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Leben retten
Das passiert, wenn wir keine Erste Hilfe leisten
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand wird unser Körper nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Wie lange halten Organe ohne Sauerstoff aus – und wann müssen wir spätestens eingreifen?
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Inhalt
- Darum geht's: Erste Hilfe kann Leben retten, passiert aber zu selten
- Darum müssen wir drüber sprechen: Die ersten Minuten sind entscheidend
- Das passiert bei Sauerstoffmangel im Körper
- Aber: Viele Menschen trauen sich nicht, Erste Hilfe zu leisten
- Und jetzt: Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, keine Erste Hilfe zu leisten
- Reanimation: So geht‘s
- Darum geht's: Erste Hilfe kann Leben retten, passiert aber zu selten
- Darum müssen wir drüber sprechen: Die ersten Minuten sind entscheidend
- Das passiert bei Sauerstoffmangel im Körper
- Aber: Viele Menschen trauen sich nicht, Erste Hilfe zu leisten
- Und jetzt: Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, keine Erste Hilfe zu leisten
- Reanimation: So geht‘s
Artikel Abschnitt: Darum geht's:
Darum geht's:
Erste Hilfe kann Leben retten, passiert aber zu selten
Ursache hin oder her, Fakt ist: Die betroffenen Personen brauchen schnell Hilfe. Jede Minute, in der nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nichts passiert, erhöht die Chance für bleibende Schäden, betonen Expert:innen. Das Problem: Bei Menschen, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, trifft der Krankenwagen in Deutschland im Schnitt erst nach etwa sieben Minuten am Unfallort ein. Die magische Grenze für einfache Wiederbelebungsmaßnahmen liegt aber bei fünf Minuten, zeigen Studien wie diese. Wenn bis dahin nichts passiert, sind irreparable Hirnschäden wahrscheinlich.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Die ersten Minuten sind entscheidend
Primäres Ziel der Erste-Hilfe-Maßnahmen in den ersten Minuten: das Gehirn so schnell wie möglich mit Sauerstoff zu versorgen. Die Herzdruckmassage ist darum die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Zwar bringt sie das Herz nicht wieder zum Schlagen, doch durch das regelmäßige Drücken auf die Brust wird beim Betroffenen ein Minimalkreislauf aufrechterhalten. Dieser sorgt dafür, dass Blut mit Restsauerstoff zum Gehirn gepumpt wird.
Das ist zwingend notwendig, denn der Sauerstoffmangel kann vor allem dem Hirn schaden. Nach drei bis fünf Minuten beginnen die Nervenzellen zu sterben. Nach fünf Minuten kann es zu irreparablen Hirnschäden kommen. Bis der Rettungsdienst anbraust, kann eine Herzdruckmassage also dafür sorgen, dass die betroffene Person mit Sauerstoff versorgt wird.
Wenn es gelingt, die Hirnfunktion auf diese Weise zu erhalten, können im Nachhinein meist auch alle anderen Organe, beispielsweise das Herz, gerettet werden.
Weitere Angaben zum Artikel:
Das passiert bei Sauerstoffmangel im Körper
- Bereits nach 10 bis 20 Sekunden stellt das Gehirn alle Funktionen ein, da die Nervenzellen im “Sparmodus” weniger Sauerstoff verbrauchen. Der Körper wird bewusstlos.
- Innerhalb von 30 bis 60 Sekunden tritt Atemstillstand oder Schnappatmung ein. Achtung: Schnapp-Atmung ist kein Anzeichen dafür, dass die Person noch bei Bewusstsein ist. Sie rührt vielmehr daher, dass die heruntergefahrenen Nervenzellen falsche Befehle aussenden.
- Nach etwa 3 bis 5 Minuten beginnen die Nervenzellen im Gehirn abzusterben.
- Ab 5 Minuten kann es zu irreparablen Schäden im Gehirn kommen.
- Andere Körperteile halten deutlich länger ohne Sauerstoff aus: Das Herz überlebt etwa 20 bis 30 Minuten, die Niere etwa zwei Stunden und die Beine bis zu sechs Stunden.
