Artikel Kopfzeile:
Pollenbelastung
Darum wird dein Heuschnupfen immer schlimmer
An kribbelnde Nasen und brennende Augen können sich Allergiker gewöhnen. Viele Faktoren weisen darauf hin, dass die Pollenbelastung immer weiter zunimmt.
Über das Video:
Die Pollensaison verlängert sich
Schon jetzt stellen Wissenschaftler eine Zunahme der Pollenbelastung fest. Langzeitmessungen zeigen, dass sich die Pollensaison verlängert. „Wir beobachten die Phänologie der Blühpflanzen und den Pollenflug seit den 60er Jahren und können feststellen, dass Hasel, Birke, Schwarzerle und Gräser immer früher anfangen zu blühen“, erklärt Dr. Christina Endler vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes. Sie bezieht sich dabei auf historische Daten des DWD Climate Data Centers.
Frühblüher fangen bereits jetzt 10 bis 14 Tage eher an zu blühen, Tendenz steigend. „Am extremsten ist die Verschiebung von Hasel: Hier rechnen die Wissenschaftler mit einer Verschiebung von bis zu zwei Monaten. Der Hauptgrund: Das milder werdende Klima. „Die Pflanzenentwicklung hängt von der Temperatur ab und beeinflusst damit den Blühbeginn. Bei milden Wintern in den letzten Jahren könnten wir einen verfrühten Blühbeginn von Erle und Hasel feststellen“, sagt Dr. Christina Endler, Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung, DWD. Sie konnte feststellen, dass die Witterung einen direkten Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat.
Die Pollenmenge nimmt zu
Langzeitmessungen aus 13 europäischen Ländern belegen, dass die Pollenmenge stetig zunimmt. Städte sind demnach besonders betroffen: Im Durchschnitt habe der Zuwachs der Pollenmenge in urbanen Gebieten bei drei Prozent im Jahr gelegen, in ländlichen Gegenden sei es ein Prozent pro Jahr gewesen, schreiben die Forscher.
In den Städten führen erhöhte verkehrsbedingte Emissionen zu einem erhöhten Risiko für Allergiker. Abgase wie Dieselrußpartikel, Stickoxide oder Ozon können die Struktur der Pollen verändern und den Anteil der Allergene erhöhen. Diverse Fallstudien haben außerdem belegt, dass ein erhöhter CO2-Gehalt in der Luft die Pollenbildung fördert.
Neue Arten wandern ein
Viele Allergiker reagieren inzwischen auf die ursprünglich aus Amerika stammende Ambrosia. Forscher vermuten, dass weitere Pflanzen einwandern und neue Allergien auslösen können. All diese Entwicklungen können die Leidenszeit von Allergikern verlängern und begünstigen, dass Neuerkrankungen entstehen.