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Klimawandel
So sparen wir wirklich Treibhausgase ein
Tödliche Überschwemmungen, zerstörerische Hurrikans und extreme Dürren – die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind immer deutlicher zu spüren. Wie können wir die Klimakrise eindämmen?
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Inhalt
- Wie viel Zeit bleibt noch, den Klimawandel einzudämmen?
- Welche Länder verursachen die meisten CO2-Emissionen?
- Was verursacht die meisten Treibhausgase?
- Warum gilt Methan als unterschätztes Klimagas?
- Wie kann Deutschland schnell Treibhausgase einsparen?
- Können wir CO2 aus der Atmosphäre entfernen?
- Sollten wir uns vom CO2-Fußabdruck verabschieden?
- Die Emissionen steigen – gibt es trotzdem Grund zur Hoffnung?
- Wie viel Zeit bleibt noch, den Klimawandel einzudämmen?
- Welche Länder verursachen die meisten CO2-Emissionen?
- Was verursacht die meisten Treibhausgase?
- Warum gilt Methan als unterschätztes Klimagas?
- Wie kann Deutschland schnell Treibhausgase einsparen?
- Können wir CO2 aus der Atmosphäre entfernen?
- Sollten wir uns vom CO2-Fußabdruck verabschieden?
- Die Emissionen steigen – gibt es trotzdem Grund zur Hoffnung?
Artikel Abschnitt: Wie viel Zeit bleibt noch, den Klimawandel einzudämmen?
Wie viel Zeit bleibt noch, den Klimawandel einzudämmen?
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1,5 Grad momentan kaum zu erreichen
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat in seinem Emissions Gap Report 2024 kürzlich die Klimaziele und Maßnahmen aller Mitgliedsstaaten des Pariser Klimaabkommens ausgewertet. Demnach liegen die aktuellen Chancen, den Klimawandel auf 1,5 Grad zu beschränken, bei "beinahe null", heißt es in dem Bericht. Die Weltgemeinschaft steuere noch in diesem Jahrhundert auf eine Erwärmung von 2,6 bis 3,1 Grad zu, falls alle bisher veröffentlichten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) vollumfänglich umgesetzt werden.
CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen steigen an
An dem UN-Bericht haben Forschende aus der ganzen Welt mitgeschrieben. Sie rufen die Staaten dazu auf, „dramatisch ehrgeizigere Ziele und Maßnahmen“ vorzulegen.
Doch anstatt zu sinken, steigen die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen weiter an und erreichen im Jahr 2024 ein Rekordhoch. Die fossilen CO2₂-Emissionen liegen 0,8 Prozent über denen des Vorjahres, ergab eine Analyse der internationalen Forschungsinitiative Global Carbon Project. Mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berechnen jährlich, wie viele Kohlenstoffemissionen weltweit verursacht werden und welcher Anteil davon in Wäldern, Ozeanen und anderen natürlichen Senken gespeichert wird. So lässt sich überwachen, ob wir die Pariser Klimaziele erreichen.
Jedes Zehntel Grad Erwärmung zählt
Die Flutkatastrophe in der spanischen Provinz Valencia, die dreijährige Dürre am Horn von Afrika, die Waldbrände in Kanada 2023 – all diese Extremwetterereignisse hat der Klimawandel wahrscheinlicher und intensiver gemacht, ergaben Analysen der World Weather Attribution Initiative. Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind weltweit zu spüren. "Es gibt keine Region, die nicht betroffen ist", sagt Prof. Friederike Otto, Klimaforscherin an der Universität Oxford in einem Tagesschau-Interview. Otto ist Teil von World Weather Attribution und hat an den Berichten des Weltklimarats mitgeschrieben.
Sie warnt: "Jedes Zehntel Grad, jedes bisschen Emission macht wirklich einen Unterschied – gerade wenn es um Hitzewellen geht."
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Artikel Abschnitt: Welche Länder verursachen die meisten CO2-Emissionen?
