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Luftverkehr
Warum gibt es kaum Elektroflugzeuge?
Der Himmel ist voller Flugzeuge, die Kerosin verbrennen. Doch Flieger mit E-Düsen gibt es bisher kaum. Der Grund: Die Batterien liefern noch zu wenig Energie.
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Elektroflugzeuge sind klimafreundlicher
An elektrischen Fliegern werde eifrig geforscht, sagt Ingmar Geiß vom Institut für Flugzeugbau von der Universität Stuttgart. Der Luft- und Raumfahrttechniker selbst arbeitet im Forschungsteam "e-Genius" mit.
Das gleichnamige Forschungsflugzeug hat bereits zwei Geschwindigkeitsrekorde über unterschiedliche Flugstrecken aufgestellt. Über die Distanz von 15 Kilometern erreichte der Elektroflieger eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 235 Stundenkilometern. In einem zweiten Rekordflug wurde über eine Strecke von 100 Kilometern eine mittlere Geschwindigkeit von 222 Stundenkilometern erzielt. Vor allem Kleinflugzeuge eignen sich für elektrisches Fliegen, da sie so leicht sind.
Das Fliegen mit E-Motor birgt nicht mehr Risiken als das Fliegen mit gewöhnlichen Verbrennungsmotoren. "Kerosin kann brennen, wenn es sich entzündet." Bei Boeing habe es mal Probleme mit Lithium-Batterien gegeben, doch das Problem hätten die großen Flugzeugbauer inzwischen im Griff. Die Fliegerei könnte mit elektrischem Antrieb eher sicherer werden, sagt Geiß.
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Die Technik ist noch nicht so weit
Die Energie reicht nicht aus, um längere Strecken zu fliegen. Für Langstreckenflüge müssten die Hersteller die Flugzeuge mit sehr vielen Batterien ausstatten. Das Problem: Das erhöht das Gewicht des Flugzeugs – und dieses würde wiederum mehr Energie verbrauchen. Hier müsse sich die Technik noch deutlich weiterentwickeln, sagt Luft- und Raumfahrttechniker Ingmar Geiß von der Uni Stuttgart.
Anfang November 2018 kündigte eine große britische Billigfluglinie an, 2019 Versuche mit einem E-Flugzeug auf der vielbeflogenen Stecke zwischen London und Amsterdam zu starten. Das Flugzeug soll Platz für bis zu 150 Passagier:innen bieten und vorwiegend auf Flugstrecken von weniger als 500 Kilometern zum Einsatz kommen. "Beim aktuellen Stand der E-Fliegertechnik ist das eher nicht möglich", sagt Geiß.
"Das Flugzeug müsste ja weiter fliegen können, wenn in Amsterdam etwa schlechte Wetterbedingungen herrschen – und das sehe ich nach aktuellem Stand der Technik noch nicht." Das Ziel der britischen Airline ist es, solche kurzen Flüge in den kommenden zehn Jahren elektrisch durchzuführen.
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