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Merinowolle
So müssten Merinoschafe nicht für unsere Pullis leiden
Viele Wollschafe leiden unter Tierquälerei: Ihnen werden Hautfetzen abgeschnitten, um sie vor Krankheiten zu schützen. Das müsste nicht sein.
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Viele Wollschafe werden durch Mulesing verstümmelt
Weitere Angaben zum Artikel:
- Das dort verbreitete Merinoschaf liefert besonders weiche Wolle, die für Pullis und Kleidung ideal ist. Es hat aber auch viele Hautfalten, die oft feucht sind. Diese Umgebung lieben die Maden der Schmeißfliege.
- Herden in Australien sind riesengroß. Die Farmer:innen können sich kaum um einzelne befallene Schafe kümmern.
- Das sehr warme Klima Australiens ist ideal für die Schmeißfliege.
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Mulesing ist Tierquälerei
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Kann man wirklich auf Mulesing verzichten?
Einige Schaf:bäuerinnen versuchen das Leiden der Tiere mit Schmerzmitteln zu lindern. Die Betäubung wirkt aber nur beim unmittelbaren Eingriff und danach nur ungefähr einen halben Tag lang. Es wird auch mit Klammern experimentiert, mit denen die unerwünschten Hautpartien abgeklemmt werden, oder mit dem Injizieren von Chemikalien. Beides lässt die unerwünschten Hautpartien absterben. Aber auch diese Verfahren sind für die Schafe nicht schmerzfrei.
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Und jetzt?
Es gibt tierschonendere Alternativen
Die vielversprechendste Option ist aber das Züchten von Schafen, die kaum oder gar nicht von Schmeißfliegen befallen werden. Viele Züchter:innen haben damit schon Erfolg: Sie vermehren zum Beispiel nur Schafe, deren Körpergeruch für Schmeißfliegen unattraktiv ist. Vor allem setzen sie aber darauf, Schafvarianten zu züchten, die möglichst wenig Wolle und keine Hautfalten an den gefährdeten Partien wie rund um den Hintern haben. Expert:innen schätzen, dass so das Schmeißfliegenproblem in zehn bis 15 Jahren gelöst sein könnte.
Neuseeland hat Mulesing verboten
Bis es so weit ist, versuchen viele Schafzüchter:innen durch bessere Pflege ihrer Tiere ohne Mulesing auszukommen. Befallene Schafe isolieren sie etwa und behandeln sie mit Insektiziden und Desinfektionsmitteln. Das sollte aber immer nur gezielt gemacht werden, um zu vermeiden, dass die Schmeißfliegen gegen diese Mittel resistent werden. Oder sie scheren regelmäßig die problematischen Hautpartien, damit Dreck und Kot schlechter anhaften können und die Hautfalten leichter trocknen. Das alles kostet Zeit und Arbeitskraft. Da aber mittlerweile einige Verbraucher:innen darauf achten, ob von ihnen gekaufte Wollprodukte mulesingfrei sind, erzielen die Wollproduzent:innen dafür einen höheren Preis. Einige Kleidungsmarken verwenden mittlerweile nur noch mulesingfreie Wolle. Konsument:innen können sich über deren Selbstverpflichtungen informieren oder mulesingfreie Wolle an speziellen Labels erkennen.
Der große Wollproduzent Neuseeland hat mittlerweile das Mulesing sogar verboten. Im Vergleich zu seinem australischen Konkurrenten sichert sich das Land dadurch eine bessere Marktposition auf dem Weltmarkt und beweist, dass man Wolle auch im großen Stil ohne Mulesing produzieren kann.
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