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Psychosomatik: Wenn die Psyche unseren Körper beeinflusst

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Quarks Doku

Psychosomatik: Wenn die Psyche unseren Körper beeinflusst

20. Dezember 2024 | 20. Dezember 2024

Inhalt

Plötzlich kann Pierre nicht mehr laufen

Im Sommer 2021 versagen Pierre während seiner Arbeit als Krankenpfleger einfach die Beine. Er wird für einige Tage stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die neurologischen Tests zeigen keine Auffälligkeiten. Die Diagnose: Seine Symptome sind offenbar psychosomatisch begründet. Es gibt also keine organische Ursache, seine Psyche löst die körperlichen Beschwerden aus.

Was genau ist Psychosomatik?

Psychosomatik untersucht die Wechselwirkung zwischen Seele (Psyche) und dem Körper (Soma). Dabei geht sie davon aus, dass körperliche Beschwerden oft nicht rein körperliche Ursachen haben, sondern durch ein komplexes Zusammenspiel von biologischen, seelischen und sozialen Faktoren entstehen können.

Psychosomatische Störungen treten auf, wenn seelische Belastungen sich in körperlichen Symptomen äußern, ohne dass eine organische Ursache erkennbar ist. Zu den häufigsten Symptomen zählen Erschöpfung, Schmerzen und Verdauungsbeschwerden. Psychische Belastungen können aber sogar zu Blindheit oder zu Herzinfarkt-ähnlichen Zuständen führen.

Bei psychosomatischen Beschwerden kann eine Therapie helfen

Pierre denkt zunächst, der Auslöser seiner psychosomatischen Störung sei der Stress, dem er bei seiner Arbeit als Krankenpfleger ausgesetzt war. Doch auch während einer Auszeit legen sich die Symptome nicht.

Einen Aha-Moment erlebt er während einer Gruppensitzung seiner Psychotherapie: Eine Patientin berichtet von ihren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch. Pierres Körper reagiert und löst unkontrollierbares Zittern in beiden Beinen aus. Bilder aus seiner Vergangenheit steigen in ihm auf. Es wird deutlich: Pierre leidet an einer dissoziativen Störung.

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Zu den Folgen

Dissoziative Störung

Unser Gehirn speichert bereits in der Kindheit all unsere emotionalen Erfahrungen. Bei extremer psychischer Belastung kann das Gehirn jedoch anders reagieren und das traumatische Erlebnis verdrängen. Negative Emotionen werden dann tief im Gehirn gespeichert, aber nicht mit dem Erlebnis verknüpft: Das Gehirn dissoziiert.

Später können diese Emotionen durch einen Reiz – Bilder, Gerüche, Geräusche – wieder hochkommen. Das Gehirn versucht dann, uns zu schützen und irgendwie von den schmerzhaften Emotionen abzulenken – im Notfall, wie bei Pierre, auch mit extremen körperlichen Symptomen.

Beteiligte

Producerin: Hanna Hocker
Dramaturgische Beratung: Daniel Haase
Kamera: Mike Lenzenbach, Mattias Meinl
Schnitt: Florian Geyer
Grafik: Claudio Como
Redaktion Bilderfest: Anne Steinkamp
Redaktion WDR Quarks: Max Ostendorf
Mathias Tertilt
Wissenschaftsjournalist mit Schwerpunkt Digital und Film. Geht Ursachen, Zusammenhängen und Lösungen nach, insbesondere wenn es um Biotechnologie, Umwelt oder Infektionskrankheiten geht.

Unsere Quellen

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#Gesundheit#Krankheiten#Mensch
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