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Deko
Wie nachhaltig können Kerzen sein?
Klar, in der Adventszeit wirken ein paar Kerzen besonders gemütlich. Aber Kerze ist nicht gleich Kerze…
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Inhalt
- Welche Unterschiede gibt es bei Kerzen?
- Wie viele Kerzen werden in Deutschland abgebrannt?
- Ist es gesundheitsschädlich, Kerzen anzuzünden?
- Kann ich vermeiden, mich bestimmten Schadstoffen auszusetzen?
- Welche Kerzen brennen am besten?
- Woran kann ich erkennen, was in meiner Kerze ist?
- Wie nachhaltig sind Kerzen?
- Was sagt ein Bio-Label auf Kerzen aus?
- Welche Unterschiede gibt es bei Kerzen?
- Wie viele Kerzen werden in Deutschland abgebrannt?
- Ist es gesundheitsschädlich, Kerzen anzuzünden?
- Kann ich vermeiden, mich bestimmten Schadstoffen auszusetzen?
- Welche Kerzen brennen am besten?
- Woran kann ich erkennen, was in meiner Kerze ist?
- Wie nachhaltig sind Kerzen?
- Was sagt ein Bio-Label auf Kerzen aus?
Artikel Abschnitt: Welche Unterschiede gibt es bei Kerzen?
Welche Unterschiede gibt es bei Kerzen?
Paraffin
Die meisten Kerzen, die in Deutschland verkauft werden, sind aus Paraffin. Der Grundstoff für Paraffin ist Mineralöl; es entsteht bei der Verarbeitung von Rohöl. Weil es sich um ein Erdölprodukt handelt, gilt die Klimabilanz von Paraffinkerzen als schlecht.
Stearin
Einige Kerzen bestehen aus Stearin, was aus pflanzlichen und/oder tierischen Fetten hergestellt wird. Bei den pflanzlichen Fetten handelt es sich oft um Palmöl, teilweise auch um Kokosfett. Stearinkerzen gelten gegenüber den Paraffinkerzen als qualitativ hochwertiger, enthalten in Deutschland aber meist das umstrittene Palmöl. Palmöl ist zwar ein hochwertiges Pflanzenfett und als Produkt der Ölpalme auch sehr ertragreich.
Für den Anbau der Ölpalmen werden aber vor allem in Asien große Flächen Regenwald gerodet und trockengelegt. Als pflanzliches Fett wird laut europäischem Kerzenverband (ECA) in der Regel Palmöl aus südostasiatischen Ländern wie Malaysia und Indonesien verwendet. Teilweise werden Stearinkerzen auch tierische Fette beigemischt. Das kann nachhaltig sein, wenn es zum Beispiel aus Schlachtabfällen stammt. Allerdings sind diese Kerzen dann nicht vegan.
Bienenwachs
Ein sehr geringer Anteil der Kerzen auf dem deutschen Markt besteht aus Bienenwachs. Dies ist ein natürlicher, aber teurer Rohstoff, weil Bienenwachs ein knappes Gut ist. Bienenwachskerzen gelten als die umweltfreundlichste Variante. Wenn die Nachfrage steigt, muss Wachs importiert werden, weil hierzulande nicht ausreichend produziert wird – das wirkt sich dann wegen des energieaufwendigen Transports nachteilig auf die Ökobilanz aus.
Sojaöl
Kerzen aus Sojaöl spielen eine zunehmend größere Rolle. Zwar bestehen sie aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, sie werden aber meist aus den USA importiert, was wiederum die Ökobilanz dieser Kerzen verschlechtert, bestätigt Stefan Thomann vom ECA. Und: Möglicherweise stammt das Sojaöl aus gentechnisch veränderten Pflanzen.
Rapsöl
Rapsöl ist ein weiterer Kerzenrohstoff und wird von Menschen nachgefragt, die auf heimische oder gar regionale Produkte Wert legen. Allerdings gilt diese Kerzenart noch als teures Nischenprodukt.
