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Verschwörungstheorien
Kondensstreifen oder Chemtrails – werden wir manipuliert?
Um Kondensstreifen am Himmel ranken sich wilde Verschwörungs-Theorien. Was ist dran an den Chemtrail-Theorien? Und könnte man das Klima wirklich beeinflussen?
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Inhalt
- Sind das wirklich Kondensstreifen am Himmel?
- Wie kommt es, dass sie oft Kreise und geometrische Muster bilden?
- Was haben Kondensstreifen mit dem Klimawandel zu tun?
- Gibt es ein geheimes Programm zur Manipulation in der Atmosphäre?
- Was ist mit den sogenannten Hagelfliegern?
- Gibt es Manipulationen auch als Maßnahme zum Klimaschutz?
- Wie gut funktioniert die SRM-Technik?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass SRM eingesetzt wird?
- Sind das wirklich Kondensstreifen am Himmel?
- Wie kommt es, dass sie oft Kreise und geometrische Muster bilden?
- Was haben Kondensstreifen mit dem Klimawandel zu tun?
- Gibt es ein geheimes Programm zur Manipulation in der Atmosphäre?
- Was ist mit den sogenannten Hagelfliegern?
- Gibt es Manipulationen auch als Maßnahme zum Klimaschutz?
- Wie gut funktioniert die SRM-Technik?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass SRM eingesetzt wird?
Artikel Abschnitt: Sind das wirklich Kondensstreifen am Himmel?
Sind das wirklich Kondensstreifen am Himmel?
Sie bilden sich, wenn die Luft in großen Höhen gesättigt ist, das heißt, wenn sie kein Wasser mehr aufnehmen kann. Dann reichen kleine "Störungen", beispielsweise eben winzige Abgaspartikel aus Flugzeugen, an denen der Wasserdampf kondensiert. Die weißen Streifen bestehen also wie Wolken hauptsächlich aus kleinen Wassertröpfchen beziehungsweise Eiskristallen.
Keine Chemikalien, kein Gift, keine Chemtrails
Manche Menschen glauben aber, dass es sich bei vielen Kondensstreifen um sogenannte Chemtrails handelt – also gezielt in die Atmosphäre eingebrachte Chemikalien, die uns und/oder das Klima beeinflussen und möglicherweise vergiften sollen. Ein Hauptindiz dafür sei, dass man die weißen Streifen auch an sonst wolkenlosem Himmel sieht. Und das auch nur bei manchen Flugzeugen.
Artikel Abschnitt:
Die Übersättigung für die Bildung von Kondensstreifen liegt mit 20 Prozent deutlich niedriger. Daher kann es passieren, dass sich Kondensstreifen an sonst blauem, wolkenlosem Himmel bilden. Und: Weil moderne Triebwerke kühlere Abgase ausstoßen als ältere Maschinen, ist der Wassergehalt – also die relative Feuchte – darin höher. Daher können hinter neuen Flugzeugen eher Kondensstreifen entstehen als bei älteren. Und weil die Flugzeuge heute in größeren Höhen fliegen und mehr Wasserdampf emittieren, halten sich auch die Kondensstreifen oft länger.
Artikel Abschnitt: Wie kommt es, dass sie oft Kreise und geometrische Muster bilden?
Wie kommt es, dass sie oft Kreise und geometrische Muster bilden?
Logische Erklärungen für Kurven und Unterbrechungen
Auch für kurvig verlaufende und unterbrochene Kondensstreifen gibt es eine logische Erklärung: Wenn Flugzeuge zum Beispiel beim Anflug auf einen Flughafen warten und ausweichen müssen, fliegen sie Kurven – entsprechend kurvig sind dann die Kondensstreifen. Wenn Kondensstreifen unterbrochen sind, liegt das an Schwankungen des Wasserdampfgehalts in der Umgebung. Da in der oberen Troposphäre und in der unteren Stratosphäre hohe Windgeschwindigkeiten herrschen, können sich die Streifen schnell und eher kleinräumig verändern.
