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Quarks Daily Spezial
Nur regional essen - Kann das funktionieren?
Regional essen schont die Umwelt, weil kürzere Transportwege den CO2-Ausstoß verringern. Aber die allein sind nicht entscheidend.
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Regionale Ernährung kann beim Klimaschutz helfen
Ernährung hat in Deutschland einen ähnlich großen Anteil am CO2-Ausstoß wie der Verkehr. Was wir essen und auch woher es kommt, könnte also ein Hebel sein, um nachhaltiger zu leben. Doch wie klimafreundlich unser Essen ist, hat nicht nur damit zu tun, über welche Strecke es zu uns transportiert werden muss.
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Was „regional“ bedeutet
Aktuell gibt es keine Vorgaben, in welcher Entfernung ein Lebensmittel produziert worden sein muss, damit es als „regional“ verkauft werden darf. Das wäre auch nicht unbedingt sinnvoll. Denn die Bedingungen für die Landwirtschaft und auch der Bedarf sind überall anders. Dass eine feste Definition fehlt, macht es für uns aber gleichzeitig schwierig, den Weg von Feld oder Stall bis auf unseren Teller nachzuvollziehen und uns für das nachhaltigste Produkt zu entscheiden.
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Wir haben zu wenig Platz
Rein rechnerisch wäre es unmöglich, in Deutschland genug Lebensmittel zu produzieren, um alle Menschen, die hier leben, satt zu machen. Denn die Fläche, die wir für Landwirtschaft und Co zur Verfügung haben, ist kleiner als der Bedarf. Bei einzelnen Sachen, wie Getreide, Kartoffeln oder Kohl könnten wir uns zwar komplett selbst versorgen, aber vieles andere wie Gurken, Tomaten oder die meisten Obstsorten könnten wir nur noch selten essen, wenn alles aus der Nähe kommen soll.
Nicht alles wächst immer und überall
In Deutschland hängt das Angebot an frischen Lebensmitteln stark von der Jahreszeit ab. Wollen wir möglichst viel regional beziehen, müssten sich auch unsere Ernährungsgewohnheiten den regionalen Unterschieden und den Jahreszeiten anpassen. Auf einige Sachen wie Zitrusfrüchte oder Kaffee müssten wir dann sogar fast oder komplett verzichten.
Auch Anbauart und Jahreszeit entscheiden
Ob Gurken im Frühjahr bei uns in einem beheizten Gewächshaus oder in Spanien zur gleichen Zeit im Freiland wachsen, hat einen größeren Einfluss auf die Klimabilanz als die Transportwege, die das Gemüse von dort zurücklegt. Deshalb lohnt es sich, beim Einkaufen auch auf Saisonalität zu achten. Also im Winter eher Gemüsesorten wir Lauch, Möhren oder Kohl zu essen als Paprika und Tomaten. Denn die kommen zu dieser Zeit sehr wahrscheinlich aus Südeuropa und haben weite Wege hinter sich.
DIE MACHER:INNEN
Magdalena Schmude ist Wissenschaftsjournalistin. In ihrer Gemüsekiste landen seit der Recherche zu diesem Spezial öfter auch ungewöhnliche, aber regionale Produkte wie Palmkohl, Mangold und Topinambur.
Sebastian Sonntag ist leidenschaftlicher Radiomoderator und Quarks-Daily-Host.
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