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Herzschmerz
Was bei Liebeskummer im Gehirn passiert
So sehr das Dopamin bei frisch verliebten Paaren in die Höhe schießt, so tief sinkt die Konzentration nach der Trennung.
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Was passiert bei Liebeskummer?
Was vorher noch Euphorie war, schlägt bei Liebeskummer ins andere Extrem um – und das zeigt sich auch anhand der Hormone. Nun verschwindet das zusätzliche Dopamin, auch das Noradrenalin nimmt ab; der Adrenalin- und Cortisollevel steigt hingegen.
Je enger die Beziehung war, desto schwerer fällt die Bewältigung der Trennung. Viele Betroffene bauen körperlich ab, leiden an Schlafstörungen oder Panikattacken. Der Liebeskummer scheint ähnliche, wenn auch kurzfristigere Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung zu zeigen.
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Welche Phasen gibt es beim Liebeskummer?
Die erste Phase kann manchmal bereits die Vorahnung sein, wenn es in der Beziehung nicht mehr knistert, sondern kracht.
Wenn die Vorahnung nicht stattfindet, steht die Leugnung am Anfang. Der oder die Verlassene kann sich nicht eingestehen, dass die Beziehung nicht gut lief, mittlerweile vorbei ist und es vermutlich auch keine Chance mehr gibt. Stattdessen schwelgt die verlassene Person in positiven Erinnerungen an die vergangenen Monate oder Jahre. Wie lange die Phasen dauern, scheint von Mensch zu Mensch unterschiedlich zu sein. Manche kommen schneller wieder auf die Beine, andere arbeiten sich über Jahre an einer Trennung ab. Manche entwickeln auch krankhafte Formen wie das Stalking, um den Expartner nicht aus den Augen zu verlieren.
Anschließend folgt die Depression, quasi ein Entzug von der Liebesdroge. So langsam wird der oder die Verlassene sich bewusst, dass die Beziehung wirklich zu Ende ist. Es folgt eine Phase, in der bei manchen Menschen völlige Antriebslosigkeit herrscht. Manche können kaum noch etwas essen, andere verzweifeln selbst an einfachen Alltagsaufgaben.
Nicht viel später, manchmal sogar früher, können Emotionen aufflammen, diesmal aber in Form von Wut auf den Partner oder die Partnerin. Alle Gefühle werden vollständig anders kanalisiert, wer Schuld an allem hat steht fest. Dieser Zustand kann den Menschen ebenso völlig beherrschen wie vorher die Depression – zahlreiche Morde in Deutschland und weltweit haben ihre Ursache in einem Beziehungsdrama.
Als letzte Phase folgt der Neuanfang. Nach einigen Monaten, möglicherweise aber auch erst nach mehr als einem Jahr, ist die Trennung verkraftet und akzeptiert. Nun ist es wieder Zeit, nach vorne zu blicken und die Suche nach neuen Glücksmomenten und damit erneuten Dopaminschüben aufzunehmen.
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Warum haben wir Liebeskummer?
Andererseits spekulieren manche Wissenschaftler:innen, dass diese extremen Zustände bei sozialen Wesen wie dem Menschen dazu führen, dass die Betroffenen die Aufmerksamkeit ihres Umfelds bekommen. Auch bei anderen Tieren wie etwa Präriewühlmäusen hat man Liebeskummer bereits beobachtet.
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Was hilft gegen Liebeskummer?
Am Ende zeigen Studien: Einen pauschalen Rat gibt es nicht. Zwar passieren bei vielen Verlassenen im Körper dieselben Dinge, etwa dass Dopamin und andere Hormone stark schwanken. Wie sich bestimmte Messwerte aber letztlich auswirken, ist weitaus komplexer und weniger verstanden. Jeder Mensch hat andere Erinnerungen, die Synapsen im Gehirn sind anders miteinander verschaltet – und alles zusammen entscheidet darüber, wie Menschen mit Trennungen und Liebeskummer umgehen und was ihnen hilft.
Schmerzmittel, Schokolade und Sport
Einige Studien konnten nachweisen, dass herkömmliche Schmerzmittel wie Paracetamol tatsächlich die Intensität von Liebeskummer senken können. Möglich ist dies dadurch, dass sowohl physischer als auch psychischer Schmerz in denselben Hirnregionen verarbeitet wird.
Genauso scheint zu gelten, dass Essen die Konzentration vom Stresshormon Cortisol senkt. Die klischeebehafteten Bilder von Eiscreme im Bett und tafelweise Schokolade fußen somit auf einem wahren Kern. Aber Vorsicht: Dieses “emotional eating” kann auch einer schlechten Angewohnheit werden. Sowohl für Schmerzmittel als auch Schokolade gilt: Nie als Langzeitherapie nutzen.
Untersuchungen von Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zeigen, dass Sport und Bewegung gegen psychischen Stress helfen und sowohl Ängste als auch Depressionen mildern können. Der Serotoninspiegel steigt und der Hormonhaushalt normalisiert sich. Joggen und mehr Bewegung ist optimal. Wer sich aber nicht aufraffen kann, für den taugt zu Beginn auch ein einfacher Spaziergang – alleine oder besser noch mit Freunden.
Neue Erinnerungen statt altem Schmerz
Gerade Glücksmomente und Lebensfreude sind wichtig, um wieder einen eigenen Antrieb zu entwickeln. Viele Menschen mit Liebeskummer sind auf ihr Umfeld angewiesen, das mit Ablenkung und Aktivitäten ganz bewusst wieder neue, schöne Erinnerungen schafft.
Manchen hilft es, klare Kante zu zeigen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Die Ratschläge klingen plausibel, basieren aber meist eher auf anekdotischer Evidenz oder Erfahrung als auf wissenschaftlichen Studien. Versuchen kann man es aber. Es könnte etwa helfen, sich die negativen Eigenschaften des Ex-Partners oder der Ex-Partnerin aufzuschreiben, ebenso die Vorteile des bevorstehenden Single-Daseins.
Ein Neuanfang kann ganz unterschiedlich aussehen. Man kann aufräumen und ausmisten, alte Erinnerungsstücke aussortieren und (vorerst) aus dem Sichtfeld verbannen. Auch ein verändertes Äußeres, etwa neue Kleidung oder eine neue Frisur, kann helfen, sich wieder etwas befreiter zu fühlen. Auch ein neues Hobby und ein paar neue Freunde oder Bekannte können plötzlich wieder ganz neue und positive Erfahrungen schaffen.
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Meine Frau hat nah 19 Jahren Ehe von heute auf morge Schluß gemacht, wie soll man denn bitte damit klar kommen
Kras
Und was macht man, wenn man einer Frau die Ehe angeboten hat und sie begeht kurz darauf Suizid? Das schmerzt auch nach über 30 Jahren noch.
Das tut uns unfassbar leid! Wir sind leider nicht die richtigen Personen, um dir Tipps zu geben. Hast du schon über eine Therapie nachgedacht? Oder du könntest auch die Telefonseelsorge kontaktieren. Das ist anonym und kostenfrei (im Festnetz, falls man sie über Telefon kontaktiert; es geht aber auch online.) 0800.1110111… Weiterlesen »