Artikel Abschnitt: Was haben Kondensstreifen mit dem Klimawandel zu tun?
Was haben Kondensstreifen mit dem Klimawandel zu tun?
Artikel Abschnitt: Gibt es ein geheimes Programm zur Manipulation in der Atmosphäre?
Gibt es ein geheimes Programm zur Manipulation in der Atmosphäre?
Keine Hinweise auf SLAP
In einer Studie haben Wissenschaftler:innen untersucht, was Atmosphärenwissenschaftler und Geochemiker von der SLAP-Theorie halten. Das Ergebnis: Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Hinweise auf SLAP. Sie weisen darauf hin, dass das Festhalten an der Idee eines solchen Programms von den wirklichen Problemen, die wir angehen müssen, ablenken könnte.
Artikel Abschnitt: Was ist mit den sogenannten Hagelfliegern?
Was ist mit den sogenannten Hagelfliegern?
Artikel Abschnitt: Gibt es Manipulationen auch als Maßnahme zum Klimaschutz?
Gibt es Manipulationen auch als Maßnahme zum Klimaschutz?
Wie wir durch Geoengineering CO2 aus der Atmosphäre entfernen könnten, erklären wir hier.
Mit SRM soll die Menge der Sonnenstrahlen, die auf die Erdoberfläche treffen, begrenzt werden. Geschehen soll das mithilfe von Schwefel, genauer: mit sogenannten Sulfataerosolen. Die Idee dahinter: Schwefeldioxid wird in die Stratosphäre geschleudert und dort in Sulfataerosole umgewandelt. Die reflektieren dann einen Teil der Sonnenstrahlen und sorgen so für eine Abkühlung der unteren Atmosphäre.
Vorbild für diese Technologie waren große Vulkanausbrüche – die haben nämlich in der Vergangenheit durchaus zu einer weltweiten leichten Abkühlung der Temperaturen geführt (wie etwa der Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991).
Artikel Abschnitt: Wie gut funktioniert die SRM-Technik?
Wie gut funktioniert die SRM-Technik?
Denn nicht alle Regionen auf der Welt würden gleichermaßen von so einem Eingriff in die Atmosphäre profitieren. So gibt es Bedenken, dass der Sommermonsun in Asien ausbleiben könnte – was gravierende Folgen für die Nahrungsmittelproduktion in den Ländern dort hätte. Auch in anderen Regionen der Welt könnten Dürren die Folgen solcher Eingriffe sein. Welche langfristigen Folgen die Anreicherung von Schwefel in der Stratosphäre haben könnte, ist bisher nicht bekannt.
Forscher warnen vor Einsatz
Zudem deuten Berechnungen darauf hin, dass SRM die Ozonkonzentration am Boden beeinflussen könnte. Dies könnte wiederum Auswirkungen auf die ultraviolette Strahlung haben – positiv oder negativ. Die Ozonschicht in der unteren Stratosphäre schützt uns vor UV-Strahlung. Am Boden hat Ozon (O3) eine andere Wirkung: Als Luftschadstoff (Sommersmog) ist die Substanz gesundheitsschädlich und kann zum Beispiel zu Atemwegserkrankungen führen.
Problematisch ist zudem, dass das SRM dauerhaft geschehen müsste: Sobald kein Schwefel mehr in die Stratosphäre geschleudert wird, entfaltet die Erderwärmung mit voller Macht ihre Wirkung. Fachleute sprechen dann vom "Termination Shock".
Thomas Leisner, Professor am Institut für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), fasst den Forschungsstand zusammen: "Ich erkenne nicht, dass das SRM zunehmend als eine Option für das Management der globalen Temperaturen angesehen wird. Es wird zwar zunehmend erforscht, aber trotzdem würden die meisten Forscher unverändert vor seinem Einsatz warnen."
Artikel Abschnitt: Wie wahrscheinlich ist es, dass SRM eingesetzt wird?
