Experiment: Darum brauchen Kinder Aufmerksamkeit

Unser Video bezieht sich auf die sogenannten "Still-Face-Experimente". Sie gehören zu den verlässlichsten und mit am häufigsten durchgeführten wissenschaftlichen Experimenten. Das Still Face testet unter anderem den sogenannten "Serve & Return"-Mechanismus. Dabei geht es um die wechselseitige Beziehung zwischen Kindern und ihren Eltern. Dass wir auf die Signale von Kindern eingehen und die Kinder wieder auf uns reagieren, ist ein instinktives Verhalten. Gleichzeitig ist diese Interaktion maßgeblich dafür verantwortlich, wie sich die Kinder entwickeln.

Kinder verarbeiten emotionale Erlebnisse im Gehirn, wo sie Spuren hinterlassen. Wenn der Blickkontakt zur Bezugsperson fehlt und die Kinder stattdessen vernachlässigt werden, scheint dies besonders in den ersten drei Lebensjahren einen großen Effekt auf die Hirnentwicklung zu haben. Denn Kinder lernen ganzheitlich. Sprache, Sehen oder Emotionen verbinden sich im Gehirn miteinander. In diesem Sinne vernachlässigte Kinder unterliegen einem erhöhten Risiko, psychische Probleme zu bekommen. Sie sind emotional anfällig und im sozialen Alltag eingeschränkt. Beispielsweise fällt es ihnen schwerer, sich in andere Personen hineinzuversetzen, als Kindern, die bezogen auf den Blickkontakt gut versorgt sind.

Kinder können sich trotz des 'Serve & Return-Mechanismus' selbst beschäftigen. Aber es ist wichtig, auf die Signale zu achten, wenn Kleinkinder Aufmerksamkeit einfordern. Das "Training" mit den Eltern fördert die Fähigkeit, emotional und sozial reifen können.