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Fortpflanzung
Spermakrise? So hat sich die Qualität des Ejakulats verändert
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Die Spermienkonzentration westlicher Männer sinkt
Schweizer Ergebnisse unterstreichen weltweiten Trend
Die Befunde der Schweizer Studie decken sich größtenteils mit den Ergebnissen einer bereits 2017 veröffentlichten Studie der Universität Jerusalem. Dort hieß es, dass bei Männern aus Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland die Spermienkonzentration zwischen 1973 und 2011 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen ist. Fanden sich im Anfangsjahr der Studie noch 92,8 Millionen Spermien pro Milliliter in der Spermienflüssigkeit, waren es 2011 nur noch 66,4 Millionen Spermien pro Milliliter. Außerdem sind laut Studie im selben Zeitraum mehr Männer an Hodenfehlbildungen erkrankt. Das Forschungsteam rund um Hagai Levine bewertet diese Entwicklung als beunruhigend und ruft deswegen dringend zur ausführlichen Ursachenforschung auf – zumal ein Verlangsamen dieser Entwicklung derzeit nicht abzusehen ist.
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Darum müssen wir drüber sprechen:
Unsere Fruchtbarkeit ist ein guter Indikator für die Gesamtgesundheit einer Bevölkerung
Im späteren Leben können zum Beispiel auch Krebsmedikamente oder Hormonbehandlungen, wie sie Bodybuilder einsetzen, die Spermienzahl negativ beeinflussen.
Schwierige Spurensuche
Deshalb haben die Schweizer Forscher:innen die Studienteilnehmer auch einen Fragebogen zu ihrer Gesundheit und ihren Lebensgewohnheiten ausfüllen lassen – und sogar die Mütter der Teilnehmer detailliert befragt! Wir sind heutzutage so vielen Substanzen ausgesetzt, dass man nur so versuchen kann, der Wirkung einzelner Faktoren oder Substanzen auf die Spur zu kommen.
Frühere Studien hatten etwa gezeigt, dass die Spermienqualität von Männern vom Land schlechter ist als die von Männern aus der Stadt – was auf die potenziellen Gefahren von Pestiziden und Insektiziden hindeutet. Die Schweizer Forscher:innen konnten so einen Zusammenhang nicht feststellen. Ganz klar zeigte sich allerdings erneut der Zusammenhang zwischen schlechter Spermienqualität und Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht hatten.
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Nicht alle Wissenschaftler:innen sehen so schwarz
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Mehr Ursachenforschung nötig
Neue Monitoringprogramme sollen Aufschluss geben
Auch das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) möchte künftig ein solches Monitoringprogramm starten: Sie testen zuerst Blut und Urin auf Stoffe wie PFC. Das sind per- und polyfluorierte Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Verbraucherprodukten wie Kochgeschirr, Textilien und Papier Anwendung finden. Außerdem untersuchen sie Blut und Urin auf Glyphosat, Quecksilber und andere Schwermetalle. Einige dieser Stoffe stehen unter dem Verdacht, einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit zu haben.
In Deutschland gibt es zum Beispiel die Umweltstudie zur gesundheitlichen Belastung "GerES", die Kinder und Jugendliche auf diverse Belastungen und Schadstoffmischungen im Körper prüft. Sowohl das schweizerische wie auch das deutsche Programm sollen in den kommenden Jahren Aufschluss geben über die derzeitige Schadstoffbelastung in unseren Körpern. Mit solchen Informationen – und den entsprechenden Maßnahmen – wäre es dann vielleicht möglich, den Rückgang der Spermienqualität zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.
Autorinnen: Sonja Kolonko und Jana Waldorf
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Hallo, mir fehlt in der gesamten Betrachtung die ab den 1970ern exzessive Verwendung von aller Art Kunststoffen mit Einsatz von Weichmachern etc. (Phtalate, BPA oder anderen und deren immer noch wenig untersuchten Ersatzstoffen…) diese wirken oft ebenfalls als endokrine Disruptoren. Und der steigende Gebrauch korrespondiert stark mit den vermehrt festgestellten… Weiterlesen »
Super,Damit kann der Wahnsinn/Geburtenexplosionen gestopt werden.Hoffe auch in südlichen Ländern.
Für uns ist dies super.Mein Partner hat Azoospermie/zeugungsunfähig.Wir haben/hatten nie einen Kinderwunsch.Für Paare mit Kinderwunsch/Mann nicht zeugungsfähig /Natural insemination oder Samenbank.
Betrifft euren Beitrag zur Spermakrise Liebe Macher von Quarks, vier Dinge habe ich vermisst: 1. Hat bisher niemand mal die Qualität von Spermien von Männern der westlichen Zivilisation mit denen mit denen mit anderen Lebensstil (zivilisationsfernen Eingeborenen) verglichen ? 2. Hat bisher niemand vitale und „kranke“ Spermien hinsichtlich Ihrer Toxinbelastung… Weiterlesen »