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Nachhaltigkeit
Drei Kritikpunkte am MSC-Siegel
Das Marine Stewardship Council (MSC)-Siegel steht für nachhaltigen Fischfang, der die Ozeane schont. Eine neue Dokumentation der ARD lässt daran nun Zweifel aufkommen.
Über das Video:
Dr. Rainer Froese vom Kieler Geomar-Institut untersuchte 130 zertifizierte Fischereien und sein Ergebnis ist erschreckend: Ein Drittel der Bestände werden überfischt und viele Betriebe beeinflussen das Ökosystem mit ihren Netzen. Die Netze beschädigen beim Schleppen den Meeresboden und zerreißen dabei Korallenriffe und Tiefensediment. Komisch, denn das Siegel verlangt eigentlich, dass Fischbestände nicht gefährdet werden dürfen. Ganz generell darf die Fischerei keine Methoden einsetzen, die das Ökosystem Meer beschädigen. Das Ökosystem der tiefen Biosphäre wird aber ganz klar beeinflusst – und damit auch der Lebensraum unzähliger Tiere.
Und wer steckt hinter dem Siegel überhaupt? Der MSC gilt als das größte Ökosiegel für Wildfisch – weltweit. Nach der Gründung 1997 zählen heute rund zwölf Prozent der weltweiten Fischproduktion zu den zertifizierten Unternehmen. Das sind Tausende Betriebe. Der Chef der Organisation, Ruper Howes, hat dabei ein ganz klare Ziel: Jedes dritte Fischprodukt soll das Ökosiegel tragen. Die Zertifizierung wird von externen Prüfgesellschaften vergeben – und die dürfen sich Fischereien, die sich zertifizieren lassen wollen, selbst aussuchen. Der Clou: Der externe Partner wird für die Prüfung bezahlt. Einen Katalog, was nachhaltig ist und was nicht, an dem sich die Prüfgesellschaften orientieren können, hat der MSC übrigens nicht.
Hinzu kommt, dass der MSC mit jedem verkauften Produkt, das das Siegel trägt, Geld verdient. Das sind rund 17 Millionen Euro im Jahr.
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juckt net
ich will doch nur den grund wissen niicht enen roman