Artikel Kopfzeile:
Vorsorgetipps
Blackout: So sorgst du für eine Katastrophe vor
Katastrophen wie ein Blackout lassen sich nur schwer vorhersagen. Wie vorbereitet bist du?
Artikel Abschnitt:
Aber Blackouts sind nicht die einzigen Ereignisse, bei denen man ohne schlaue Vorsorge aufgeschmissen ist – auch Extremwetterereignisse oder Hochwasser können dafür sorgen, dass man für längere Zeit von der Außenwelt abgeschnitten ist. Wir zeigen euch, wie man sich auf solche Fälle vorbereiten kann.
Artikel Abschnitt: Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?
Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?
Das mag suggerieren, dass fest damit gerechnet wird. Nur: Echte Vorsorge bedeutet eben, dass man auch auf seltene und unwahrscheinliche Ereignisse vorbereitet ist, die aber großen Schaden verursachen. Und dazu zählen eben großflächige und lang anhaltende Stromausfälle – Blackouts.
Stromausfälle möglich, Blackouts eher unwahrscheinlich
Ein Blackout kann passieren, wenn zu wenig Strom zur Verfügung steht und die Frequenz, quasi der Zustandsmesser im Stromnetz, auf kritische Niveaus absinkt. Dann trennen sich theoretisch irgendwann die Kraftwerke vom Netz, um Schäden zu vermeiden. Das vergrößert dann aber das Stromdefizit und der Blackout wird fast unausweichlich.
Doch bis dahin gibt es sehr viele Instrumente, um einen flächendeckenden Blackout zu verhindern. Das ist auch der Grund, weshalb das Stromnetz seit Jahrzehnten zwar stark beansprucht, aber stabil ist.
Eine Sonderanalyse sollte zeigen, wie kritisch die Stromsituation in Deutschland diesen Winter ist. Die deutschen Netzbetreiber halten es laut dieser für äußerst unwahrscheinlich, dass es zu einem Blackout kommt.
Im allerschlimmsten aller untersuchten Szenarien fehlt demnach drei bis zwölf Stunden der Strom – über den ganzen Winter hinweg. Das ist durchaus plausibel, so haben es uns mehrere Expert:innen bestätigt.
Gezielte Abschaltungen
Was daher passieren könnte: Es könnte gezielt zu kurzen Abschaltungen kommen – um einen echten Blackout zu verhindern. Die dürften der Simulation zufolge allerdings nicht länger andauern als ein gewöhnlicher Stromausfall.
Und der bedeutende Unterschied zu einem Blackout liegt darin, dass diese Abschaltungen kontrolliert vorgenommen würden. Die Panikszenarien eines unkontrollierten Blackouts gelten laut Fachleuten daher als unwahrscheinlich.
Ist es dann überhaupt nötig, vorzusorgen?
Ja, definitiv. Ein Blackout gilt zwar seit jeher als ein sehr unwahrscheinliches Ereignis, aber wenn er eintritt, als ein extrem verheerendes. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ergibt es Sinn, vorzusorgen.
Blackouts lassen sich oft nicht vorhersagen
Und: Es muss nicht das Missverhältnis von Stromerzeugung und Stromverbrauch sein, das einen Blackout auslöst. Es können teilweise auch banalere Ursachen sein, etwa beschädigte Leitungen bei Bauarbeiten, Schäden der Hochspannungsleitungen durch Orkane oder Schneestürme – oder auch Sabotage. Für sie lässt sich keine Wahrscheinlichkeit berechnen.
Katastrophen wie im Ahrtal zeigen auch, dass Menschen sich vor allem auf den Staat verlassen, was Katastrophenhilfe und Vorbereitung angeht. Ein wichtiger Teil der Vorsorge betrifft aber auch den einzelnen Bürger und die einzelne Bürgerin – also dich. Klingt jetzt ein bisschen abgedroschen, aber: Tatsächlich ist eine ganze Region nur so gut vorbereitet, wie jede und jeder Einzelne vorbereitet ist.
