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Gesundheit
Darum sind Biowetterprognosen
oft fadenscheinig
oft fadenscheinig
Rund 40.000 Herzinfarkte bei bestimmten Wetterlagen. Zufall? Laut Biowetterprognosen nicht, aber die Studienlage zeigt etwas anderes.
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Das steckt hinter Biowetterprognosen
Neben der normalen Wettervorhersage gibt es bereits seit längerem Biowetter-Prognosen, die sich zum einen an Menschen richten, die sich als wetterfühlig beschreiben, zum anderen sollen ältere oder kranke Menschen in ihrer Tagesplanung unterstützt werden und vor Risiken für die Gesundheit rechtzeitig gewarnt werden. Das Ziel der Biowetter-Vorhersagen ist es, negative Effekte des Wetters zu vermeiden und die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern.
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Darum müssen wir darüber reden:
Nur in wenigen Fällen gilt Verlässlichkeit
Wissenschaftlich gesicherte Zusammenhänge gibt es bislang nur für vier Bereiche:
1. Die Kombination von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und Wind kann Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System von Menschen haben. Der menschliche Organismus versucht Schwankungen auszugleichen und reagiert beispielsweise mit Schwitzen oder Zittern, um die eigene Wärmebilanz erhalten zu können.
Da können die Prognosen etwa bei Hitzewellen dabei helfen, die Menschen im Extremfall vor Hitzestress zu bewahren. Dessen Folgen, wie eine Austrocknung des Körpers, können sogar zum Tod führen. Bei Kälte steigt dagegen das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
2. Wetterbedingte Pollenausbrüche können bei Allergikern Probleme wie Atembeschwerden oder Juckreiz auslösen. In Deutschland leidet etwa jeder Zehnte an Heuschnupfen. Die Pollenkonzentrationen können sich Wetter- und Jahreszeitenabhängig räumlich und zeitlich verändern. Möglichst genaue, örtliche Prognosen können bei der Anpassung von Lebensgewohnheiten und der Freizeitplanung helfen.
3. Wetterbedingtes bodennahes Ozon kann einen Einfluss auf den Körper haben. Die Luftschadstoffe können bei Menschen Atembeschwerden und Atemwegsentzündungen hervorrufen. Besonders Asthma-Patienten leiden darunter.
4. Wer sich UV-Strahlung aussetzt, trägt ein höheres gesundheitliches Risiko. Hautschäden wie Sonnenbrand oder Hautkrebs können durch die Strahlung entstehen. Aber auch das Immunsystem und die Augen können unter den Ultravioletten Strahlen leiden.
Nur für diese vier Aspekte lassen sich bisher (relativ) zuverlässig Prognosen für die Gesundheit erstellen. Bisher konnten keine Zusammenhänge für auftretende Kopf-, Gliederschmerzen oder Verdauungsstörungen durch Luftdruckschwankungen oder Wetterwechsel gefunden werden. Es gibt zwar einige Studien, die statistische Zusammenhänge zwischen Wetterlagen und Symptomen zeigen, aber diese sind bisher eher zufällig. Selbst parallellaufende Studien mit guten Daten kommen am Ende bei gleichen Wetterphänomenen in verschiedenen Regionen zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen.
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Und jetzt?
Intuitives Verhalten kann helfen
Auch die Dauer und Schwere der Hitzewellen werden durch den Klimawandel weiter zunehmen. Aber wir verhalten uns oft ohnehin schon intuitiv richtig, indem wir uns bei Kälte mehr und bei Hitze weniger anziehen oder bei Sonnenschein Schatten suchen. So versuchen wir die Kerntemperatur in unserem Körper zu erhalten.
Menschen, die stärker auf Wettereinflüsse reagieren, können sich aber ein wenig abhärten, indem sie ihr vegetatives Nervensystem regelmäßig herausfordern. Das kann durch Ausdauersport oder Außenaktivitäten trainiert werden.
Autorin: Hannah Altschuck
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