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Fridays for Future
Darum ist Greta Thunbergs Segeltörn ein falsches Signal
Um CO2 zu sparen, segelt Greta Thunberg zum Klimagipfel nach New York. Im Kern eine gute Idee, aber die Umsetzung ist unglücklich. Aus mehreren Gründen.
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Artikel Abschnitt: Darum geht’s:
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Ein Flug wäre klimafreundlicher gewesen
Doch jetzt kam durch Gespräche mit dem Segelskipper raus, dass die Schwedin damit unterm Strich mehr ausstößt als gedacht. Denn: Die Segeljacht muss von mehreren Segler:innen aus den Staaten wieder zurück nach Europa gefahren werden. Und wie kommt das Team nach New York? Es fliegt mit dem Flugzeug. In der Bilanz wäre es für das Klima demnach schonender gewesen, wenn Greta Thunberg einfach mit ihrem Vater zur Klimakonferenz geflogen wäre. Doch ihre Aktion hat sie offenbar nicht bis zum Ende durchdacht.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Thunberg hat eine wichtige Vorbildfunktion
Thunberg gibt jungen Menschen eine Orientierung. Zahlreiche Schüler:innen und Student:innen wollen nach ihrem Vorbild leben und ihren persönlichen CO2-Abdruck radikal minimieren. Doch auch von Erwachsenen werden ihre Forderungen ernst genommen. Laut Angela Merkel hat es die Fridays-for-Future-Bewegung geschafft, die Klimapolitik zu beschleunigen. Der Stromanbieter Verivox schreibt Thunberg auch einen Teil des Ökostromtrends zu, der sich in Deutschland entwickelt hat.
Artikel Abschnitt: Aber:
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Der Segeltörn sendet falsche Signale
Mit dem Segeltrip suggeriert Thunberg, dass jeder Mensch, der ihrem Vorbild folgt, auch mit dem Schiff in die USA fahren sollte, anstatt zu fliegen. Man könnte die Message sogar so deuten, dass Thunberg Segeln als klimaneutrale Alternative zu Flugreisen vorstellen möchte. Damit erzeugt sie sehr gespaltene Reaktionen.
Für Jugendliche sind solch utopische Maßnahmen kein Grund zur Irritation, wissen Sozialpsycholog:innen. Egal, wie weit ein Idol entfernt ist – Kinder und Jugendliche reagieren eher mit Faszination als mit Realismus. Mit großer Wahrscheinlichkeit sitzen jetzt viele Jugendliche zu Hause und planen innerlich ihren eigenen Segeltörn in den Urlaub.
Gleichzeitig wird es Leute geben, die sich von Greta abwenden, weil sie ihre Methoden für übertrieben und nicht massentauglich halten. Schließlich kann sich nicht jeder mal eben vier Wochen freinehmen, um auf diese Art zu seinem Urlaubsziel zu gelangen.
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Und jetzt?
Umsetzbare Lösungswege vorleben
Auch wenn Greta Thunberg mit dem Segeltrip vielleicht etwas danebengegriffen hat, muss man ihr eins lassen: Sie schafft es immer wieder, Aufmerksamkeit zu gewinnen, die knappste Ressource unserer Zeit. Mit 16 Jahren auf der UN-Klimakonferenz zu sprechen und die internationale Klimapolitik zu beeinflussen, ist eine enorme Leistung. Wie sich der Segeltrip auf ihre Anhänger:inne auswirkt, wird sich noch zeigen. Das hängt auch ein bisschen davon ab, wie sie bei ihrer Ankunft reagiert. Bleibt zu hoffen, dass sie sich ihren Einfluss nicht durch weitere Fehltritte verspielt.
Über den/die AutorIn:
Liebe Vanessa Reske, wirklich schade, dass du bei Quarks ein Forum bekommst. Eine Fahrt zur Klimakonferenz ist kein Urlaub. Greta ist kein Idol wie ein Popstar, sondern eine reale Jugendliche, die Zeichen setzen möchte um die Zukunft zu retten. Da geht es nicht darum ihre Handlungen und ihre Person,so wie… Weiterlesen »
‚Thunberg gibt den jungen Menschen eine Orientierung‘ ???? Es ist bezeichnend für junge Menschen Leitfiguren zu haben. 1. Psychol. : Ist das „Ich“ zu „klein“ sucht es eine Leitfigur um im Chor zu größerem zu werden. So der Irrglaube. Man bleibt sich selbst. 2. Kollektive Pubertät. Gegen die Erzeuger. 3.… Weiterlesen »
Warum segelt die Jolle nicht mit einer Crew hin und zurück? Und was soll das mit den Ausgleichszahlungen? Ist es jetzt doch okay zu fliegen wenn ich nur irgendwohin Geld überweise? Um CO2 zu sparen müssen ALLE auf ihre Flugreise in den Urlaub verzichten PUNKT. Ist für die Meisten nicht… Weiterlesen »
ichfind das garnichtgut
Als effektive Maßnahme wird hier Ökostrom genannt. Im Grunde genommen ist das aber nur eine rechnerische Umverteilung, bei der sogar noch denen, die da nicht mitmachen, der Ökoanteil im Drittelmix verringert wird.