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Jugendbewegung
Die Forderungen von Fridays for Future im Check
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die globale Erwärmung auf unter 1,5° Celsius zu begrenzen, hat die Fridays for Future Bewegung verschiedene Forderungen an die Politik gestellt. Doch sind die auch realistisch?
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Artikel Abschnitt: Treibhausgasausstoß - Nettonull bis 2035
Treibhausgasausstoß - Nettonull bis 2035
In einem Sondergutachten von 2018 hat der Weltklimarat berechnet, wie hoch das verbleibende Klimabudget der Welt ist, um ein bestimmtes Klimaziel zu erreichen.
Will die Welt das Pariser Klimaabkommen einhalten und mit 67 Prozent Wahrscheinlichkeit unter einer Erwärmung von 1,75 Grad bleiben, dürfte die Welt gerechnet ab Anfang 2018 noch 800 Milliarden Tonnen CO2 in die Luft pusten. Deutschland hätte demnach ab Anfang 2019 noch ein Budget von 7,3 Milliarden Tonnen. Momentan emittieren wir jedoch ca. 800 Millionen Tonnen im Jahr. Wir hätten unser Budget also weit vor dem Jahr 2035 überschritten.
Wenn wir bis 2035 auf null Emissionen kommen und gleichzeitig unser Budget einhalten wollen würden, müssten wir ab sofort jedes Jahr sechs Prozent weniger Treibhausgase emittieren.
Das klingt erstmal machbar - nach den momentanen Plänen der Bundesregierung und eigenen Berechnungen des Bundesumweltministeriums wird Deutschland 2030 jedoch noch über 500 Mio Tonnen CO2 emittieren. Unmöglich, dann im Jahr 2035 auf null zu kommen. Das zeigt, wie weit die aktuellen Ziele der Bundesregierung von der Forderung der Fridays for Future Bewegung entfernt sind.
Realitätscheck: Mit Aufwand machbar - aber nicht genug politischer Wille
Artikel Abschnitt: Bis Ende 2019 ein Viertel der Kohlekraft abschalten - Kohleausstieg bis 2030
Bis Ende 2019 ein Viertel der Kohlekraft abschalten - Kohleausstieg bis 2030
Deutschland ist der größte Treibhausgasemittent der Europäischen Union und müsste den Kohleausstieg bis 2030 vollenden, um seinen Beitrag zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu leisten und selbst das Netto-Null-Ziel bis 2035 zu erreichen. Das ergab eine Studie von Climate Analytics aus dem Jahr 2016.
"Durch den schnellen Ausstieg aus der Kohle zur Stromerzeugung bis 2030 könnte Deutschland sein Emissionsziel für 2020 erreichen, durch die Verringerung der Luftverschmutzung massive Gesundheitsgewinne im ganzen Land erzielen und dringend benötigten frischen Wind in die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende bringen", so Dr. Carl-Friedrich Schleußner, Leiter der Abteilung Klimafolgen bei Climate Analytics.
In seinem Bericht stellt Climate Analytics fest, dass die Emissionen von Kohle zur Stromerzeugung bis 2020 um 42 Prozent unter das Niveau von 2017 und bis 2030 auf null gemindert werden müssen.
Das geht in die Richtung der Forderung von Fridays for Future, bis Ende 2019 ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten. Das wäre kein Problem. Denn das wäre die Menge, die Deutschland 2017 als Stromüberschuss exportiert hat, nämlich etwa 53 TWh. Diese Energie benötigt Deutschland nicht. Davon profitieren nur die Energieversorgungsunternehmen. Stromspeicher von Erneuerbaren Energien können eventuelle Engpässe auffangen.
Realitätscheck: Technisch kein Problem - aber teuer und mit sozialen Folgen
Artikel Abschnitt: Abschaffung der Kohlesubventionen
Abschaffung der Kohlesubventionen
Zusätzlich wird Kohle bei der Einspeisung gegenüber den umweltfreundlicheren Gaskraftwerken bevorteilt. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist vorgeschrieben, dass zuerst der Strom aus erneuerbaren Quellen eingespeist wird. Doch dann kommen schon Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie und erst am Schluss das Gas. Der Grund: Die Stromerzeugung mit Braunkohle ist am billigsten.
Und zwar weil Folgekosten durch Klimawandel, Luftverschmutzung und Krankheitskosten nicht dem Erzeuger zugerechnet werden, sondern von der Gemeinschaft über Steuern und Krankenkassenbeiträge getragen werden. Genauere Informationen zu den Produktionskosten von Strom findet ihr hier.
Realitätscheck: Keine Frage der Technik, sondern eine rein politische Frage.
Artikel Abschnitt: 100 Prozent Erneuerbare Energie bis 2035
100 Prozent Erneuerbare Energie bis 2035
Bereits 2012 hat das Fraunhofer Institut ISE ein Szenario beschrieben, wie sich Deutschland zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen könnte. Wind, Sonne, Biomasse und Wasser wird dabei in Strom umgewandelt und Sonne sowie Biomasse in Wärme. Besonders wichtig sind dabei die Speichersysteme. Denn die Stromproduktion aus Sonne und Wind schwankt und ist schlecht planbar. Pumpspeicher-Kraftwerke und Batterien sollen als Stromspeicher dienen. Aber auch Wärmespeicher mit Wasser als Speichermedium kommen zum Einsatz.
Eine weitere Möglichkeit zur Speicherung von Strom ist die Umwandlung in Methan in sogenannten Power-to-Gas-Anlagen. Methan kann zusammen mit Biogas in vorhandenen Kavernen gespeichert werden und über die existierende Erdgasinfrastruktur genutzt werden.
Für die Erzeugung von Strom aus Gas kommen effiziente Gas- und Dampf-Kombikraftwerke und Anlagen der Kraftwärmekopplung zum Einsatz. Somit kann Methan-Strom auch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn alle anderen erneuerbaren Energien keinen Beitrag liefern können und die kurzfristigen Stromspeicher erschöpft sind.
Für die Wärmeversorgung werden neben elektrischen Wärmepumpen auch Wärmenetze sowie Gas-Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke genutzt. Gas-Wärmepumpen bewertet die Studie als die mittel- bis langfristige Nachfolgetechnologie für heutige Brenner-basierte Heiztechniken.
Realitätscheck: Technisch machbar - aber die Systeme zur Speicherung müssen noch weiter verbessert werden. Außerdem sehr teuer und aufwendig.
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1. Es geht nicht nach den Forderungen von FFF, sondern nach den Forderungen der dahinter stehenden Org’s. 2. Was in den Medien publiziert wird, ist nicht vollständig. (Weglassen von Infos die der „Ideologie“ konträr sind.) 3. Wer’s alles „glaubt“ ist selber schuld. 4. Wir sind die „Opfer“ eines kultivierten Perfektionierungsanspruchs,… Weiterlesen »
Die POLITIK ist mit den Industrieen verknüpft und handelt auf Weisungen des Kapitals.Wir Rentner und die arbeitende Bevölkerung haben keine Lobby im Bundestag und werden nur mit Zwangszahlungen belastet.
Die Politik schützt und subventioniert die Wirtschaft und nicht das Volk !
Die Rentner haben sehr wohl eine Lobby in der Politik, weil sehr zahlreich. Das die Wirtschaft vor dem Volk kommt ist nun mal klar. Oder wo soll man sein Geld denn verdienen. Dass ältere Menschen, die WK2 erlebt haben heutzutage so was von sich geben ist vielleicht einem schlechteren Gedächtnis… Weiterlesen »
Mehrfach lese ich „teuer“. Dem ist sicher so. Daraus ergibt sich eine weitere Forderung: Keine Aufstockung des Militäretats (auf die versprochenen 2% des BSP), was rausgeschmissenes Geld wäre und an dieser Stelle gebraucht wird!
Beim Auto wird die modernste Technik zur Einsparung und Abgasreinigung eingesetzt. Beim Flugzeug wird einfach die Umwelt verschmutzt. Auch Kohlekraftwerke sind überhaupt nicht zu rechtfertigen. Gut das die Schüler und Schülerinnen jetzt Zeichen setzten an denen die Politik und wir Erwchsenen nicht mehr vorbeikommen. Bei uns steht jetzt Ostseestrand auf… Weiterlesen »
Was ist überzeugender:
FREITAGSDEMONSTRATIONEN unserer Jugend mit Herz und Hirn
oder
der immer wieder LEERE PLENARSAAL (von uns gewählte Personen, welche über das Wohl und Wehe des Volkes entscheiden sollen sind abwesend) mehr Ignoranz geht nicht !!!!
VERANTWORTUNG sieht anders aus.
Mfg GJ HEIDEN
Übernimm Verantwortung und lebe umweltschonend. Ob der Plenarsaal leer oder voll ist, ändert nix. Warum kapiert das niemand. Auf hohem Wohlstand tüchtig meckern, eine Deutschland-Seuche. Geh ‚doch in ein anderes Land, Du wirst große Augen machen. Auch nur ein weiterer „Zeitgeistredner“, ja Benzin ins Feuer gießen und zusehen wie es… Weiterlesen »