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
Viele Menschen trauen sich nicht, Erste Hilfe zu leisten
Eine häufig formulierte Angst: mit einer Wiederbelebungsmaßnahme Schäden anzurichten. Natürlich könne es durch Herzdruckmassagen dazu kommen, dass eine Rippe gebrochen wird, sagen Notfallmediziner:innen – immerhin drückt man mit der Hand fünf bis sechs Zentimeter tief in die Brust des Betroffenen. Doch eine gebrochene Rippe erholt sich wieder, ein schwerer Hirnschaden bleibt irreparabel.
Ein weiteres Hemmnis: Man versucht eine Person zu reanimieren, die gar nicht wiederbelebt werden müsste – zum Beispiel weil sie nur vorübergehend weggetreten ist. Hier gilt das Credo: Im Zweifel wird sich die betroffene Person schon zu Worte melden, sollte man “fälschlicherweise” reanimieren.
Artikel Abschnitt: Und jetzt:
Und jetzt:
Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, keine Erste Hilfe zu leisten
Wenn das Herz plötzlich stehen bleibt und der Kreislauf herunterfährt, wird die betroffene Person innerhalb weniger Sekunden bewusstlos. Doch nicht jede bewusstlose Person erleidet einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Daher sollten die Ersthelfenden vorher prüfen: Reagiert die Person auf Rütteln oder Rufen und atmet sie normal? Bei Leuten mit regelmäßiger Atmung schlägt das Herz noch. Sie dürfen in die stabile Seitenlage verfrachtet werden.
Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand dagegen setzt die Atmung aus. Achtung: Nach einem Herzstillstand kommt es manchmal auch zu unregelmäßigen Atemzügen, der Schnappatmung. Das ist kein Anzeichen dafür, dass die Person noch bei Bewusstsein ist.
Im Gegenteil: Durch den Sauerstoffmangel im Gehirn spielen die Nervenzellen verrückt und senden falsche Signale. Im Falle fehlender Atmung oder Schnappatmung ist eine Herzdruckmassage also zwingend notwendig.
Ersthelfende sollten dazu mit einer Frequenz von 100 Mal pro Minute etwa fünf Zentimeter tief auf den Brustkorb des Betroffenen drücken. Untrainierte Ersthelfende können sich allein darauf konzentrieren.
Faustregel für alle Ersthelfenden: Die Herzdruckmassage ist wichtiger als die Atemspende. Wer sich mit der Mund-zu-Mund-Beatmung unsicher fühlt oder davor ekelt, sollte nur die Herzdruckmassage durchführen. Sie reicht in der Regel aus, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, bis der Rettungsdienst kommt. Die Richtlinien zur Reanimation des Deutschen Rats für Wiederbelebung empfehlen dafür folgende Vorgehensweise:
Weitere Angaben zum Artikel:
Reanimation: So geht‘s
- Die Person ansprechen oder an den Schultern rütteln. Schnappatmung oder keine Atmung sind ein Anzeichen für Herz-Kreislauf-Stillstand. Erfolgt keine Reaktion …
- … den Rettungsdienst (112) rufen oder eine andere Person veranlassen, den Notruf zu wählen
- Mit der Hand etwa 100-mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter tief in den Brustkorb drücken. So lange fortführen, bis der Rettungsdienst kommt. Ausgebildete Ersthelfende sollten zusätzlich beatmen, im Verhältnis 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen.
Ich muss für den Führerschein einen Erste Hilfe Kurse machen. Schön zu wissen, dass die ersten Minuten entscheidend sind, damit der Verunglückte eine Überlebenschance hat. Ich freue mich schon, noch mehr darüber zu lernen. Mehr dazu: https://www.pulsessen.de/erste-hilfe
Vielen Dank für einen gute Einführung zur Ersten Hilfe. Eine kleine Ungenauigkeit hat sich beim aufkleben der AED Pads eingeschlichen. Die Pads sollen wie auf den Elektroden vermehrt rechts oben und links seitlich aufgeklebt werden (entlang der Herzachse).
Mid freundlichen Grüßen
Johann