Welche Länder verursachen die meisten CO2-Emissionen?
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In China sind die Emissionen in den letzten zwei Jahrzehnten stark gestiegen. 2003 betrug der Pro-Kop-Ausstoß mit 3,7 Tonnen weniger als die Hälfte von heute. Die Volksrepublik will den Höhepunkt ihrer CO2-Emissionen im Jahr 2030 erreichen und bis 2060 klimaneutral sein. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass der Höchststand der Emissionen in China schon früher erreicht sein könnte. Eine Analyse von Carbon Brief zeigt, dass die CO2-Emissionen schon im Jahr 2024 gesunken sein könnten. Grund dafür sind neben der weniger stark wachsenden Wirtschaft der massive Ausbau erneuerbarer Energien.
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Klimagerechtigkeit
In politischen Debatten taucht auch immer wieder die Diskussion rund um historische Emissionen auf. Denn die jährlichen CO2-Emissionen pro Land sind nur eine Momentaufnahme. Da die Treibhaus-Wirkung von CO2 in der Atmosphäre (zumindest teilweise) Hunderte von Jahren anhält, sind für den Beitrag eines einzelnen Landes zum gegenwärtigen Klimawandel nicht nur die momentanen, sondern die aufaddierten Emissionen über lange Zeiträume maßgeblich.
Die USA allein sind mit 431 Milliarden Tonnen CO2 für ein Viertel aller historischen Emissionen verantwortlich, gefolgt von China mit 272 Milliarden Tonnen und Russland mit 121 Milliarden Tonnen. Deutschland liegt auf Platz vier mit 94 Milliarden Tonnen CO2.
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Klimafinanzierung: Geplante Mittel reichen nicht aus
Als Teil des Pariser Klimaabkommens wurde vereinbart, dass vor allem die Industriestaaten Gelder für einkommensschwache Länder mobilisieren sollen. Diese Mittel sollen beispielsweise in den Ausbau Erneuerbarer Energien, den Moor- und Waldschutz oder in Anpassungsmaßnahmen fließen. Nach lLangem politischen Ringen haben sich die Länder auf der UN-Klimakonferenz in Baku darauf geeinigt, die finanzielle Unterstützung von jährlich 100 Milliarden Dollar auf 300 Milliarden Dollar bis 2035 zu erhöhen.
Der tatsächliche Bedarf ist jedoch deutlich höher. Die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder forderten 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr. Tatsächlich wären aber bis zu 2,4 Billionen US-Dollar Unterstützung nötig, wenn die Weltgemeinschaft auf dem Pfad ihrer bisherigen Ziele für Klimaschutz und Klimaanpassung bleiben will, ergab eine Analyse des Deutschen Klimakonsortiums.
Zum Vergleich: Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass im Jahr 2022 etwa 7 Billionen US-Dollar weltweit für die Subventionierung fossiler Energieträger ausgegeben wurden.
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Artikel Abschnitt: Was verursacht am meisten Treibhausgase?
Was verursacht am meisten Treibhausgase?
Wenn diese durch erneuerbare Quellen ersetzt würden, könnten bis zu 75 Prozent der Emissionen eingespart werden, schätzt die Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA).
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Schwierigkeiten im Flugverkehr und in der Schifffahrt
Schwieriger wird es im Flugverkehr, in der Schifffahrt und für große LKWs. Wasserstoff und Batterien bieten nicht genug Reichweite und Leistung. Hier sieht die IEA momentan keine Möglichkeit, komplett emissionsfrei zu werden und verweist auf "negative Emissionen" (mehr dazu hier).
Negative Emissionen werden auch im Bereich Bauwesen und Produktion eine wichtige Rolle spielen. Denn vor allem die Herstellung von Zement und Stahl sind klimaintensiv. Vermutlich werden diese Bereiche nie ganz emissionsfrei werden, doch die Kreislaufwirtschaft kann helfen, Rohstoffe und Treibhausgase zu sparen.
