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Salz – für wen ist es ein Problem?
Wir brauchen Salz, damit unser Körper funktioniert. Aber es kann auch zu viel des Guten sein. Für einige Menschen ist es besonders problematisch. Wie viel Salz ist noch okay und wer sollte besonders aufpassen?
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Wofür brauchen wir Salz? Und wie viel?
Unser Körper braucht 0,5 bis 1,5 Gramm Kochsalz. Es besteht aus Natrium und Chlorid. Beides ist wichtig, um den Wasserhaushalt in unserem Körper zu regulieren. Natrium brauchen wir für die elektrische Reizweiterleitung in unserem Körper. Chlorid ist wichtig für unsere Verdauung.
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Wie viel Salz essen wir?
Frauen essen in Deutschland durchschnittlich 8,4 Gramm und Männer rund 10 Gramm Salz pro Tag. Das ist – zumindest bei Männern – das Doppelte von dem, was von der Weltgesundheitsorganisation WHO noch als unschädlich angesehen wird: nämlich 5 Gramm. Das ist so viel wie ein gestrichener Teelöffel Salz.
Besonders viel Salz ist in hochverarbeiteten Lebensmitteln wie Tiefkühlpizza enthalten. Aber auch in unseren täglichen Konsumgütern wie Brot, Käse und Wurstwaren ist relativ viel Salz.
Warum ist zu viel Salz problematisch?
Unser Körper ist von Natur aus darauf ausgelegt, Salz zu speichern. Deshalb brauchen wir eigentlich relativ wenig Salz. Essen wir dauerhaft zu viel Salz, verschiebt sich das Verhältnis von Wasser zu anderen Stoffen. Das ist für unsere Nieren problematisch. Denn das fein abgestimmte Hormonsystem, das unseren Wasserhaushalt reguliert, kann durch zu viel Salz gestört werden und das kann dafür sorgen, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und schließlich sogar vernarben können.
Außerdem kann zu viel Salz zu hohem Blutdruck führen und da die Niere mit sehr vielen kleinen Gefäßen durchzogen ist, leidet sie darunter besonders.
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Für wen ist Salz besonders kritisch?
Menschen mit Bluthochdruck müssen besonders vorsichtig mit Salz sein – und zu viel Salz kann zu Bluthochdruck führen. Dahinter stecken zwei Mechanismen: Wenn sich durch zu viel Salz der Wasserhaushalt verschiebt, wird das Blutvolumen größer, es fließt also mit höherem Druck durch die Gefäße. Sind die Gefäße schon vorher geschädigt und dadurch enger, wird der Blutdruck noch einmal höher.
Salz kann die Gefäße auch direkt schädigen. Auf den Oberflächen der Zellen innerhalb des Gefäßes sitzt eine dichte Schicht: Die Glykokalix. Die sorgt dafür, dass Entzündungszellen nicht so leicht eindringen können. Wird diese Schicht durch zu viel Salz zerstört, haben Entzündungszellen es leichter, Blutgefäße schwellen an und werden dadurch enger. Auch das lässt den Blutdruck steigen.
Nicht alle Menschen sind gleich anfällig.
Es gibt Menschen, deren Blutdruck besonders empfindlich auf Salz reagiert. Diese Menschen sind salzsensitiv. Das sind ca. 30 Prozent der Menschen in Deutschland. Ihre Glykokalix ist – entweder genetisch bedingt oder durch zu viel Salz – vorgeschädigt. Unter den Menschen, die schon Bluthochdruck haben, sind circa 50 Prozent salzsensitiv.
Wie schaffen wir es, weniger Salz zu essen?
Salz zu reduzieren ist gar nicht so einfach. Denn gerade in verarbeiteten Lebensmitteln ist besonders viel Salz. Da hilft nur ein Blick auf die Nährwertangaben hinten auf der Lebensmittelverpackung. Der Salzgehalt ist nämlich seit 2016 eine Pflichtangabe . So können wir uns etwas orientieren.
Vor allem ist aber die Politik gefragt. Durch Verpflichtungen oder Anreize für die Lebensmittelindustrie könnte der Salzgehalt in Lebensmitteln reduziert werden.
Wenn man weniger Salz isst, schmeckt das Essen erst mal fade. Aber man kann sich vom Salz entwöhnen, nimmt dann andere Geschmäcker stärker wahr und braucht nicht mehr so viel Salz.
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