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Quarks Daily Spezial
Voll verstrahlt - Schaden mir WLAN, Bluetooth und Mobilfunk?
Seit über 30 Jahren gibt es Handys auf dem Markt, kurz danach folgte das Internet und Technologien wie Bluetooth. Mittlerweile sind wir dadurch überall elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt. Aber was macht Strahlung mit uns und was sagt die Forschung aus den letzten 30 Jahren?
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Ein wichtiger Unterschied: Ionisierende und nicht-ionisierende Strahlung
Strahlen sind erzeugte Energien, die sich als Wellen oder Teilchen im Raum verteilen. Dabei unterscheidet man zwischen ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung. Der Unterschied liegt in der Energie und der Fähigkeit, Atome und Moleküle zu ionisieren. Das heißt, durch elektrische Ladung zu verändern. Röntgen-Strahlen sind beispielsweise ionisierend und können Zell- und DNA-Schäden verursachen. Strahlung durch Mobilfunk, WLAN oder Bluetooth gelten als nicht-ionisierend und haben somit nicht die Kraft Atome und Moleküle zu verändern.
Höhere Strahlenlast als noch vor 30 Jahren
Zwar ist die Strahlenlast einzelner Geräte durch technischen Fortschritt zum Teil zurückgegangen, durch die Digitalisierung haben wir heutzutage aber insgesamt mehr elektrische und magnetische Felder als noch in den 90er-Jahren. Außerdem werden mittlerweile andere, zum Beispiel höhere, Frequenzen benutzt wie etwa bei dem 5G-Mobilfunk. Diese gelten bislang aber auch als ungefährlich.
Auch der Klimawandel stellt uns vor neuen Herausforderungen, heißt es vom Bundesamt für Strahlenschutz. Durch mehr sonnige Tage sind wir mehr UV-Strahlung ausgesetzt und damit steigt das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Strenge EU-Regeln für Strahlung
Laut Strahlenschutzgesetzt darf ein Mensch in Deutschland innerhalb eines Jahres maximal 1 Millisievert künstliche Strahlung abbekommen. Das entspricht etwa der Strahlenlast von zehn Langstreckenflügen von München nach Japan. Seit 2001 müssen Hersteller in der EU außerdem einen maximalen SAR-Wert für Geräte wie Smartphones oder Router einhalten. SAR steht für "spezifische Absorptionsrate" und beschreibt, wie viel elektromagnetische Strahlung der Körper bei Nutzung eines Gerätes aufnimmt. Beim Telefonieren mit einem Handy am Ohr darf der Grenzwert von 2 Watt / kg nicht überschritten werden. Beim Tragen am Körper sind bis zu 4 Watt erlaubt. Alles, was unter diesen Grenzwerten liegt, gilt als ungefährlich.
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Gesundheitliches Risiko durch Studien aktuell ausgeschlossen
Weltweit haben Forschende in den letzten 30 Jahren mögliche Risiken durch elektromagnetische Strahlung untersucht. Die Technische Hochschule Aachen listet in ihrer Literaturdatenbank über die Auswirkungen von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern (EMF-Portal) rund 40 Tausend Studien. In keiner seriösen oder qualitativ guten (Langzeit-)Studie hat man gesundheitliche Schäden wie ein erhöhtes Krebsrisiko, Unfruchtbarkeit oder Schlafstörungen feststellen können. Die größten Untersuchungen sind dabei die Interphone-Studie der WHO und des Internationalen Krebsforschungszentrums oder die internationale MOBI-KIDS-Studie. Im Jahr 2007 ist außerdem die europäische COSMO-Studie gestartet, welche noch bis 2037 laufen wird.
Thermische Effekte möglich
Die Strahlung von Mobiltelefonen kann bei engen Körperkontakt unsere Haut leicht erwärmen, beispielsweise wenn man das Smartphone beim Telefonieren direkt an das Ohr hält. Dieser Erwärmungseffekt durch das Absorbieren der Strahlung ist aber sehr gering und liegt meist unterhalb der natürlichen Temperaturschwankungen der Haut. Solange nicht der ganze Körper dauerhaft erwärmt wird, hat dieser minimal thermische Effekt keine Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Ein negativer Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Männern konnte durch Studien ebenfalls ausgeschlossen werden. Die Erwärmung durch Mobilfunkstrahlung reicht nicht aus, um Spermien zu schädigen. Das gilt auch, wenn das Gerät in einer vorderen Hosentasche getragen wird. Ein größeres Risiko stellt dann eine Erhitzung des Smartphones durch den Akku oder durch eine hohe Prozessorauslastung dar.