Die Landwirtschaft ist, wie kaum ein anderer Sektor, von den Folgen des Klimawandels direkt betroffen. Dürren, Starkregen, neue Schädlinge – all das kann zu erheblichen Ernteausfällen führen. Die Landwirtschaft trägt aber auch zum Entstehen des Klimawandels bei. Dafür ist vor allem das Klimagas Methan verantwortlich (mehr dazu hier).
Artikel Abschnitt: Warum gilt Methan als unterschätztes Klimagas?
Warum gilt Methan als unterschätztes Klimagas?
Der Großteil der Methanemissionen ist menschengemacht. Die Landwirtschaft gilt als Hauptverursacher. Ganze 40 Prozent der von uns Menschen verursachten Methanemissionen entstehen durch die Tierhaltung Lagerung von Gülle und in der Reisproduktion ergab eine Untersuchung des Global Carbon Projects. Wiederkäuer wie Kühe setzen Methan bei der Verdauung frei und in den überfluteten Reisfeldern gedeihen methan-emittierende Mikroorganismen.
Weniger Methan durch weniger Fleisch- und Milchprodukte
Laut einer internationalen Studie im Fachjournal Frontiers in Science könnten die Emissionen schnell gesenkt werden, in dem die Viehbestände reduziert werden. Wer weniger Fleisch- und Milchprodukte isst, hilft, die Methanemissionen zu reduzieren. Im Reisanbau bräuchte es ein besseres Wassermanagement. Wenn Felder nur zwei- bis dreimal pro Saison geflutet und danach trockengelegt werden, entsteht weniger Methan. Gleichzeitig wird Wasser eingespart.
Generell sollten organische Abfälle auf Mülldeponien vermieden werden, denn bei ihrer Zersetzung entsteht ebenfalls Methan. Die Lösung: Recycling, Kompostierung und das Vermeiden von Lebensmittelabfällen.
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"Flüchtige Emissionen" einfangen und nutzen
Im Energiesektor könnte schnell und kostengünstig Methan eingespart werden; die passenden Technologien gibt es bereits, schreibt die Internationale Energieagentur in einem Bericht. Unternehmen müssten ihre Infrastruktur instand halten, Lecks schnell erkennen und reparieren. Sie sollten außerdem Methan bei der Produktion fossiler Brennstoffe einfangen und zur Energieerzeugung nutzen – bisher wird es meist lediglich verbrannt, um das Methan in CO2 umzuwandeln, was verglichen mit Methan weniger klimaschädlich ist.
Bis zu 0,1 Grad Erderwärmung könnte mit diesen Maßnahmen verhindert werden, schätzt die Internationale Energieagentur. Die Weltbank bezeichnet das als "low hanging fruit", also eine Maßnahme, bei der mit minimalem Aufwand maximaler Erfolg erzielt werden kann.
Insgesamt könnten die menschengemachten Methanemissionen mit entsprechenden Maßnahmen innerhalb eines Jahrzehnts um 45 Prozent gesenkt werden, schreibt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen in einem Bericht. Dadurch könnten fast 0,3 Grad Erwärmung verhindert werden. Bisher steigen die Methanemissionen weiter an.
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Artikel Abschnitt: Wie kann Deutschland schnell Treibhausgase einsparen?
Wie kann Deutschland schnell Treibhausgase einsparen?
Bis zum Jahr 2030 soll der deutsche Ausstoß an Treibhausgasen laut Klimaschutzgesetz um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bisher sind sie laut Angaben des Umweltbundesamts um 46,1 Prozent gesunken. Wo liegt das größte Einsparpotenzial?
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Größtes Einsparpotenzial: Im Energiesektor
Der Energiesektor trägt mit am stärksten zur Reduzierung der Emissionen bei. Gerade vor dem Hintergrund des Angriffskrieges auf die Ukraine erklärte die Bundesregierung die Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten zu einer Frage nationaler Sicherheit. Dadurch wird der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien immer wichtiger. Bis 2030 sollen 80 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen.
Mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland werden bereits durch Windkrafträder und Fotovoltaikanlagen erzeugt. Allerdings: Wind und Sonne stellen nicht immer gleich viel Strom bereit. An manchen Tagen kommt bereits 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, an manchen Tagen fast nichts. Die Fluktuation ist hoch. Dafür brauchen wir technische Lösungen, flexiblere Systeme und mehr Speicher. Ein Ansatz für das Speichern erneuerbarer Energien ist die Nutzung ausgedienter E-Auto-Akkus. Über die sogenannten Second-Life-Projekte erfährst du hier mehr.
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Artikel Abschnitt: Können wir CO2 aus der Atmosphäre entfernen?
Können wir CO2 aus der Atmosphäre entfernen?
5 bis 16 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr müssen entfernt werden
Wie viel CO2 aus der Atmosphäre gezogen werden muss, hängt davon ab, wie schnell und wie drastisch Emissionen verringert werden. Die Schätzungen des IPCC reichen von 5 bis 16 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr, die bis Mitte des Jahrhunderts jährlich in natürlichen CO2-Senken gebunden oder technisch aus der Luft gezogen werden müssen, damit unterm Strich keine weiteren Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Zum Vergleich: 5 Milliarden Tonnen CO2 sind fast zehnmal so viel, wie Deutschland pro Jahr verursacht.
Natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder sind kostengünstig, doch haben ihre Grenzen: Bäume brauchen Zeit zum Wachsen, Wälder viel Platz und im Zuge der Erderwärmung steigt die Waldbrandgefahr. Auch der Aufbau von humusreichen Böden, die viel CO2 speichern können, wird mengenmäßig nicht reichen.
CO2-Vermeidung ist kostengünstiger als Bindung
Technische Verfahren sollen deswegen helfen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Kohlendioxid soll entweder aus Industrieanlagen oder Kraftwerken abgezogen werden, bevor es in die Atmosphäre gelangt (Carbon Capture and Storage) oder direkt aus der Luft gefischt und anschließend dauerhaft festgelegt werden (Direct Air Capture).
Der technische Aufwand für solche Anlagen ist jedoch hoch – die Kapazitäten bisher sehr gering. Norwegen gilt als Vorreiter. Dort werden etwa eine Million Tonnen CO2 eingespart, in dem das Kohlendioxid bei der Förderung von Erdgas abgetrennt und in den Boden gepresst wird. Aber: Auf Grundlage der Schätzungen des IPCC wird jährlich mindestens das 5000-Fache benötigt.
Manche Kritikerinnen und Kritiker fürchten sogar, dass die Hoffnung auf solche technischen Lösungen in der Zukunft die Dringlichkeit nimmt, Klimaschutzmaßnahmen in der Gegenwart umzusetzen. Außerdem: "Es ist immer günstiger, CO2-Emissionen zu reduzieren, als später aus der Atmosphäre zu holen".
Artikel Abschnitt: Sollten wir uns vom CO2-Fußabdruck verabschieden?
Sollten wir uns vom CO2-Fußabdruck verabschieden?
Am CO2-Fußabdruck gibt es jedoch zwei Kritikpunkte. Erstens: Er kann demotivieren. Auch wenn wir in Deutschland klimabewusst leben, bleibt der individuelle CO2-Fußabdruck hoch, da wir in einer hochindustrialisierten von fossilen Brennstoffen abhängigen Gesellschaft leben. Das führt zu Frust. Wer in einer Mietwohnung lebt, kann nicht einfach die Gasheizung durch eine Wärmepumpe austauschen. Fährt der Bus in ländlichen Gegenden nur zweimal am Tag, ist es schwer, auf das Auto zu verzichten.
