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Hass, Wut und Spaltung: Driften wir immer weiter auseinander?
Gefühlt ist unsere Gesellschaft so gespalten wie noch nie. Egal ob im vergangenen Wahlkampf oder in den sozialen Medien: Man bekommt schnell den Eindruck, dass Meinungen immer weiter auseinandergehen und Diskussionen rauer werden. Was erleben wir da gerade? Driften wir als Gesellschaft wirklich immer weiter auseinander? Und falls ja, wieso?
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Die gute Nachricht: Bislang sind es nur einzelne Themen, die uns spalten
Das Ergebnis einer großen Studie aus dem Jahr 2024: Bei grundlegenden Themen wie soziale Gerechtigkeit oder Gleichberechtigung haben wir in Deutschland eine große Übereinstimmung in den Ansichten. Dafür haben die Forschenden den Versuchspersonen über 800 gesellschaftliche Fragen gestellt. Nur bei 20 Prozent der Fragen gehen die Meinungen stark auseinander.
Auffällig dabei ist: Ein gespaltenes Meinungsbild gibt es vor allem bei konkreten Umsetzungen. Beispielsweise macht sich ein Großteil der Menschen in Deutschland Sorgen um den Klimawandel. Bei der Frage, ob es als Gegenmaßnahme eine Sondersteuer auf SUVs geben soll, spalten sich die Meinungen aber stark. Genauso befürwortet der Großteil der Menschen die gleichgeschlechtliche Ehe. Wenn es aber darum geht, ob homosexuelle Menschen auch Kinder adoptieren dürfen, gibt es zwei extreme Meinungslager.
Klassische und soziale Medien verstärken das Gefühl der Spaltung
In einer Studie haben Forschende analysiert, wie oft die Wörter "polarisieren" und "Spaltung" in den populärsten Medien seit 1950 genannt wurden. Das Ergebnis: Die Anzahl der Nennungen ist kontinuierlich angestiegen und hat zuletzt einen Höchststand erreicht. Das Fazit der Forschenden: Eine gesellschaftliche Spaltung wird in den Medien überrepräsentiert. Dadurch komme das Gefühl auf, dass unsere Gesellschaft gespaltener sei, als es der Realität entspricht.
Studien legen außerdem nahe: Extreme und polarisierende Meinungen sind in den sozialen Medien überrepräsentiert. Denn: Die Mehrheit der Menschen hält sich bei Onlinediskussionen eher zurück. Zum Großteil findet man in den Kommentarspalten polarisierende Minderheiten.
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Was stimmt: Wir haben immer weniger Lust auf Diskussionen
Studien zeigen: Wir sind immer weniger bereit, uns mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Wenn sich Gruppen stark voneinander abgrenzen und immer weniger Überschneidung haben, neigen Menschen dazu, andere Meinungen außerhalb der Gruppe generell abzuwerten. In extremen Formen werden sogar Feindbilder geschaffen.
Vor allem populistische Parteien, die eine gesellschaftliche Spaltung künstlich forcieren, haben in der EU in den letzten Jahren Zulauf bekommen. Sie suggerieren, dass sie sich für das Volk einsetzen, und erzählen, dass es eine „böse Elite“ gibt, um eine stärkere Identität mit der eigenen Gruppe und gleichzeitig eine Bedrohung von außen zu schaffen. Das hat wahrscheinlich Einfluss auf unser gesellschaftliches Diskussionsklima.
Schleichende Veränderungen sind Hauptgrund für Spaltung
Wieso sich Gesellschaften spalten, ist nicht komplett geklärt. Die bekanntesten Theorien haben aber alle denselben Kern: Veränderung. Laut der Modernisierungsverliererthese verursacht jeder gesellschaftliche Fortschritt Ungleichheiten und bringt damit immer Gewinner und Verlierer hervor. Gerade die unteren und mittleren sozialen Schichten haben demnach in den letzten 20 bis 30 Jahren Wohlstandsverluste erfahren.
Die Gründe sind verschieden: Rückbau des Sozialstaats, veränderter Arbeitsmarkt durch Globalisierung und veränderte gewünschte Qualifikationen, Automatisierung und Technologie und eine steigende Vermögensungleichheit. Sie alle führen zu einer Benachteiligung bestimmter Gruppen.
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Eine mögliche Lösung: weniger Nachteile, mehr Austausch
Um gesellschaftlicher Spaltung entgegenzuwirken, müssen Nachteile für betroffene Gruppen minimiert und gesellschaftlicher Austausch gefördert werden, so Forschende.
Menschen müssen beispielsweise vor der Armut und dem sozialen Abstieg geschützt werden. Das Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt muss reduziert werden. Begegnungsstätten wie Jugendzentren, Nachbarschafts- oder Seniorentreffs müssen weiter ausgebaut werden. Das Vertrauen in die Regierung muss gestärkt werden und es braucht eine mediale Berichterstattung auf Augenhöhe mit Fakten und ohne künstlich Ängste zu schüren.
Forschende betonen dabei: Gesellschaftlicher Fortschritt ist wichtig, es brauche nur jeder von uns die Chance, dabei mitzukommen.
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Ich gehe davon aus,dass auch die gefallenen Schranken der Wahrheitsfindung besonders bei den social Media großen Einfluss hat,dass viele alle Hassgesänge singen und fake Geschichten immer immer mehr werden und geglaubt werden. Die Inhaber der Social mediahaben mittlerweile alle Überprüfungsabteilungen abgeschafft. .