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Für die Wissenschaft!?
Tierversuche: Pro und Kontra
Sind Tierversuche unnötige Tierquälerei oder ein notwendiges Übel? Wir stellen die Pro- und Kontraargumente gegenüber.
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Darum geht's:
Es gibt immer mehr Tierversuche
In den USA ist das seit dem Jahreswechsel 2022/23 anders. Dort müssen neu entwickelte Medikamente nun nicht mehr zwangsläufig an Tieren getestet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Tierversuche in der Medikamentenforschung ab sofort komplett wegfallen. Es erlaubt der amerikanischen Arzneibehörde lediglich, Wirkstoffe auch ohne vorherige Tierversuche für klinische Studien mit Menschen zuzulassen – sofern sie mit anderen Methoden ausreichend auf ihre Sicherheit geprüft werden können.
Zumindest in nächster Zeit wird man also auch in den USA in vielen Fällen noch auf Tierversuche angewiesen sein.
Die größte Zahl der Versuchstiere sind Mäuse
Es wird aber auch an Affen und Halbaffen geforscht. Im Tierschutzgesetz ist festgelegt, dass das Wohlergehen der Tiere geschützt werden muss und Tierversuche nur dann erlaubt sind, wenn es keine Alternative gibt. Jede Versuchsreihe muss daher beantragt und von mehreren Gremien und den Behörden genehmigt werden. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Zahl der Tierversuche seit dem Jahr 2000 insgesamt ansteigt.
Woran liegt das?
Ein Grund dafür ist die steigende Zahl gentechnisch veränderter Versuchstiere. Durch Methoden wie CRISPR/Cas, die einen gezielten Eingriff in das Genom der Tiere erlauben, hoffen Grundlagenforscher:innen, die Tiere menschlicher zu machen und damit gezielt bestimmte Erbkrankheiten oder Krebs besser erforschen zu können.
Auch wenn die Zahl der Versuchstiere seit 2000 tendenziell ansteigt: Im Vergleich zu den rund 750 Millionen jährlich in Deutschland geschlachteten Tieren klingen rund 2,5 Millionen Versuchstiere nach eher wenig.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Die Meinungen über Tierversuche gehen weit auseinander
Pro Tierversuche:
Die einen sagen, Tierversuche sind nötig. So seien viele Erkenntnisse in der biomedizinischen Forschung nur durch Versuche am Tier möglich gewesen. Dafür führen die Befürworter:innen unterschiedliche Beispiele an: Es gebe beispielsweise nur künstliche Herzklappen für Menschen, weil man sie vorher an Schafen getestet hat. Diabetes-Medikamente gebe es nur wegen Forschungen an Schweinen und auch die HIV-Behandlung sei ohne Versuche an Tieren nicht möglich gewesen, betonen Befürworter:innen. “Wir brauchen Tierversuche, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen, die sich in einem Organismus abspielen“, sagt Roman Stilling von der Initiative "Tierversuche verstehen". Ein Beispiel sei die Hirnforschung. Vom menschlichen Gehirn hätten wir bislang nur circa fünf Prozent verstanden. “Wir können aber nur ein Modell von etwas machen, was wir verstanden haben.“
Für Impfstoffe sind Tierversuche vorgeschrieben
Ähnliches gilt für die Forschung an Impfstoffen. Die Standardprozedur der Entwicklung setzt Tests an Tieren voraus, etwa Mäusen oder Affen, um nachzuweisen, dass das Mittel verträglich ist. Die sogenannten präklinischen Studien müssen zeigen, dass vom Impfstoff keine Lebensgefahr ausgeht und gravierende Schäden unwahrscheinlich sind.
Niemand kann garantieren, dass der Transfer von Zellkulturen in einen lebenden Organismus gelingt. Was bei einzelnen Zellen funktionierte, kann sich im Körper anders verhalten. Das sollen diese Tests möglichst ausschließen.
Erst danach folgen Studien an menschlichen Proband:innen
Für die Forschung am Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 gilt das ebenfalls. Auf dem Prüfstand stehen diverse innovative Impfstoffe auf mRNA-Basis. Bislang wurden solche Impfstoffe noch nie zugelassen, ihre Wirkung und Verträglichkeit wurden bis heute nur begrenzt untersucht. Bei RNA-Impfstoffen verabreicht man lediglich den Bauplan für Bestandteile des Virus, die die Krankheit alleine aber nicht auslösen können. Der Körper stellt den wirklichen Impfstoff dann selbst her, etwa Oberflächenproteine, die dann das Immunsystem trainieren.
Bestenfalls können Forschende im Tiermodell bereits eine Schutzwirkung erkennen, indem sie Antikörper nachweisen.
Ohne solche Tierversuche können Impfstoffe bislang nicht zugelassen werden. Würde man diese auslassen, würde man das Leben der freiwilligen gesunden Proband:innen aus den ersten klinischen Studienphasen riskieren.
