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Quarks Daily Spezial
Trennen, Loslassen, Abkoppeln - Darum ist Abschied nehmen so wertvoll
Ein neuer Job, eine Hochzeit, der Umzug in eine neue Stadt: wenn wir uns für etwas Neues entscheiden, heißt das automatisch auch, sich von "Altem" zu verabschieden. Doch Dinge, Menschen, Vorstellungen loszulassen, ist nicht immer leicht. Besonders, wenn die Veränderung schicksalhaft über uns kommen.
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Entscheide ich selbst?
Zunächst macht es einen Unterschied, ob ich selbst derjenige bin, der die Veränderung einläutet, oder ob sie unerwartet von außen über mich kommt. Natürlich ist es einfacher, sich selbst für eine Veränderung zu entscheiden. Trotzdem kostet es Kraft, denn Veränderungen mag unser Gehirn erstmal so gar nicht – ist ihm viel zu anstrengend. Es liebt Routinen und die Comfort Zone.
Aber selbst, wenn ich selbst entscheide, mich von bestimmten Menschen, Dingen, Orten oder auch Lebensträumen zu verabschieden, bedeutet so ein Abschied immer auch einen Verlust. Das kann gut laufen – der neue Job ist super, die Trennung war genau richtig - dann wachsen wir daran. Das kann aber auch schlecht laufen – der neue Job, der Umzug war ein Fehler, dann sind wir "gescheitert".
Ein Abschied ist also immer auch mit Ängsten verbunden, und mit Trauer über das, was wir zurücklassen - beides Gefühle, die wir nicht so richtig geil finden.
Oder kommt der Abschied schicksalhaft von "außen"?
Noch mehr negative Gefühle kommen ins Spiel, wenn ein Abschied ganz unvermittelt von außen kommt, ohne, dass wir das selbst steuern oder kontrollieren können. Wenn das Schicksal zuschlägt, reagieren wir mit Angst und Ohnmacht. Vor allem das Gefühl der Ohnmacht ist etwas, das wir nur ganz schlecht aushalten können.
Die "Deck-Emotion"
Oft reagieren wir dann mit einer so genannten "Deck-Emotion": Man versucht, die Ohnmacht mit einem anderen Gefühl zu überdecken – z.B. Wut oder Ärger. Ärger hat im Vergleich zur Ohnmacht viele innerpsychische Vorteile: Man fühlt sich im Recht, man spürt die eigene Energie und man braucht sich mit "weichen Gefühlen" wie Angst oder Ausgeliefertsein nicht zu beschäftigen.
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Stichwort "Resilienz"
Trotzdem gibt es Menschen, die können besser mit Schicksalsschlägen umgehen, als andere. Sie sind besonders "resilient". Der Begriff "Resilienz" stammt aus der Materialkunde und bezeichnet Stoffe, die auch nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren, wie zum Beispiel Gummi.
Bei resilienten Menschen funktioniert das Prinzip ähnlich. Diese Menschen haben eine große inneren Widerstandskraft. Ihnen gelingt es, sich nach Krisen und einer gewissen Zeit wieder aufzurichten. Sie können ihr Leben weitergestalten.
Wie unterscheiden sich "resiliente" Menschen von anderen?
Entdeckt wurde die Resilienz von der Wissenschaft in den 1950er Jahren. DIe amerikanische Psychologin Emmy Werner hat damals eine Langzeitstudie auf der hawaiianischen Insel Kauai gestartet, bei der sie 686 Kinder 40 Jahre lang auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleitet hat.
Dabei stellte Werner fest, dass arme und vernachlässigte Kinder als Erwachsene keineswegs automatisch scheitern, wie das damals oft angenommen wurde. immerhin ein Drittel der Risikokinder hat trotz schwieriger Startbedingungen als Erwachsene ein gutes und erfülltes Leben geführt.
Diese Gruppe hat der Wissenschaft die ersten Anhaltspunkte dafür geliefert, was Menschen mit einer guten Resilienz auszeichnet: diese Menschen erachten ihr Leben als sinnvoll und erleben, dass sich etwas verändert, wenn man handelt. Außerdem verfügen diese Menschen über stabile soziale Kontakte und ein realistisches Selbstbild, das ihnen hilft, Lebensträume und Ziele besser einzuschätzen. Auch ein guter Zugang zu den eigenen Gefühlen und Zuversicht macht Menschen resilient.
Wie lerne ich "loszulassen"?
Der erste Schritt zu einem guten Abschied aber führt über die Akzeptanz. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass das keine Entscheidung des Willens ist. Meistens ist die erste Reaktion erstmal das Gegenteil: Wir kämpfen wir gegen das, was ist, an. Doch dieser Widerstand gegen das Gegebene verstärkt die unangenehmen Gefühle eher, als dass er uns hilft. Denn erst wenn wir akzeptieren können, können wir auch wirklich loslassen.
Verluste zu akzeptieren geht aber nicht auf Knopfdruck. Etwas zu akzeptieren ist das Ergebnis eines innerpsychischen Verarbeitungsprozesses - kein Willensakt. Wir können Akzeptanz nicht erzwingen.
Vielmehr muss man lernen, im ersten Schritt die eigenen Gedanken und Gefühle, die mit dem unvorhergesehenen Abschied einhergehen, anzunehmen. Und diese Gefühle sind erstmal unangenehm: Schmerz, Minderwertigkeitsgefühle, Enttäuschung, Scham. Doch nur durch das Zulassen diese Gefühle kann man das Gegebene akzeptieren – und dann im nächsten Schritt auch loslassen.
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Laura,super du bist meine Ideal Frau ohne Kindwunsch.Super!
Schon viele Rechtschreibfehler.
Ich habe mich von meinem Freund getrennt.Er wollte ein Kind, Ich NICHT:Er wollte das ich die Verhütung einstelle,Jetzt bin ich glücklich Tubensterilisiert .Mein Leben meine Freiheit!.