Artikel Kopfzeile:
Gartenarbeit
Darum schneidest du im Sommer besser nicht die Hecke
Hecken sind artenreiche Lebensräume. Von März bis Ende September herrscht daher Schnippel-Verbot.
Artikel Abschnitt: Darum geht's:
Darum geht's:
In der Brutzeit gehören die Hecken den Vögeln
Wer in dieser Zeit die Hecke vollständig zurückschneidet und auf den Stock setzt, der riskiert ein ordentliches Bußgeld – aus gutem Grund, sagt Ornithologe Hans-Günther Bauer vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee.
Im Frühjahr suchten viele Vögel und kleine Säugetiere Zuflucht in unseren Bäumen und Sträuchern, um darin Nester zu bauen. "Jede Aktion, die wir dann betreiben, stört die Vögel während der Aufzuchtzeit", sagt der Ornithologe.
Artikel Abschnitt: Aber?
Aber?
Kein Aber!
Die Hecken bieten den Vögeln im Sommer eine kühle, windgeschützte Umgebung. Die Pflanzen bieten nicht nur Vögeln einen idealen Lebensraum, sondern auch Insekten, anderen Kleinstlebewesen und kleinen Säugetieren, etwa Igeln.
Für das Ökosystem sind Hecken vor allem dann wertvoll, wenn sie wenig beschnitten werden, heißt es seitens des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). Hecken mit "Irokesenschnitt" bieten den Tieren im Garten deutlich weniger Lebensraum.
Hecken lassen sich in drei Bereiche aufteilen:
- Heckenkern,
- Heckenmantel und
- Heckensaum.
Während im Kern der Hecke größere Sträucher und einzelne Bäume überwiegen, schließt der Heckenmantel mit kleineren Sträuchern die Hecke nach außen ab. Im Saum gibt es im Idealfall verschiedene Blütenstauden und Gräser.
Sind alle drei Bestandteile zusammen mindestens fünf Meter breit, können sich die positiven Wirkungen einer Hecke voll entfalten. Doch in vielen Gärten sieht es anders aus: Es dominieren Steingärten und kurz rasierte Hecken. "Leider", sagt der Ornithologe Hans-Günther Bauer.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Mehr Wildwuchs im Garten!
Seiner Meinung nach müssten wir uns wieder mehr mit der Natur arrangieren. Daher: Bäume, Sträucher und Hecken wild wachsen lassen – und im Garten alt werden lassen. Nur so entstehen ideale Lebensräume für die verschiedenen Gartenbewohner.
Über den/die AutorIn: