Hobbyimkerei – darum verschärft sie das Insektensterben

Hobbyimkerei wirkt wie die perfekte Symbiose von Mensch und Umwelt. Wir züchten Bienen, die Bienen bestäuben Pflanzen und die Natur blüht. So die Theorie. Tatsächlich sind Honigbienen eine starke Futter-Konkurrenz für wildlebende Arten, die ohnehin durch industrielle Landwirtschaft bedroht sind. Gründe sind Monokulturen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Experten fordern deshalb, dass in Schutzgebieten keine Imkerei zugelassen wird. So sollen die heimischen, wildlebenden Arten erhalten bleiben.

Hobbyimkerei, auch in der Stadt, schädigt also in erster Linie das Gleichgewicht zwischen wildlebenden- und Honigbienen.  Aber auch für andere Insekten ist das vermehrte Aufkommen von Hobbyimkereien ein Problem: Durch die wachsende Population von Honigbienen ist die Konkurrenz zwischen den Insekten viel größer als vorher. Logisch: Mehr Bestäuber gleich weniger Nahrungsangebot. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es sowieso kaum noch wilde Blumenwiesen und demnach weniger Blüten gibt, die die Insekten anfliegen könnten.

Da besteht jetzt schon starke Konkurrenz unter den 14.000 Bestäuber-Arten, die es in Deutschland gibt. Wer dann einen Bienenstock aufstellt, schickt noch mehr Konkurrenten ins Rennen. Das trifft natürlich nicht grundsätzlich für alle Gegenden zu, aber generell gilt: Je mehr Insekten um die Blüten kämpfen, desto weniger können sich die Schwachen durchsetzen.