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Kampfhund
Aggressivität bei Hunden ist nicht angeboren
Die Bezeichnung Kampfhund lässt Böses erahnen. Doch entscheidend für das Benehmen eines Hundes ist vor allem die Erziehung.
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Darum müssen wir drüber sprechen:
Immer wieder gibt es tödliche Zwischenfälle mit Kampfhunden
Züchtungen für Kämpfe
Die Geschichte dieser Hunderassen beginnt vor 300 Jahren mit grausamen Kämpfen. Dafür wurden Bulldoggen mit Terriern gekreuzt und dann in die Arena geschickt, schreibt Veterinärin Andrea Steinfeldt. Im Arbeitermilieu wurden die muskulösen Tiere dann zum Statussymbol. Ihre Halter richteten sie ab und brachten ihnen bei, nach dem Zupacken nicht mehr loszulassen, sodass die Tiere auch gezielt als Waffe eingesetzt wurden.
Rasselisten sollen Risiko darstellen
Noch heute gelten die Tiere als gefährlich, weshalb es in Deutschland strenge Regeln gibt. Doch die Haltung von Kampfhunden ist in Deutschland sehr unterschiedlich geregelt. Teilweise gibt es Rasselisten, auf denen Hunde mit potenziellem Risiko stehen. Personen, die einen solchen Hund halten möchten, müssen unterschiedliche Auflagen und Voraussetzungen erfüllen.
Seit Februar 2018 verzichten die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen jedoch auf solche Rasselisten.
Manche Rassen in Deutschland nicht erlaubt
Bestimmte Hunderassen dürfen sogar nicht nach Deutschland eingeführt oder hier ungemeldet verkauft werden. Das regelt das Hundeverbringungs- und Hundeeinfuhrbeschränkungsgesetz. Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander sind demnach Tabu.
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Die Aggressivität steckt nicht in den Genen
Eine Frage der Erziehung
Ein Staffordshire-Terrier sei nicht gefährlicher als ein Labrador, sagt Dunia Thiesen-Moussa, die an der Tierärztlichen Hochschule Hannover eine verhaltensmedizinische Sprechstunde anbietet. "Man kann Hunde allerdings darauf trainieren, Artgenossen zu verletzen oder gar zu töten", räumt die Tierärztin ein.
Rasselisten mit begrenzter Aussagekraft
Studien belegen: Die Listenhunde reagieren nicht aggressiver als andere Hunde. Das Ergebnis einer Dissertation der Freien Universität Berlin zeigt darüber hinaus: Es gibt keine Hunderasse, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu anderen Hunderassen.
Bissattacken oft bei Kindern
Pro Jahr ereignen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland etwa 35.000 Bissverletzungen durch Hunde, in zwei Drittel der Fälle sind die Opfer Kinder und Jugendliche. Ein bis sechs Menschen sterben hierzulande pro Jahr an den Folgen eines Hundebisses.
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Die Beziehung Hund zu Mensch muss verbessert werden
Deshalb muss am Ende an einer Verbesserung der Mensch-Hund Beziehung gearbeitet werden, weil Aggressivität nicht an der Rasse oder in den Genen liegt – sondern vielmehr an der Art der Haltung. Und hier zeigt sich das Grundproblem: Wenn ein Listenhund falsch gehalten wird, ist das am Ende gefährlicher als wenn der Umgang mit Dackel, Pudel oder Labrador mangelhaft ist. Wegen ihrer Stärke sind Kampfhunde – bei falscher Haltung – besonders gefährlich.
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Hi Andreas, danke für die tollen Insights zu diesem wichtigen Thema! Die Debatten rund um Kampfhunde und Aggression gehen mir echt nahe. Ich habe selbst einen Staffordshire-Terrier-Mix, und durch seine beeindruckende Erscheinung zieht er oft vorschnelle Urteile auf sich. Anfangs fehlte mir das Know-how, doch hier in der Nähe von… Weiterlesen »
Was ist denn genau mit falscher Haltung gemeint? In den Keller sperren. Nicht genug füttern, Schläge ?
Pssst. Es gibt sehr wohl Hunde und Hunderassen, die eine niedrige Reizschwelle haben. Jedoch war die Fokussierung auf sogenannte „Kampfhunde“ von Anfang an falsch. Hunde benötigen sachkundige Halter.
Die klassische „nature vs. nurture“ Debatte. Das begann in den sechszigern mit der zweiten Welle des Feminismus, der sich auf die pseudo“wissenschaftliche“ Psychoanalyse berief. Dank moderner Genetik wissen wir mittlerweile, dass die Sozialisierung viel weniger Einfluss hat als von einigen erhofft. Wir Lebewesen sind halt einfach eng mit unserem Quellcode… Weiterlesen »
?? ich könnte Wetten jeder der hier so negativ über Listenhunde schreibt, hat selbst noch nie so einen gehabt ! Hab 2 Kinder daheim, der eine drei Jahre alt und der zweite, ein Jahr alt. Meine zwei jährige pitbull Hündin lässt sie nie aus den Augen, und hab selten ein… Weiterlesen »