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Rennsport
Ist die Formel 1 wirklich eine Umweltsauerei?
Die Formel 1 gilt als absolute Dreckschleuder unter den Sportarten. Dabei werden die Regeln für die Motoren seit Jahren verschärft – ist das Rennen am Ende vielleicht besser als sein Ruf?
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Die Formel 1 will eigentlich grüner werden
Seit 2009 kommen in der Formel 1 sogar Hybridmotoren zum Einsatz. Das Kinetic Energy Recovery System kurz KERS sorgt bei den Rennen dafür, dass die kinetische Energie, die beim Bremsen entsteht, zurückgewonnen wird. Später kann der Fahrer/die Fahrerin diese per Knopfdruck für eine kurze Leistungssteigerung des Motors nutzen. Mittlerweile wurde die Technologie weiterentwickelt, sodass nicht nur die Bremsenergie, sondern auch Energie aus dem Abgasstrom zurückgewonnen wird.
Ein Jahr später legte die FIA fest, dass die Teams statt den lauten und stärkeren Motoren mit acht oder sogar zehn Zylindern nur noch welche mit sechs Zylindern verbauen dürfen. Darüber hinaus dürfen die Teams während des Rennens nicht mehr nachtanken. Die Formel 1 arbeitet daran, zumindest umweltfreundlicher zu wirken.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
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Sie ist es aber nicht
Sprit und CO2
2017 wurde die maximale Kraftstoffmenge von 100 Kilogramm auf 105 Kilogramm erhöht und in der aktuellen Saison dürfen die Rennwagen sogar 110 Kilogramm Kraftstoff tanken. Genaue Studien zum Kraftstoffverbrauch und zur CO2-Bilanz von Formel-1-Wagen gibt es zwar kaum, den Verbrauch kann man sich aber selbst berechnen: Bei einer Dichte von 0,74 kg/l entspricht das rund 149 Litern Kraftstoff. Bei 20 Fahrer:innen werden somit allein am Renntag fast 3000 Liter verfahren.
Bei einer maximalen Streckendistanz von 310 Kilometern macht das einen satten Verbrauch von 48 Litern auf 100 Kilometern. Zum Vergleich: 7,8 Liter verbrauchte der Durchschnitt der in Deutschland zugelassenen Benziner im Jahr 2017 auf 100 Kilometern. Auf die Saison gerechnet bedeutet dies allein für die Renntage insgesamt 60.000 Liter Benzin. Laut einer portugiesischen Studie werden allein bei den Rennen am Sonntag 120 Tonnen CO2 freigesetzt. Neben dem eigentlichen Rennen am Sonntag wird aber auch bei den Trainings am Freitag und beim Training und Qualifying am Samstag ordentlich Sprit verbraucht.
Ein weiterer klimaschädlicher Aspekt sind die immer häufigeren Flugreisen, bei denen die gesamte Technik und die Fahrzeuge um den Globus geflogen werden. Klar, das gibt es bei anderen Sportarten auch. Der Aufwand bei der Formel 1 ist aber durch die Werkstätten, Schaltzentralen und Motoren immens. Im Jahr 2000 fanden insgesamt 17 Rennen statt. Damals lagen die europäischen Rennstrecken im Rennkalender hintereinander, sodass das Equipment theoretisch neunmal per Lkw transportiert werden konnte. In der aktuellen Saison finden insgesamt 21 Rennen statt, dabei folgen aber gerade einmal bei sieben Rennen europäische Länder aufeinander.
Feinstaub und Mikroplastik?
Messresultate der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zeigen, dass Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb ein großer Feinstaubverursacher sind. Pro Rennwochenende (Training, Qualifying und Rennen) stehen den Fahrer:innen 20 Reifensätze zur Verfügung. Hinzu kommt, dass auch hier das Regelwerk verändert wurde: Reifen dürfen nun wieder breiter sein – das bedeutet noch einmal mehr Abrieb. In der Saison 2017 wurden allein an den Rennwochenenden 12.920 Reifen verbraucht.
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Global betrachtet ist der Schaden nicht so groß
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Und jetzt?
Vielleicht besser Formel E gucken
Aber es gibt mit der Formel E auch eine sparsamere und vor allem leisere Alternative. Das E-Autorennen wird übrigens auch von der FIA ausgetragen.
Über den/die AutorIn:
Global nicht so Schlimm? Es muss bedacht werden, dass der ganze Formel 1 Zirkus auch viele Kontinente anfliegt. Europa, Asien, Orient, Amerika. Ihr Leser könnt Euch beruhigen, ich weiß dass Orient kein Kontinent ist.
Was diese Experten völlig „übersehen“ sind die Zuschauer! Die verbrauchen ein Vielfaches an Sprit der Rennautos bei An – und Abreise. Natürlich muss der Motorsport klimafreundlicher werden, aber das müssen alle! Wer denkt an den Fußball? Für die Emissionen eines Formel-1 oder MotoGP Rennens braucht der Fußball max 3 volle… Weiterlesen »
Ich habe nicht nachgerechnet, aber wenn durch die Technologie Verbrennungsmotoren auf der Welt nur 1 % effizienter werden, ergibt das wahrscheinlich einen x-fachen netto Gewinn!
Das ist wieder sehr kurz gefasst. Bei den Reifen, nicht alle die zur Verfügung stehen werden gebraucht. Es sind Auswahlen zu treffen. Dazu wird die Autotechnik verbessert, was zu verbrauchs Reduktionen im normalen Strassenverkehr führt. Das kann zB. der Fuessball nicht von sich behaupten.
Sehr einseitig. Von schlecht recherchierten Rechnungen abgesehen wird sich bei der Formel 1 auf die hohe logistisch bedingte Umweltverschmutzung bezogen, bei der Formel E welche als Alternative aufgeführt wird nicht. Auch wenn es weniger Rennen sind, werden die E-Renner auch mehrfach um den Globus geflogen. Und die verwendeten Akkus sind… Weiterlesen »
Nur weil eine Sportart Millionen Menschen friedlich zusammenführt, bedeutet nicht, dass man sich nicht kritisch mit den Auswirkungen auf die Umwelt auseinandersetzen kann. Zudem wird die Formel E im Artikel nicht direkt als Alternative angepriesen. Es ist lediglich eine sparsamere und vor allem leisere Alternative