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Tierwelt
Darum sind Füchse in der Stadt nicht gefährlich
Sie huschen über viel befahrene Straßen, flanieren über Friedhöfe oder buddeln sich Bauten unter Schrebergartenhäuschen: Stadtfüchse. Oft sind die Tiere sogar mitten am Tag in den großen Metropolen unterwegs. Die meisten Menschen freuen sich über eine ungewöhnliche Begegnung mit einem Fuchs. Doch es gibt auch Skeptiker:innen: Denn die Tiere können Krankheiten übertragen.
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Es gibt immer mehr Füchse in Städten
In den Städten ist der Fuchs dagegen vor Verfolgung sicher: Stadtjäger kommen nur in den seltensten Fällen zum Einsatz – zum Beispiel um ein krankes Tier zu erlegen. Auch das Nahrungsangebot ist großartig: Abfälle aus der Mülltonne, Beeren aus dem Schrebergarten oder Fallobst von der Wiese. Verstecke gibt es reichlich: Aus Fuchssicht eignen sich zum Beispiel Friedhöfe, verwilderte Grundstücke oder Hinterhöfe. Aus Großstädten wie London, Zürich oder Berlin ist der Rotfuchs Vulpes vulpes nicht mehr wegzudenken.
Der Fuchs auf Kuschelkurs
"Berlin ist wahrscheinlich die Fuchshauptstadt Deutschlands", so Sophia Kimmig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Wie viele Füchse exakt in der Hauptstadt leben, weiß niemand. "Wir gehen von mehreren Tausend Tieren aus", so die Biologin. Seit den 1940er-Jahren machen sich die Füchse zunehmend in den Großstädten breit, zunächst wurden sie in Großbritannien gesichtet, später auch in der Schweiz, in Österreich und Deutschland.
Füchse gehen einer direkten Begegnung normalerweise aus dem Weg, dulden es aber, wenn der Mensch sie durch einen Zaun oder aus sicherem Abstand beobachtet. Dennoch haben die Tiere keine Probleme damit, ihren Nachwuchs in direkter Nachbarschaft zum Menschen zu bekommen: Großstadtfüchse ziehen ihre Welpen beispielsweise unter Terrassen, Gartenhäuschen oder Garagen groß.
Denn Stadtfüchse haben eine deutlich geringere Fluchtdistanz als ihre Kollegen auf dem Land. Sie dulden nicht nur uns in ihrer Nähe, sondern auch viele Artgenossen um sich herum. Die Populationsdichte der Füchse ist in der Stadt deutlich höher als auf dem Land.
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Füchse können Krankheiten übertragen
Die Übeltäter sind die Eier des Fuchsbandwurmes. Sie gelangen mit dem Fuchskot in die Umwelt und dann weiter in den menschlichen Wirt: Der Mensch buddelt zum Beispiel in der Gartenerde und befördert die Wurmeier des Fuchsbandwurms anschließend unbemerkt über die verunreinigten Hände in den Mund – etwa mit einem Apfel. Ein möglicher Übertragungsweg ist auch das Fell des Fuchses: Legt sich der Haushund zum Beispiel in eine Ecke des Gartens, in der zuvor ein Fuchs war, können die Parasiteneier anschließend über das Hundefell aufs Herrchen weitergegeben werden.
Mit den Eiern gelangt die Larve in den Körper und löst unter Umständen eine Alveoläre Echinokokkose aus: Eine seltene Erkrankung, die meist die Leber befällt. Unbehandelt endet sie tödlich. Das Problem ist die lange Inkubationszeit – zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit können bis zu 15 Jahre vergehen. In dieser Zeit wuchert die Larve unentdeckt im Lebergewebe.
Auch Haustiere können sich anstecken, zum Beispiel wenn sich Fuchs und Hund die Staupe oder Räude teilen. Die meisten Hunde sind jedoch gegen Staupe geimpft. Und die Räude lässt sich in den allermeisten Fällen gut behandeln.
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Fuchsbandwurm-Erkrankungen sind selten, Tollwut gibt's nicht mehr
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Keine Panik! Vor allem wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen einhält.
Abhilfe könnte auch eine gezielte Entwurmung der Füchse schaffen, wie ein Forschungsprojekt der TU München zeigte. Die Wissenschaftler:innen um Andreas König erzielten in den 2000er-Jahren gute Erfolge durch Köderabwürfe mit Entwurmungsmitteln. Die Analyse der Kotproben ergab im Anschluss, dass die Befallsraten bei den Füchsen in den entsprechenden Gebieten von 30 Prozent auf null zurückgegangen waren.
Das Leben in der Stadt steckt übrigens eher für die Wildtiere voller Risiken: "Stadtfüchse werden im Durchschnitt nur 1,5 Jahre alt", so die Biologin Sophia Kimmig. "Auf dem Land werden sie durchschnittlich neun Jahre alt." Schuld daran ist in erster Linie der Straßenverkehr: Viele Füchse werden schon als Welpen überfahren. Doch das wird den Siegeszug dieser Generalisten nicht aufhalten: Der Fuchs besiedelt sämtliche Lebensräume und kann sich an Veränderungen in seiner Umgebung anpassen. Deshalb ist klar: Die Füchse haben die Städte erobert und werden bleiben – wenn der Mensch sie nicht daran hindert.
Fuchs >Fuchsbandwurm, Haushund> Fuchskot, Fuchsbandwurm> Haushund und damit Besitzer. Deswegen sind Füchse in der Stadt ungefährlich, Aha….
Alter, extra für dumpfbackige Leser wurde folgendes hinzugefügt: „Das einfachste Mittel, um vorzubeugen: Hände waschen, sobald der Hund gekrault – und das Unkraut im Garten gezupft ist.“ und „Fuchsbandwurm-Erkrankungen sind selten, Tollwut gibt’s nicht mehr.“ …. Heute ists doch schon gefährlich nur die Wohnung zu verlassen.
… bis der Drosti in zwei bis drei Monaten ein neues Thema braucht und Mutti und die Spahnfee zwingt, uns zum Schutz vor dem Killerwurm unter Hausarrest zu stellen.