Vorsichtshalber Strahlung reduzieren
Durch die aktuelle Studienlage müssen wir keine gesundheitlichen Folgen durch elektromagnetische Strahlung befürchten. Aber: Forschende können nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ausschließen, ob elektromagnetische Strahlung mögliche Langzeiteffekte hat. Dazu fehlt es aktuell an Langzeitbeobachtungen über mehrere Jahrzehnte. Die WHO und das Bundesamt für Strahlenschutz empfehlen deshalb zum Beispiel: Vor dem Kauf von elektrischen Geräten den SAR-Wert checken und Modelle mit geringer Strahlenlast wählen. Den Router zuhause so platzieren, dass man genug Abstand halten kann (z.B. nicht direkt neben dem Bett oder dem Sofa). Auf Telefonate bei schlechtem Netz verzichten (z.B. im Zug), da das Smartphone die Sendeleistung erhöhen muss, um ein Gespräch zu ermöglichen. Bestimmte Strahlenschutz-Kleidung, -Wandfarben, -Vorhänge oder ähnliches seien laut dem Bundesamt für Strahlenschutz nicht nötig und haben meist keine erwiesene Wirkung.
DIE MACHER:INNEN
Sebastian Sonntag ist leidenschaftlicher Radiomoderator und Quarks-Daily-Host.
Catharina Velten ist Wissenschafts-Journalistin, hat interdisziplinär Psychologie und Informatik studiert und recherchiert für Quarks außerdem gerne zu Technik-Themen.
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Regierungen haben die schlechte Angewohnheit, das zu tun, was große Konzerne (wie die Telekommunikationsbranche) von ihnen wollen. Wenn es darum geht, Bürger als Millionen gefügiger Labortiere zu benutzen, denen immer wieder gesagt wird, sie seien „sicher und wirksam“, ist das für die Beamten und die Medien kein Problem, die durch… Weiterlesen »
Stecken Sie die Katze bei 100W in die Mikrowelle, denn diese hat 3.6GHz und nicht ionisierende Strahlung, wie 5G auch. Es ist ein 1:1 Versuch, beide Geräte haben rund 3.6GHz, nur strahlt 5G mit rund 10’000 Watt im Quadrant und nicht mit 100 Watt. Berichten Sie danach in diesem Kommentar,… Weiterlesen »
Der Vergleich einer Mikrowelle mit 5G-Strahlung ist irreführend, da diese Technologien unterschiedlich funktionieren, trotz ähnlicher Frequenzen. Mikrowellen konzentrieren Energie auf einen kleinen Raum, um Lebensmittel zu erhitzen, während 5G-Strahlung über große Distanzen gestreut wird und dabei viel geringere Energiedichten erreicht. Die Behauptung, dass 5G verantwortlich für das Insektensterben oder steigende… Weiterlesen »
Dieser absolut dumme Beitrag ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die wirklich an EHS leiden und unter heftigsten Symptomen gerade seit der Einführung von 5G leiden. Mehr als fragwürdig finde ich es, dass Sie in Ihrer Recherche NICHT neutral sind, denn es gibt sehr wohl sehr viele Untersuchungen und… Weiterlesen »
Wie wir im Artikel erwähnen listet die Technische Hochschule Aachen hat in ihrer Literaturdatenbank zum Thema elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder (EMF-Portal) rund 40.000 Studien. Es gibt keine seriöse oder qualitativ hochwertige Langzeitstudie, die gesundheitliche Schäden wie ein erhöhtes Krebsrisiko, Unfruchtbarkeit oder Schlafstörungen belegen konnte.
für was für einen Quatsch geben Sie sich her? Habe eine landwirtschaftliche Fläche neben einer Mobilfunkantenne, jährlich sind die Keulen der Mobilfunkstrahlen in den verschiedenen Ackerkulturen deutlich zu erkennen.
Wer glaubt diese Strahlung wirkt nur auf Pflanzen ein geht zu blauäugig durch diese Welt.
Was ist denn mit den Pflanzen los, wie sehen die genau aus? Andere Ursache möglich?
Die Pflanze hat schon Schwierigkeiten vom Keimling den Übergang zur Photosyntese zu schaffen, ist sie da durch, ist das Wachstum gehemmt und es sieht aus als würde nicht gedüngt. Aber ich kann Sie beruhigen die Antenne sendete 2016 nicht, da war der Aufwuchs auf er ganzen Fläche gleich. Die Antenne… Weiterlesen »
was bauen Sie denn da an? Heilsteine als Kraftquelle? Sprirituelle Energiepflanzen?
bei gewöhnlichem Futtermais oder Schweinerüben hilft es oft schon, wenn die den Handyprovider wechseln.
Hallo, „…Auch der Klimawandel stellt uns …“ Die höhere Sonnenscheindauer kommt nicht durch den Klimawandel, sondern von der besseren Reinhaltung der Luft. Von 1951 bis 2015 ist die Sonnenscheindauer um 9 Minuten / Tag gestiegen und zwar von 245 auf 254 Minuten pro Tag. Nicht an allen Änderungen ist der… Weiterlesen »
Beides spielt eine Rolle, siehe https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-monitoring/klimaentwicklung/sonnenschein/sonnenscheindauer