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Quarks Science-Cops Folge 50
Effektive Mikroorganismen: Wundermittel oder Unsinn?
Ob beim Putzen, Gärtnern oder Trinken: „effektive Mikroorganismen“, ein geheimer Cocktail aus Japan, soll angeblich überall Wunder bewirken. Die Science Cops haben die Brühe aus Bakterien und Hefen inspiziert. Die großen Behauptungen der Hersteller werden dabei so klein wie ihre Mikroben.
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Seine Ursuppe soll Ernteerträge steigern, Schädlinge bekämpfen, in der Medizin unglaubliche Erfolge erzielen und die Welt zu einem besseren und friedlichen Ort machen.
Effektive Mikroorganismen sollen schädliche Mikroben verdrängen
Wie? Indem "gute" Mikroben, also Milchsäurebakterien und Hefen, im Gemisch mit einigen anderen Bakterien zusammen den Boden, Darm oder Oberflächen besiedeln und schädliche Mikroorganismen verdrängen. Klingt erst mal gut. Doch als die Science-Cops das vermeintliche Hexenzeug unter die Lupe nehmen, fällt das Konstrukt in sich zusammen. Denn die angeblich heilbringenden effektiven Mikroorganismen sind dort, wo sie angewendet werden, nicht zwangsläufig auch überlebensfähig.
Studien finden keine Wirkung
Das erklärt auch, weshalb gut angelegte Studien zeigten: Die Wirkung, die Landwirt:innen eventuell durch die effektiven Organismen beobachten, stammt nur vom Nährsubstrat. Ob im Gartenbau oder auf anderen Anwendungsgebieten: Vermutlich bringt das Gemisch aus Bakterien und Hefen nichts. Und auch in der Medizin gibt es keinen Beleg, der irgendeinen der beworbenen Wunder von Teruo Higas Geheimformel beweisen könnte.
Ein wissenschaftliches Alibi für die Täter:innen, die sensationelle Wirkungen versprechen, finden die Science-Cops nicht. Im Science-Knast könnte es also bald wieder etwas voller werden.