Zwar gibt es keine generelle Deklarationspflicht für die Inhaltsstoffe von Kerzen. Aber: Wenn es sich um Kerzen aus Soja- oder Rapsöl handelt, "steht das normalerweise drauf“, sagt Thomann, weil diese Produkte deutlich teurer sind und die Hersteller damit die höheren Preise rechtfertigen.
Oft werden die Rohstoffe Stearin, Paraffin und Bienenwachs gemischt.
Artikel Abschnitt: Wie viele Kerzen werden in Deutschland abgebrannt?
Wie viele Kerzen werden in Deutschland abgebrannt?
Artikel Abschnitt: Ist es gesundheitsschädlich, Kerzen anzuzünden?
Ist es gesundheitsschädlich, Kerzen anzuzünden?
Aber: Kerzen brennen nur eine sehr begrenzte Zeit. Die Grenzwerte beziehen sich auf eine dauerhafte Exposition mit Schadstoffen wie Feinstaub und Stickstoffdioxid. Daher gehen Gesundheitsexperten davon aus, dass beispielsweise Kerzen in der Adventszeit, der Gasherd oder die Gastherme zwar zu einer höheren Belastung und durchaus auch möglichen Wirkungen für die Gesundheit führen können. Gesunden Menschen macht dies aber in der Regel nichts aus. Der Grenzwert bezieht sich als Jahresmittelwert auf eine Belastung, die ständig vorhanden ist.
Hinzu kommt, dass der Stickstoffdioxidwert, der im Straßenverkehr gemessen wird, zudem ein Indikator für andere giftige Substanzen ist, die als Abgase im Verkehr entstehen, aber nicht gemessen werden.
Gesundheitsschädliche Stoffe in Kerzen
Kerzen können zudem gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. In einer Studie von 2009 stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der South Carolina State University fest, dass bei der Verbrennung von Paraffinkerzen bedenkliche Substanzen entstehen können, etwa Alkane, Alkene, Ketone, Toluol und Benzol. Die Studienautoren schränken aber ein, dass das gelegentliche Abbrennen einer Paraffinkerze vermutlich niemanden gesundheitlich beinträchtige.
Blei wurde teilweise zur Stabilisierung des Dochts und zur Verlängerung der Brenndauer eingesetzt und kann auch im Wachs enthalten sein. Das Schwermetall kann sich bei Kindern "negativ auf die Nerven-, Gehirn- und Intelligenzentwicklung auswirken“, heißt es beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR.). Allerdings werde seit den 1980er-Jahren in Kerzen aus Deutschland und Europa kein Blei mehr verwendet, betont ECA-Sprecher Stefan Thomann.
Auch Nickel kann in Kerzen enthalten sein, über die Atemluft aufgenommen werden und Krebs erzeugen. Allerdings sagt das BfR, es lägen "keine Angaben dazu vor, ob und gegebenenfalls in welchen Konzentrationen Nickel(verbindungen) in Kerzendochten, -wachs oder -farben vorkommen.“ Nickel wird bei der Herstellung von Kerzen als Katalysator eingesetzt. Zwar werde das Nickel herausgefiltert, jedoch "könnten Rückstände in den Kerzen vorhanden sein“, meint Thomann. Bisher konnte der Verband dies bei Untersuchungen aber nicht nachweisen. In einem Test hat die Stiftung Warentest geringe Spuren von Nickel in einigen Kerzen nachweisen können. Allerdings enthielten alle Kerzen im Test weniger als 0,1 Milligramm. Der EU-Grenzwert liegt bei 0,5 Milligramm.
Duftstoffe in Kerzen
Duftkerzen, die allergene Duftstoffe enthalten, können für Menschen, die auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren, problematisch sein. Auf Duftkerzen sollten daher vor allem Allergiker eher verzichten. "Stoffe, die zu allergischen Reaktionen führen können, müssen angegeben werden“, betont Thomann.
Artikel Abschnitt: Kann ich vermeiden, mich bestimmten Schadstoffen auszusetzen?
Kann ich vermeiden, mich bestimmten Schadstoffen auszusetzen?
