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Dieselaffäre
Darum bringt ein Dieselfahrverbot alleine nichts
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Fahrverbote für Dieselautos sind rechtlich zulässig. Ist eine nette Idee – bringt aber allein nicht viel.
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Seit Juni 2018 sind Diesel auf zwei Straßen verboten
Während die Durchfahrt auf der Stresemannstraße nur Lkw nicht erlaubt, die der aktuellen Abgasnorm nicht entsprechen, gilt auf der Max-Brauer-Allee auch ein Verbot für Dieselautos. Betroffen sind hier alle Pkw, die der Abgasnorm Euro-5 oder schlechter entsprechen – und das schließt einen Großteil der Dieselfahrer:innen ein. Grund für das Verbot ist die hohe Schadstoffbelastung in den beiden Gebieten: Messtationen auf den beiden Straßen hatten gezeigt, dass die Stickoxidbelastung hier über dem Grenzwert liegt.
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Ein Verbot verschiebt das Problem nur
Der im Modell berechnete Stickstoffdioxid-Immissionswert für die Umleitung soll nach Inkrafttreten des Durchfahrtsverbots etwa 36 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen. Das ist ziemlich nah am Grenzwert von 40 Mikrogramm. Hinzu kommt eine Ungenauigkeit von +/- 20 Prozent, die bei diesem Modell möglich ist. Der reale Wert könnte im schlimmsten Fall also sogar bei 43,2 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Damit wäre der Grenzwert auch hier überschritten.
Mit der Regelung erfüllt die Stadt offiziell ihren "Luftreinhalteplan“ – aber was auf den anderen Strecken passiert, weiß eigentlich keiner so genau. Statt das Problem zu lösen, verschiebt sich die Schadstoffbelastung bisher also nur ein paar Straßen weiter.
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