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Aus dem Bauch entscheiden?
Das Geheimnis unseres Bauchgehirns
In unserem Bauch verbirgt sich eine Schaltzentrale: ein Nervensystem, das aufgebaut ist wie das Gehirn in unserem Kopf. Wissenschaftler bezeichnen es als enterisches Nervensystem oder schlicht als Bauchgehirn.
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Das Bauchgehirn besteht aus etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen. Dieses Nervengeflecht liegt zwischen den Muskelschichten der Darmwand. Zum Vergleich: Ein Hund hat etwa 160 Millionen Nervenzellen in seiner Hirnrinde – und zählt damit zu den intelligenten Tieren. Ist unser Bauch also auch intelligent? Für seine Hauptaufgabe, die Verdauung, braucht er den Kopf jedenfalls nicht. Nach dem Schlucken übernimmt das Bauchgehirn das Kommando. Selbst wenn wir wollten, könnten wir die Verdauung nicht beeinflussen. Die Nervenzellen regulieren die Umsetzung der Nahrung, sie steuern die Darmbewegungen und sorgen dafür, dass sich der Darm regelmäßig leert – spätestens alle 72 Stunden. Dass der Bauch all das selbstständig regelt, hat den Vorteil, dass unser Kopf sich um anderes kümmern kann. Wenn er auch noch die Verdauung regulieren müsste, bräuchte er dafür rund 200 Millionen Nervenzellen mehr.
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Bauchgehirn und Kopfgehirn kommunizieren
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Unser Bauchgehirn könnte Emotionen beeinflussen
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Parkinson im Bauchgehirn
Diese Erkenntnis könnte künftig helfen, Parkinson früher und einfacher zu erkennen. Die Forschung zur Bedeutung des Bauches steht noch am Anfang, und vieles ist noch ungewiss. Fest steht: Unser Bauch ist mehr als nur ein Verdauungsorgan – er könnte ein Fenster zu unserem Kopf sein.
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Einiges, was der Medizin heute bekannt, wusste Schopenhauer wahrscheinlich nicht; dennoch sollten sich alle, die sich für den Darm als zweites Gehirn interessieren, einmal mit Schopenhauers Leibreiz-Theorie beschäftigen, die in seinem Werk Die Welt als Wille angesprochen wird.