Um die Schadstoffbelastung der Luft möglichst gering zu halten, sollte der Docht möglichst kurz sein. Statt die Kerzen auszupusten, ist es besser, denn Docht kurz in flüssiges Wachs zu tauchen (etwa mit einem Streichholz) und direkt wieder aufrichten. Am besten vor dem Anzünden und vor allem danach kräftig durchlüften.
Artikel Abschnitt: Welche Kerzen brennen am besten?
Welche Kerzen brennen am besten?
Bienenwachs ist das teuerste Material und die Kerzen haben eine besonders lange Brenndauer. Sie dürfen nur als Bienenwachskerzen bezeichnet werden, wenn sie ausschließlich daraus bestehen.
Wie wurde die Kerze hergestellt?
Für die Brenndauer sind aber nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch die Art der Herstellung entscheidend. Billige Kerzen werden meist mit dem Pulverpressverfahren hergestellt. Dabei wird gepresstes Paraffingranulat um den Docht gepresst. Beim Gießverfahren wird Wachs erwärmt und mit einem Docht in ein Gefäß gegossen – zum Beispiel bei Kerzen im Glas. Dieses Verfahren wird vor allem bei Stearin und Bienenwachs eingesetzt. Gezogene Kerzen, bei denen ein Docht immer wieder in flüssiges Wachs getaucht wird, gelten als am hochwertigsten.
Generell gilt: je schwerer die Kerze, desto hochwertiger – und entsprechend lang ist auch die Brennzeit.
Artikel Abschnitt: Woran kann ich erkennen, was in meiner Kerze ist?
Woran kann ich erkennen, was in meiner Kerze ist?
Ein Gütezeichen gibt es aber schon
Ein Anhaltspunkt bisher: das sogenannte RAL Gütezeichen Kerzen. Dieses Gütezeichen soll garantieren, dass Kerzen nicht sichtbar rauchen und rußen, bis zum Schluss brennen und keine gesundheitsschädlichen Stoffe wie PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe), Schwermetalle, Schwefel und auch keine problematischen Duftstoffe enthalten. Auch Grenzwerte für Nickel und Blei sind festgelegt, die Kerzen mit Siegel nicht überschreiten dürfen.
Artikel Abschnitt: Wie nachhaltig sind Kerzen?
Wie nachhaltig sind Kerzen?
Stearinkerzen stammen zwar aus nachwachsenden Rohstoffen, bestehen oft aber fast ausschließlich aus Palmöl – dessen Herstellung meist nicht sehr nachhaltig ist. "Ob der Rohstoff für Stearinkerzen aus Raubbau oder nachhaltigem Anbau stammt, ist für Verbraucher beim Kauf nicht erkennbar“, betont die Verbraucherzentrale Hamburg.
Artikel Abschnitt: Was sagt ein Bio-Label auf Kerzen aus?
Was sagt ein Bio-Label auf Kerzen aus?
"Dafür fehlt die Transparenz“, fügt Buschmann hinzu und ergänzt: "Wir setzen uns generell für mehr Transparenz bei den Lieferketten ein.“ Auch wenn eine Kerze ein Bio-Label habe, sei das allenfalls ein Hinweis. Wirklich nachvollziehen, ob beispielsweise das Palmöl aus nachhaltiger Produktion stamme, lasse sich für die Verbraucher nicht.
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Ist schon Interressant über was wir uns in Deutschland Gedanken machen……. Da geht in jedem Haushalt auch ganz schön was an Kerzen durch
Ja man untersuche jeden Artikel auf irgendwas, mache daraus eine Geschichte. Als man Kerzen erfand, war man froh Licht zu haben. Wenn wir alles zehnmal umgedreht und begutachtet haben wurden damit hoffentlich viele beschäftigt und beeinflusst. Natürlich kann man so was nicht lesen, das Problem ist, dass einem dann die… Weiterlesen »
ach wissen Sie, Sie müssen sich ja so eine Sendung ,oder was immer das war weder ansehen, noch lesen. Dann geht Ihnen auch niemand auf „den Sack“. Abgesehen davon wird sehr viel verkauft, was weder gesund ist und auch schädlich sein kann. Da müssen wir schon selbst ein bisschen hingucken.… Weiterlesen »