Darum könnten wir noch mehr Ökostrom produzieren

Die schlechte Nachricht: Es könnte eigentlich noch mehr sein: 5,5 Terawattstunden erneuerbarer Strom wurden 2017 nämlich gar nicht erst produziert, weil die Betreiber ihre Anlagen abgeschaltet haben. Im Fachjargon sagt man hierzu: Der Strom wurde abgeregelt. Die Energie verbleibt also im Wind oder in der Sonne, statt in unser Stromnetz zu gelangen und von uns als Ökostrom verbraucht zu werden.

Je dicker ein Stromkabel ist, umso mehr Strom kann es in der Regel aufnehmen. Das Gleichgewicht aus Erzeugung und Verbrauch sichert den Betrieb des Stromnetzes bei einer konstanten Frequenz von 50 Hertz.

Dass wir einen gewissen Anteil an Ökostrom gar nicht erst produzieren und er uns somit verloren geht, liegt also an der begrenzten Kapazität des Stromnetzes. Gleichzeitig sind die Trassen, die den Strom durch das Land transportieren, unzureichend ausgebaut. Vor allem mangelt es an Leitungen vom Norden, wo häufig Überschüsse durch Windenergie entstehen, in den Süden, wo diese Überschüsse verbraucht werden könnten. Der Ausbau des Stromnetzes ist deshalb ein wichtiges Thema, dem sich Politik und Forschung seit Jahren widmet.