Vorsorge gilt auch für andere Katastrophen
Wenn von chaotischen Szenarien im Falle längerfristiger Stromausfälle die Rede ist, so basieren diese vor allem darauf, dass die Menschen selbst kaum vorgesorgt haben und daher Panik ausbricht, weil die Versorgung mit Lebensmitteln dann nahezu unmöglich ist. Und dass die Unterbrechungen durch einen großflächigen, mehrtägigen Stromausfall auch noch die folgenden Tage und Wochen beeinflussen.
Egal ob durch einen Stromausfall oder ein schlimmes Hochwasser: Es ist immer sinnvoll, möglichst viel Zeit überbrücken zu können, ehe Hilfe kommt oder der übliche Alltag wieder möglich ist.
Artikel Abschnitt: Wie kann ich mich vorbereiten?
Wie kann ich mich vorbereiten?
Einen kühlen Kopf bewahren, wenn’s drauf ankommt
Ab dann ist man in gewisser Weise auf sich allein gestellt. Das kann für Stress und Überforderung sorgen. Wer vorsorgt, ist entspannter. Besonders hilfreich kann es sein, ein solches Szenario bereits vorher einmal in Ruhe im Kopf durchzuspielen:
- Was tue ich als Erstes?
- Was habe ich und was brauche ich noch? Wo bekomme ich das noch her?
- Wo gehe ich hin?
- Bleibe ich allein oder habe ich mich für so einen Fall mit anderen Menschen, mit Freund:innen oder Familie verabredet?
- Wer kann mir helfen, wenn es nötig ist?
- Was tue ich, wenn mein Vorrat zu Ende geht?
Solch ein kleiner Plan kann helfen, im Ernstfall die richtigen Entscheidungen zu treffen. Trotzdem gibt es einige Dinge, die sich ab dem Moment eines Stromausfalls oder einer eintretenden oder sogar anbahnenden Katastrophe nicht mehr regeln lassen. Einkaufen ist unmöglich. Was nicht schon zu Hause liegt, bekommt man oftmals nicht mehr ohne Probleme.
Gerade deshalb ist es sinnvoll, für einige Tage vorgesorgt zu haben und einen Notfallvorrat anzulegen.
Artikel Abschnitt: Was sollte ich zu Hause haben?
Was sollte ich zu Hause haben?
Aus diesem Grund rät etwa das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu mehr Vorsorge. Wir haben uns hier an den offiziellen Checklisten orientiert, die ihr dort zum Download findet.
Das solltest du bedenken:
1. Essen und Trinken für zehn Tage
- Zwei Liter Flüssigkeit pro Person am Tag
Davon 1,5 Liter zum Trinken und 0,5 Liter zum Kochen oder zur Zubereitung von Teigwaren, ... - 2200 Kilokalorien pro Person am Tag
Das Einfachste sind natürlich Konserven, allerdings sollte auch auf eine möglichst abwechslungsreiche und vielfältige Auswahl geachtet werden, damit auch Gemüse und Obst abgedeckt sind.
Wichtig ist, dass Essen und Getränke ohne Kühlung auskommen. Dabei gilt das Prinzip "lebender Vorrat". Das bedeutet, dass die Lebensmittel nicht nur für den Notfall taugen sollten, sondern du dich auch im Alltag einfach mal am Vorratsregal bedienst.
Während du also immer mal wieder was verkochst und mit neuen Einkäufen wieder aufstockst, bleiben die Lebensmittel immer wieder lange haltbar – und der Einkauf war nicht umsonst. Knäckebrot, Haferflocken, Milchpulver, Marmelade und Honig oder Konserven sind locker ein Jahr haltbar – oder sogar länger.
Die meisten Gerichte lassen sich per Topf und Campingkocher zubereiten.
Besonders wichtig: Auch bei Allergien, Unverträglichkeiten oder Spezialnahrung für erkrankte Familienmitglieder oder Babys unbedingt an eine Bevorratung denken. Gerade hier kann es sonst gefährlich werden.
Auch für Haustiere sollte es einen Vorrat geben.