Fußabdruck PR-Kampagne eines Ölkonzerns
Zweitens: Der CO2-Fußabdruck suggeriert, dass vor allem wir als Einzelpersonen für die Klimakrise verantwortlich sind. Anfang der 1990er Jahre entwickelte der kanadische Ökologe William Rees das Konzept des "ökologischen Fußabdrucks", doch berühmt gemacht wurde sie durch den Ölkonzern BP. Er stellte 2004 den ersten CO2-Fußabdruckrechner auf seine Website. Ziel der Kampagne war es nach Recherche des Nachrichtenmagazins Mashable, die Verantwortung für die Erderwärmung weg von der Fossilindustrie auf die Bürgerinnen und Bürger zu verlagern.
Was wir konsumieren, wie wir leben und vor allem wen wir wählen – das beeinflusst die Wirtschaft und Politik. In der Summe sind einzelne Menschen viele. Der bislang weit verbreitete Fokus auf die individuelle Verantwortung von Einzelpersonen wird der Problemlage jedoch nicht gerecht. Das sieht auch der Deutsche Ethikrat so. Denn individuelle Entscheidungsfreiheit wird immer auch mitbestimmt durch gemeinsames Handeln vieler und wesentlich von politischen Rahmenbedingungen geprägt. In einer Stellungnahme zum Thema Klimagerechtigkeit schreibt der Ethikrat: "Deshalb sind klare gesetzliche Regelungen notwendig, um Individuen klimafreundliches Handeln zu erleichtern."
Artikel Abschnitt: Die Emissionen steigen – gibt es trotzdem ein Grund zur Hoffnung?
Die Emissionen steigen – gibt es trotzdem ein Grund zur Hoffnung?
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Dafür brauche es aber großen politischen Willen. Latif hoffe auf einen sozialen Kipppunkt, der den Druck auf Politik und Unternehmen, aktiv zu werden, erhöhe. Die öffentliche Aufmerksamkeit für Klimaschutz wachse, auch weil extreme Dürren, Stürme und Überschwemmungen häufiger auftreten.
Klimaprognose von 3,5 auf 2,7 Grad gesenkt
Trotz der steigenden Emissionen, gebe es durchaus Grund Zur Hoffnung, findet auch Niklas Höhne, Professor für Klimaschutz an der Wageningen Universität in den Niederlanden und Mitbegründer der Denkfabrik New Climate Institute. Er hat kürzlich den Bericht Warming Projections Global Update zusammen mit dem Climate Action Tracker veröffentlicht. Die Prognosen der Klimamodelle sehen heute optimistischer aus als noch vor zehn Jahren. Damals steuerte die Welt auf einen globalen Temperaturanstieg von bis zu 3,5 Grad bis Ende des Jahrhunderts zu. "Das wäre ein total katastrophaler Klimawandel", sagt Höhne. Aktuelle Hochrechnungen zeigen nun: Wenn alle Länder ihre Klimaziele und -versprechen einhalten, steigt die Erderwärmung auf 1,8 Grad. Wenn nur berücksichtigt wird, was Länder tatsächlich umsetzen, anstatt nur zu versprechen, wird die globale Erwärmung 2,7 Grad erreichen. „Das ist deutlich besser als die 3,5 Grad. Und das zeigt, wir können den Trend umwandeln, wenn wir es wirklich wollen", sagt Höhne.
Das optimistische Szenario sei jetzt wahrscheinlicher geworden, da Länder nun noch mehr Möglichkeiten haben, ihre Klimaziele zu erreichen, denn erneuerbare Energien werden immer günstiger, fügt Höhne hinzu.
Wirtschaften wachsen während Emissionen sinken
Ein weiterer Punkt, optimistisch in die Zukunft zu blicken: Es gibt 22 Länder, die immer weniger Öl, Gas und Kohle verbrennen und in denen gleichzeitig die Wirtschaft wächst, ergaben die Untersuchungen der internationalen Forschungsinitiative Global Carbon Budget 2024. Dazu zählen hauptsächlich EU-Länder, auch Deutschland und die USA.
