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Toilette der Zukunft?
Aus Scheiße Strom machen?
Mit speziellen Toiletten können Wissenschaftler Fäkalien in Energie umwandeln. Doch ist das überhaupt sinnvoll?
Artikel Abschnitt: Fäkalien in Energie umwandeln
Fäkalien in Energie umwandeln
Artikel Abschnitt: Unser sanitärer Zustand hat Lücken
Unser sanitärer Zustand hat Lücken
Neben dem Problem der Wasserverschwendung ist der weltweite sanitäre Zustand grundsätzlich besorgniserregend. „2,4 Milliarden Menschen leben ohne Zugang zu einer Toilette. In ländlichen Gebieten in Somaliland gehen bis zu 70 Prozent der Menschen immer noch aufs Feld“, erzählt Knoche, der als Ansprechpartner WASH (Wasser, Sanitär, Hygiene) bei Ingenieure ohne Grenzen den Zustand in Westafrika und im Nahen Osten seit Jahren miterlebt. Jedes Jahr sterben laut WHO knapp 850.000 Menschen an Hygienemangel, weil sie Fäkalien nicht ordentlich entsorgen können. Neue Toiletten, die keine Rohre brauchen, Wasser einsparen, Bakterien abtöten, Dünger oder Energie generieren, sollen diesen Zustand verbessern.
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Neue Ideen sind teuer und unsicher
Doch auch dann wäre der Nutzen fraglich. „Mit der Toilette Zuhause Energie gewinnen zu können, ist mehr als fraglich. Analoges gilt für die Markttauglichkeit“, schätzt Ludwig Leible vom Karlsruher Institut für Technologie. Bis zu fünf Watt Strom kann die Toilette derzeit generieren. Damit könnte man sein Handy aufladen, das war es. Da wären alternative Lösungen zur Stromerzeugung laut Knoche sinnvoller, etwa Solarenergie. „Die Effektivität von Solarzellen ist im Vergleich zu Energie-Toiletten deutlich höher. Außerdem sind Solarzellen lange erprobt und auch gut und verlässlich einsetzbar“, meint Knoche. Er bezieht sich vor allem auf die ländlichen Gebiete in den Ländern des globalen Südens.
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