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Lehrmethoden
Darum ist Schreiben nach Hören keine gute Idee
Über das Video:
- Bei der Rechtschreibwerkstatt suchen sich die Kinder ihre Lernmaterialien selbst aus. Gelernt wird von leicht nach schwer.
- Die Methode Schreiben nach Gehör heißt eigentlich: Lesen durch Schreiben. Kinder sollen sofort viel schreiben, eine Anlauttabelle an der Wand zeigt die Schreibweise von Buchstaben. Fehler sollen nicht verbessert werden.
- Klassisch wird das Lesen und Schreiben mit einer Fibel gelernt. Kinder lernen Buchstabe für Buchstabe, alle zusammen und gleichzeitig. Fehler werden direkt benannt.
Nun zeigen eine Längs- und eine Querschnittstudie der Uni Bonn an 3000 Schüler:innen über vier Jahren, dass der Fibelansatz den beiden anderen deutlich überlegen ist. Hab ich's doch gewusst, werden jetzt viele sagen. Aber wie haben die Forschenden das rausgekriegt?
Kinder, die mit der klassischen Fibel schreiben lernen, machen deutlich weniger Fehler, und zwar zu jedem Zeitpunkt, also egal ob 1., 2. oder 3. Klasse. Ende der 4. Klasse machten die Kinder, die Lesen durch Schreiben gelernt haben, über 50 Prozent mehr Rechtschreibfehler als die Fibelkinder. Noch deutlicher war es mit den Kindern, die mit der Rechtschreibwerkstatt gelernt haben – die machten sogar doppelt so viele Fehler.
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Kritik an Studie aus Dortmund
McElavany zufolge lässt die aktuelle Studie allerdings offen, ob es bei der Einschulung schon unterschiedliche Voraussetzungen bei den Kindern gab und inwieweit diese im Schulverlauf erhalten blieben. Angesichts der teils dramatisch schwachen Kompetenzen sei eine Methodendebatte wichtig. Orthografie sei Fleißarbeit und Schüler:innen müssen diese in den ersten Schuljahren üben. "Es ist wie auch das Lesen eine Kernkompetenz, die Grundschüler lernen müssen. Dafür brauchen sie in den Schulen und zu Hause den zeitlichen Raum."
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