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Selbstverwirklichung – was ist mein Purpose?
Selbstverwirklichung – das klingt nach Sinn und Zweck unseres Daseins: Was wollen wir erreichen, wofür machen wir das alles, was ist unser Ziel? Ein möglichst guter Job? Oder viel Zeit mit Freunden und Familie? Was ist er, der Sinn des Lebens? Und wie finden wir ihn?
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Selbstverwirklichung als Konzept der humanistischen Psychologie
Selbstverwirklichung mag philosophisch bis esoterisch klingen, ist aber ein Konzept der humanistischen Psychologie. Diese entstand als Kritik gegen den Behaviorismus und die Tiefenpsychologie, die nach Ansicht der humanistischen Psychologie ein zu negatives Bild vom Menschen haben, und den Fokus zu sehr auf die Fehler und Schwächen des Menschen legen. In der humanistischen Psychologie wird dagegen versucht, den Menschen als Ganzes zu betrachten und seine Schwächen nicht als Fehler zu sehen, die behoben werden müssen, sondern sie im Gesamtkontext zu erklären und zu verstehen.
Einer der prägendsten Figuren in der humanistischen Psychologie war der Amerikaner Abraham Maslow, der das Konzept der Selbstverwirklichung zum ersten Mal definiert hat. Nach Maslow ist Selbstverwirklichung die Motivation, das eigene Potenzial zu verwirklichen.
Die Maslow’sche Bedürfnispyramide
Dazu entwickelte er in den 1940er Jahren das Model der „Bedürfnispyramide“. Darin geht Maslow davon aus, dass jeder Mensch bestimmte Grundbedürfnisse hat, die befriedigt werden müssen. Diese menschlichen Bedürfnisse sind in fünf Gruppen eingeordnet und Maslow postulierte, dass niedrige Bedürfnisse – also die, die in der Pyramide ganz unten stehen – immer erst befriedigt sein müssen, bevor ein höheres Bedürfnis überhaupt wirksam werden kann.
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Die fünf Stufen
Zuunterst – als Fundament der Pyramide – stehen die körperlichen Bedürfnisse. Dazu gehören Essen, Trinken, aber auch Kleidung, Wohnung. Diese Bedürfnisse haben Priorität vor allen anderen Bedürfnissen, und werden deshalb auch als „existenzielle Bedürfnisse“ bezeichnet.
Auf die zweite Stufe setzt Maslow das Sicherheitsbedürfnis. Er meint damit das Verlangen eines Menschen nach Schutz vor unvorhersehbaren Ereignissen des Lebens, beispielsweise Unfällen, Krankheiten oder Raubüberfällen.
Auf der dritten Stufe in der Pyramide stehen die Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse: der Wunsch nicht einsam zu sein, Gemeinschaft zu erfahren, Zusammengehörigkeit.
Die vierte Stufe umfasst die Bedürfnisse nach Wertschätzung und Geltung, also der Wunsch nach Anerkennung und Achtung. Dabei geht es sowohl um die Anerkennung von anderen Personen als auch um Selbstachtung und Selbstvertrauen.
Bei den Stufen eins bis vier handelt es sich um so genannte „Mangelbedürfnisse“ oder auch „Defizitbedürfnisse“, weil etwas fehlt (Nahrung, Sicherheit, Liebe & Anerkennung) und wir dann etwas ENTBEHREN. Wir sind dann sehr motiviert, den Mangel auszugleichen.
Stufe 5: Die Selbstverwirklichung
Die letzte und fünfte Stufe, die zuoberst in der Maslow‘schen Bedürfnispyramide steht, ist die Selbstverwirklichung. Die Selbstverwirklichung wird von Maslow als „Wachstumsbedürfnis“ angesehen. Hier wird davon ausgegangen, dass das Bedürfnis – wenn es befriedigt wird – in seiner Stärke eher wächst. Er spricht deshalb auch von „Zugmotivation“: Ich will einen bestimmten, erwünschten Zustand erreichen. Nach Maslow sorgen höhere Bedürfnisse in der Pyramide für tieferes Glück, Heiterkeit und innerer Reichtum.
Die Schwächen der Pyramide
Die Maslow’sche Bedürfnispyramide ist und bleibt aber eine Theorie, und wurde schon in den Jahren nach ihrer Entwicklung in einigen Punkten korrigiert. Die Annahme zum Beispiel, dass erst ein niedriges Bedürfnis befriedigt werden muss, bevor ein höheres zum Tragen kommt, ist so nicht immer zu halten. So hungern sich beispielsweise manche Sportler zu ihrem Kampfgewicht herunter und stellen so ihr Bedürfnis nach Geltung und Selbstverwirklichung über das Bedürfnis nach Essen und Trinken.
Tatsächlich konnte Maslows Bedürfnispyramide nie wissenschaftlich überprüft werden. Trotzdem gibt es bisher kein Modell, das sie ersetzen konnte, und sie ist nach wir vor ds gängige Erklärungsmodell für Motivation und Selbstverwirklichung, und hat deshalb auch viele andere Bereiche beeinflusst: Vom Erziehungswesen über Management-Theorien bis hin zum Marketing.
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