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Quarks Daily Spezial
NS-Zeit – Erinnern, aber wie?
Deutschland tut viel dafür, die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus wach zu halten. Dennoch zeigen Umfragen, dass das Wissen schrumpft. Was läuft da schief?
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Wissenslücken über NS-Zeit nehmen zu
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schwindet das Wissen um den Holocaust, vor allem in der jüngeren Generation. Bei einer Umfrage der Jewish Claims Conference gaben in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen rund 40 Prozent an, nicht gewusst zu haben, dass etwa sechs Millionen jüdische Menschen in der NS-Zeit ermordet wurden. Etwa jede zehnte befragte Person kannte den Begriff Holocaust nicht.
Und die Bereitschaft, sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen, schwindet. Das zeigt die aktuelle MEMO-Studie: Den Ergebnissen zufolge wünscht sich erstmals eine relative Mehrheit der Befragten einen "Schlussstrich" unter die NS-Vergangenheit. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass immer mehr Menschen in Deutschland empfänglich sind für rechtsextreme und antisemitische Einstellungen.
Wie zukünftig erinnert werden kann
Menschen, die von damals berichten können, waren lange das Herzstück der Erinnerungskultur. Ihre persönlichen Berichte haben Geschichte lebendig gemacht und emotional berührt. Doch die Generation der Überlebenden und Augenzeugen verschwindet. Damit geht eine wichtige Brücke zur Vergangenheit verloren.
Wie kann das Erinnern gestaltet werden, wenn niemand mehr aus eigener Erfahrung erzählen kann? Viele Projekte versuchen, ihre Stimmen zu bewahren – etwa durch Videoarchive oder digitale Interviews. Was geht verloren, wenn die Erzählungen von Holocaust-Überlebenden zu geschichtlichen Dokumenten werden?
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Neue Formate, neue Zugänge
Um die Erinnerungskultur zukunftsfähig zu machen, setzen viele Initiativen auf neue, interaktive und digitale Formate. Auch persönliche Zugänge werden wichtiger: Workshops, Theaterprojekte oder biografische Recherchen laden dazu ein, sich aktiv mit der eigenen Familien- oder Ortsgeschichte auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Erinnern nicht als Pflicht, sondern als Teil der eigenen Identität und Verantwortung zu begreifen.
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