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Atomkraft
Tihange: Was ein Super-GAU für Deutschland bedeutet
Angenommen, in Tihange tritt ein GAU ein – was wären die Folgen für uns?
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Atomkraftwerke sind in die Jahre gekommen
Eigentlich will auch Belgien aus der Atomenergie aussteigen – bislang war der Ausstieg 2025 geplant. Einer der Reaktoren in Tihange sollte sogar schon 2015 vom Netz gehen. Das wurde bereits auf 2023 verschoben. Bis 2025 sollen dann beide Reaktoren abgeschaltet werden.
Würde es davor zu einem Super-GAU kommen, wäre auch Deutschland betroffen. Bei einem Super-GAU reichen die Sicherheitsmaßnahmen im Atomkraftwerk nicht mehr aus und es kommt zu einer Kontamination der Umwelt. Westwind würde eine radioaktive Wolke direkt zu uns leiten.
Bei Regen müssten dann ganze Städte evakuiert werden. Orte im Osten von Tihange, dazu zählt auch Deutschland, wären wahrscheinlich großflächiger betroffen als beispielsweise die belgische Küste. Hier würde der Wind wahrscheinlich alles wegwehen.
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Keiner weiß, wie realistisch ein Super-GAU ist
Für die Berechnungen haben die Forschenden rund 3000 unterschiedliche Wetterszenarien simuliert und dann geschaut, wie sich die Radioaktivität in der Region um Tihange herum verteilt. Das Ergebnis der Berechnungen: Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Situation liegt bei zehn Prozent. Akute Strahlenschäden wären in Deutschland zwar unwahrscheinlich, ein Unfall könnte aber ein erhöhtes Krebsrisiko zur Folge haben.
Wie realistisch ein Super-GAU in Tihange wäre, lässt sich derweil nicht genau sagen. In Belgien versichert man, dass alles halb so wild ist. Störfälle vermitteln allerdings ein etwas anderes Bild. Sicher ist: Ein Unfall wie in Tschernobyl ist heute weniger realistisch. Auch einen Auslöser wie die Naturkatastrophe in Fukushima gibt es hierzulande nicht. Das genaue Risiko aber bleibt unbekannt.
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