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Mit großem Interesse habe ich Ihre Internetseiten gefunden und bin begeistert über die möglichen Informationen. Habe kurz in ihre Betrachtungen zum Klimawandel reingeschaut. Dabei ist mir aufgefallen dass es keinerlei Bezüge bei der Darstellung des CO2 Aufkommens zur Größe der Länder , zum Bruttoinlandsprodukt im Verhältnis zum CO2 Aufkommen oder… Weiterlesen »
Hallo Mary, auf der Webseite Global Carbon Project (erste verlinkten Quelle in der Liste unter dem Artikel) findest du jede Menge Daten und Grafiken. Zum Verhältnis der Emissionen zum Bruttoinlandsprodukt ist zum Beispiel diese sehr aussagekräftig: Die Ansicht, dass die derzeitige Erderwärmung lediglich mit dem erdgeschichtlichen Klimawandel zu erklären ist,… Weiterlesen »
Und ist bio Benzine, Kerosine oder Diesel, also aus der Landwirdschaft , eine Klimaneutrale Lösung für Flugzeuge und Lkw’s. In den USA glaubt man schon.
Da sich mein 1.Komentar, mit vielen Rechtschreib Fehlern etc., nicht mehr korrigieren lässt (warum nicht?) muss ich leider die Korrektur extra posten (im Grunde habe ich eigentlich gar keine Zeit heute um das alles hier zu schreiben, mache es trotzdem, da es wichtig ist) Insgesamt sicher kein schlechter Artikel, grundsätzlich… Weiterlesen »
Hallo und danke für deinen ausführlichen Kommentar! Schön, dass du du dir Gedanken um unsere Verantwortung für Klima und Umwelt machst, das Bewusstsein versuchen wir auch mit unserer journalistischen Arbeit weiter zu erhöhen. Die Quellenliste unter dem Beitrag hattest du schon entdeckt? Dass es bereits deutlich später als 5 vor… Weiterlesen »
Vielen Dank für den informativen und sachlichen Artikel. Gerne würde ich noch mehr erfahren bzw. vertiefen: Im Balken-Chart CO2-Emissionen pro Kopf wäre für mich Deutschland als Vergleichs-Maßstab interessant. Zum Thema „CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen steigen an“ möchte ich nicht nur den prozentualen Anstieg erneuerbarer Energien in Deutschland und weltweit sehen,… Weiterlesen »
Hallo Jürgen, die Quelle der Daten für die Pro-Kopf-Grafik findest du unter der Grafik verlinkt (Friedlingstein et al. 2024)! Dort findest du weitere ausführliche Zahlen. Deine Vermutung können wir nachvollziehen, bleiben da allerdings genau wie du, was Zukunftsaussichten betrifft letztlich im Raum der Spekulation, in den wir uns ungern begeben… Weiterlesen »
P.S.: Du kannst auch auf dieser Seite, die wir oben in den Quellenangaben verlinkt haben, eine große Übersicht an Daten finden: https://globalcarbonbudget.org/gcb-2024/ Das Problem bei diesen großen Datensätzen ist hier öfter, dass Deutschland unter „EU27“ subsummiert wird. Wenn du weiter einsteigen willst, schau dir diese Seite mit Graphen an (https://robbieandrew.github.io/GCB2024/)… Weiterlesen »
Alles gut aufgelisted, prima. Ich würde weltweit nicht nur pro Kopf rechnen, sondern auch korrigieren fuer Grenzuenberschreitende Produkten. wenn China Produkten produziert fuer Deutschland, dann zaehle ich den enthaltenen CO2 Teil zu Deutschland und nicht zu China. Produkt Ein- Ausfuhr Statistiken gibt es ausreichend, nur noch eine genormte CO2 Anteil… Weiterlesen »
Hallo harrie, „wenn China Produkte produziert fuer Deutschland, dann zaehle ich den enthaltenen CO2 Teil zu Deutschland und nicht zu China.“ Sehe ich auch so, dafür gibt es auch Berechnungen und Zahlen, man nennt das dann den Konsumbedingten THG (CO²eq) Wert❗ Siehe dazu mein Posting weiter oben, für Deutschland lag… Weiterlesen »