Wie wahrscheinlich ist es, dass SRM eingesetzt wird?
"Darüber hinaus birgt eine solche Methode zahlreiche Risiken: die Veränderung des regionalen Klimas, Fragen internationaler Verträge und Haftbarkeiten sowie nicht zuletzt ein gewaltiges internationales Konfliktpotenzial", betont auch Jessica Strefler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Besser weniger Treibhausgase produzieren
Auch wenn die Technologie unter Umständen einen Beitrag zur Minderung der Folgen des Klimawandels leisten könnte, sind sich die Expert:innen einig: "Die wirksamste Waffe gegen den Klimawandel bleibt die schnelle und entschlossene Reduktion der globalen Treibhausgas-Emissionen", sagt Strefler. Daher müssten Bemühungen, weniger Treibhausgase zu produzieren und zu emittieren, an erster Stelle stehen.
Über den/die AutorIn:
Achtung! Auch im Wasser und an Land sind wir zunehmen Angriffen durch Zusätze in Kraftstoffen ausgesetzt! In den Wellen, die durch Boote und Schiffe ausgelöst werden, können regelmäßig große Mengen Dihydrogenmonoxid (DHMO) nachgewiesen werden. Bei ungünstigen Wetterlagen kann man sogar beobachten, dass diese Substanz in flüssiger Form aus dem Auspuff… Weiterlesen »
Das ist irreführend oder anders gesagt eine Falschaussage, weil DHMO keine Gefährdung bedeutet 😉 „Denn Dihydrogenmonoxid (Abkürzung DHMO) ist eine zwar chemisch korrekte, aber ungebräuchliche Bezeichnung für Wasser (H2O).“ https://www.basi.de/vorsicht-teufelszeug-dhmo-und-was-wir-daraus-lernen/
Ich würde vorschlagen, diesen Artikel bei Gelegenheit mal wissenschaftlich anzupassen… „Ein Forscher der Universität Yale schlägt vor, die Sonne über den Polen der Erde von mikroskopischen Partikeln reflektieren zu lassen und die Klimaerwärmung damit zu verlangsamen. […] Der […] ausgearbeitete Plan für ein begrenztes Geoengineering im Kampf gegen die Klimakatastrophe… Weiterlesen »
Ein sehr fundierter Bericht, Franck. Leider nur nicht für manche synapsenreduzierte Kommentierende.
Wissenschaftlich fundierte Aufklärung mit Quellenangaben kann leider eine bestimmte Klientel nicht erreichen. Fakten gegen Glauben war schon immer schwierig.
Trotzdem nicht beirren lassen und weiter sachlich aufklären.
👍 🤓
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten Zitat Ende
Hallo liebes Quarks-Team, danke für den Beitrag. Ich finde es erschreckend, in den Kommentaren so viele wissenschaftsverachtende Beiträge zu lesen. Für manche Menschen gibt es anscheinend kein größeres Glück als hinter jedem physikalischen Phänomen eine Verschwörung zu wittern. Wie hasserfüllt solch ein Leben sein muss, lässt die aggressive Sprache in… Weiterlesen »
Hallo Theresa, in der Passage geht es um die relative Feuchte. Der Wassergehalt der Abluft der von modernen Triebwerken ist etwa gleich hoch wie bei älteren. Die relative Luftfeuchte ist in der Abluft der modernen Triebwerke jedoch höher. Schau hier mal nach der Erklärung des Deutschen Wetterdienstes: „Als relative Luftfeuchte… Weiterlesen »
Danke für den Hinweis! Die Anmerkung, dass der absolute Wassergehalt in der Abluft moderner und älterer Triebwerke ungefähr gleich ist, hat mir gefehlt. Dann stoßen moderne Triebwerke also bereits eine relativ feuchte und damit gesättigte Abluft aus, was bei Kontakt mit den kühleren Luftmassen in der Umgebung des Flugzeugs zu… Weiterlesen »