2. Medikamente
Dazu gehören dringend benötigte und ärztlich verschriebene Medikamente für chronisch kranke Personen. Aber eine Hausapotheke sollte in Notzeiten auch andere Probleme abdecken und daher folgende Dinge enthalten:
- Erkältungsmittel
- Schmerz- und Fiebermedikamente sowie Fieberthermometer
- etwas gegen und bei Durchfall und Erbrechen (Elektrolyte)
- Pinzette
- Haut- und Wunddesinfektionsmittel
- Verbandsmaterial (Mullkompresse, Verbandschere, Pflaster und Binden, Dreiecktuch)
3. Wasser und Hygiene
Lange Stromausfälle können dazu führen, dass die Wasserversorgung nicht mehr funktioniert oder das Wasser nicht mehr geklärt wird. Im Ernstfall ist es daher ratsam, direkt Wasser zu sammeln. Das kann in großen Eimern oder der Badewanne sein. Über Chlortabletten, Filter oder spezielle Entkeimlösungen lassen sich auch größere Mengen Wasser nutz- oder trinkbar machen.
Wasser ist für die Hygiene zwar wichtig, wird aber dringender zum Trinken und Kochen benötigt – daher möglichst viel Wasser sparen. Das kann über die Campingtoilette mit Ersatzflüssigkeit sein oder aber Einweggeschirr. Wenn die Toilettenspülung nicht mehr funktioniert, hilft ein kleiner Vorrat von Katzenstreu, um den Geruch für die Notdurft auch ohne WC zu reduzieren.
Was sonst zu Hause bereitliegen sollte:
- Seife
- Waschmittel
- Zahnpasta
- Küchenrollen
- Toilettenpapier
Ausreichend Müllbeutel helfen, wenn die Müllabfuhr für längere Zeit nichts abholt.
4. Licht
Beim Stromausfall gehen die Lichter raus. Gerade in der kalten Jahreszeit kann es schon sehr früh dunkel werden. Abhilfe schaffen vor allem batteriebetriebene LED-Lampen. Akkugeräte halten meist nicht lange genug durch und können währenddessen kaum aufgeladen werden.
Überhaupt sollten ausreichend Batterien im Regal liegen. Trotzdem hilft es, Powerbanks stets geladen zu haben und auch solarbetriebene Ladegeräte können kleine Stromverbraucher mitunter am Leben erhalten.
Für den Notfall sind auch Kerzen und Streichhölzer im Vorrat nützlich, sollten aber nur die zweite Wahl sein, da dadurch das Brandrisiko steigt – und Notrufe nicht mehr möglich sind.
5. Heizung
Die allermeisten modernen Heizungen benötigen Strom für die Elektrik und Steuerung oder Pumpen. Beim Stromausfall wird es also auch mitunter sehr kalt. Wer dann noch auf einen kleinen Holzofen oder Kamin zurückgreifen kann, sollte mit ausreichend Brennholz vorsorgen. Ansonsten gilt, sich warm anzuziehen und nach Decken zu suchen.
In Innenräumen sollte auf allzu viele Kerzen oder offene Feuer verzichtet werden, weil so die Kohlenmonoxid- und Brandgefahr deutlich steigt. Die allermeisten Feuermelder können tödliche Gaskonzentrationen nicht messen.
6. Kommunikation
Während heute fast alles über das Smartphone läuft, sind die im Katastrophenfall nahezu nutzlos. In einigen Headsets aber sind Radioempfänger eingebaut. Damit ließen sich noch Ansagen abhören. Für den Ernstfall werden aber batteriebetriebene Radios (oder Kurbelradios) empfohlen. Auch das Autoradio kann für eine Zeit nützlich sein.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, sollte man vor Ort nach Informationsstellen suchen, die etwa bei Polizei oder Feuerwehr oder an bekannten, öffentlichen Orten eingerichtet werden.
7. Sicherheit
Bei Stromausfall sind Feuer und Brände gefährlicher, weil der Notruf nicht rechtzeitig bei der Feuerwehr eingeht. Viele Menschen greifen aber genau dann auf Streichhölzer und Kerzen zurück.
