei verlaufen und unbemerkt über Jahre Schäden im Spenderorgan hinterlassen, die erst bei einer Gewebeprobe auffallen.
Artikel Abschnitt: Wie kann das Risiko einer Abstoßung verringert werden?
Wie kann das Risiko einer Abstoßung verringert werden?
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Immunsuppressiva unterdrücken körpereigene Abwehr
Diese körpereigene Abwehr sollen Immunsuppressiva unterdrücken, die dauerhaft eingenommen werden müssen. Damit die Spenderleber in Maries Körper arbeiten kann, muss sie daher jeden Tag, exakt zur selben Uhrzeit Medikamente nehmen.
Unterdrückt ein zu geringer Spiegel an Immunsuppressiva das Immunsystem zu wenig, greift es das Organ an. Die Folge: Abstoßung. Zu viele Medikamente dagegen unterdrücken die Immunabwehr zu stark und harmlose Keime können gefährliche Infekte auslösen.
Das Immunsystem erkennt normalerweise auch Krebszellen im Anfangsstadium – und zerstört sie. Ist es durch Immunsuppressiva unterdrückt, haben daher auch Krebserkrankungen, zum Beispiel Hautkrebs, leichteres Spiel.
Ob Maries Medikamente eine Abstoßung verhindern können, wird die Biopsie zeigen.
Artikel Abschnitt: Wie lange warten Patienten auf eine Organspende?
Wie lange warten Patienten auf eine Organspende?
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Dringlichkeit auf der Warteleiste entscheidend
Die meisten warten auf die Spende einer Niere. Die Leber steht an Stelle zwei. Seltener sind es Herz, Lunge oder Bauchspeicheldrüse, auf die Patienten auf den Wartelisten hoffen. Auf der Warteliste geht es dabei immer um Dringlichkeit.
Marie stand damals als drei Monate altes Baby mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit ohne Transplantation oben auf der Warteliste. Sie hatte Glück, nach sieben Monaten Warten kam eine passende Leber für sie aus Italien. Nun wird sich zeigen, wie gut ihr Körper die Leber wirklich angenommen hat.
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Beteiligte
Schnitt: Isi Göbbeln
Grafik: Matthias Paeper & Kirsten Meier
Sprecherin: Rabea Wyrwich
Dramaturgische Beratung: Daniel Haase
Redaktion: Claudia Heiss
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