Schon jetzt müssen bei Tierversuchen Regeln eingehalten werden
Die sogenannten drei Rs heißen: Replacement, Reduction and Refinement. Die Versuche sollen also möglichst ersetzt, reduziert und so verbessert werden, dass die Tiere möglichst wenig leiden.
Tierversuche seien zudem nötig, um menschliche Proband:innen einem möglichst geringen Risiko auszusetzen. Und auch bei Versuchen, die nicht zum erwünschten Erfolg führen - also wenn beim Tier ein bestimmter Wirkstoff keinen oder einen unerwünschten Effekt hat - geht es um einen Erkenntnisgewinn: "Dann können wir lernen, WARUM etwas nicht funktioniert hat“, so Stilling.
Wissenschaftler:innen betonen zudem, dass es den Tieren in den Versuchslaboren den Umständen entsprechend gutgehe. Das sei auch im Sinne der Forschenden, denn Tiere unter Stress verfälschen Ergebnisse - und damit die Validität der Forschung.
Kontra Tierversuche:
Gegner:innen sehen ein Problem mit der Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Tier auf den Menschen: "Die Übertragbarkeit liegt laut verschiedenen Studien bei unter einem Prozent“, betont Gaby Neumann, Tierärztin und Sprecherin der Organisation "Ärzte gegen Tierversuche“. Tiere bekämen zudem viele Krankheiten, an denen Menschen leiden, gar nicht. Daher seien Tiere auch nicht als Versuchsobjekt geeignet. Bei vielen Krankheiten der Menschen spielen Umwelteinflüsse eine Rolle, diese ließen sich im Tierversuch nicht darstellen. Auch bei psychiatrischen Erkrankungen könne man das Verhalten von Tieren und Menschen nicht vergleichen.
Andererseits: Wenn sich ein Wirkstoff im Tierversuch als nicht wirksam erweist, heiße das nicht, dass er beim Menschen ebenfalls nicht wirkt. Daher könnte es sein, dass Therapeutika nicht auf den Markt kommen und Patient:innen neue Behandlungen nicht bekommen, die helfen könnten, sagt Neumann.
Generell lasse sich das Leiden der Tiere nicht mit unserer Verantwortung für fühlende Lebewesen vereinbaren.
Menschen, die gegen Tierversuche sind, betonen zudem, dass es inzwischen viele Alternativen gebe: bildgebende Verfahren wie MRT und Computertomografie, außerdem genaue molekularbiologische Methoden, die mithilfe von Computerprogrammen Krankheiten analysieren. Große Hoffnung setzen sie in sogenannte Multi-Organ-Chips, also Zellkulturen, die Organe nachbilden.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Es gibt technische Ansätze, Tierversuche zu minimieren
Chips mit bis zu vier Organen sind bereits auf dem Markt und werden von großen Pharmafirmen verwendet.
Doch die MOCs haben Grenzen: "Experimente, die die komplexe Architektur und Interaktion großer Gehirnareale voraussetzen, können wir nicht ersetzen“, betont Marx. Außerdem gebe es Medizinprodukte, die an Organen in ihrer natürlichen Größe getestet werden müssen: "Zum Beispiel Bioimplantate für Knochenbrüche oder Heilverfahren, die auf die volle Pumpkapazität eines menschlichen Herzens abzielen“. Auch dort eignen sich MOCs nicht.
Inzwischen arbeiten Forschende am "Human on a Chip“ - also einem miniaturisierten menschlichen Organismus - der allerdings kein Bewusstsein und damit auch kein Empathieempfinden hat.
Über den/die AutorIn:
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Die armen Tiere
Liebe dein Name und deinen kommt hast recht! Arme Tiere:( sklaverrei
Ich finde niemand hat es verdient gequält zu werden!!! Auch Tiere haben das Recht zu leben anstatt zu leiden! Tiere sind Lebewesen wie wir Menschen! Tierversuche sollten abgeschafft werden!!!
Ich persöhnlich befürworte Tierversuche nicht. Da es allerdings schwer ist neue Medikamente ohne Tierversuche zu testen sind sie erstmal noch nötig. Wenn die Computer „Simulationen“ ausgereift genug sind sollten Versuche, die lebendigen Tieren Schaden zuführen abgeschafft werden.
Ich bin mir nicht sicher, ob man die Frage: für oder gegen, so einfach, wie es manche hier tun, beantworten kann. Versuchstiere sind eben keine Sache, sondern fühlende Wesen. Nicht jedes Medikament wirkt bei Tier und Mensch gleich. Aber einerseits werden die Menschen älter, sie werden anfälliger für Krankheiten, neue… Weiterlesen »
Ich finde Tier Versuche Blödsinn weil die Tiere müssen leiden.
ne finde ich nicht du bist blödsinn
Sehr erwachsene und schlaue Antwort XD
Bessere Antwort gibt es nicht Dieter Jochen Abi