Für diesen Fall lohnt es sich, einen Feuerlöscher anzuschaffen und Löschwasser bereitzuhalten. Im Ernstfall helfen Löschdecken, um kleine Feuer nach Möglichkeit zu bekämpfen – solange man sich nicht selbst in Gefahr bringt.
8. Bargeld
Immer mehr Zahlungen laufen heute bargeldlos ab, immer weniger Menschen tragen noch Scheine und Geldmünzen bei sich. Beim Stromausfall wird das zum ernsthaften Problem: Ohne Strom lässt sich kein Bargeld mehr aus dem Automaten ziehen und auch die Zahlung per EC-Karte oder Handy-App klappt an der Kasse nicht mehr. Wer dann noch wichtige Besorgungen (Medikamente usw.) vor Ort tätigen will, ist schlicht auf Bargeld angewiesen. Daher für den Fall immer etwas zuhause bereithalten.
Über den/die AutorIn:
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Ich möchte sicherstellen, dass meine Familie sicher ist, wenn der Strom ausfällt. Also habe ich einen Plan. Wir sprechen darüber, was im Notfall zu tun ist. Ich habe auch einen Stromerzeuger, Taschenlampen und Lebensmittel gekauft, die ohne Strom nicht verderben, damit wir vorbereitet sind. So ist meine Familie im Falle… Weiterlesen »
Im Artikel steht:“Wenn die Toilettenspülung nicht mehr funktioniert, hilft Katzenstreu, um den Geruch für die Notdurft zu reduzieren.“
Was denkt ihr, wieviele Leute dann Katzenstreu ins Klo streuen werden!
Das müsst ihr schon genauer beschreiben, wie man das mit dem Katzenstreu machen soll!
Katzenstreu im Klo wäre eine Katastrophe und eine Verstopfung, die vermutlich nur mit großem Aufwand zu beseitigen ist!
Wahrscheinlich brauchen da alle ein Katzenkistl….das man dann ausputzt mit einer schaufel
Guter Artikel der das Thema Blackout behandelt, ohne gleich Panik zu schüren. Auch ich bereite mich seit einigen Monaten auf Notfälle (vor allem auf einen Blackout) vor, ohne es jetzt zu übertreiben. Jeder sollte sich darauf vorbereiten autark für 2 Wochen sich selbst (und seine Familie + Haustiere) zu versorgen.… Weiterlesen »
Stromaggregate werden 2x im Monat geprüft, Kühltruhen sind gut bestückt, Vorsorgelebensmittel und Medizin ausreichend für Monate bevorratet, Wasser gibts aus dem Brunnen im Garten und sonstige Probleme wie Heizung…. wie gesagt Stromaggregate !!! Haus gut sichern, bei versuchten Einbrüchen entsprechend angemessen reagieren. ( Polizei anrufen geht ja nicht…. kommt eh… Weiterlesen »
Wie machst du das mit der Treibstoff-Versorgung? Bei Benzin-Generatoren dürfen nur 20 Liter pro Haus gelagert werden. Bei Diesel sind es 200 Liter, aber dafür die Generatoren sehr teuer. Oder hast du Solar? Die Geräuschentwicklung könnte die Nachbarn stören, wenn das Teil Tag und Nacht brummt, um die Kühltruhen zu… Weiterlesen »
Die meisten von uns könnten 2 Wochen lang nichts essen. Außer das es 2 Tage schwer wird und nochmal 2 Tage ärgerlich, nehmen wir höchstens ab. Wasser ist eine andere Sache aber das kann man problemlos früher als wenn es leer ist nachkaufen. Der Vorrat ist dämlich. Denn wenn es… Weiterlesen »
Udo….. Heul, heul, heul…… bin froh, dass ich sehr tief in ländlicher Gegend wohne… Kaufhäuser werden dir Stadtmensch nix mehr nützen.. auf dem Land bist du im absoluten Vorteil..