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Alltag
Hier steckt Tier drin
Wein, Zahnpasta oder Stoffschuhe – was vegan aussieht, muss noch lange nicht vegan sein.
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Tiere im Gemüseprodukt
Prinzipiell ist es ja nicht schlecht, dass Tiere, die sowieso für die Fleischproduktion getötet werden, wenigstens mit all ihren Bestandteilen genutzt werden. So nutzen Menschen nicht nur das Fleisch, sondern verarbeiten von den Tieren zum Beispiel das Bindegewebe von Schweinen und Rindern zu Gelatine. Die wiederum lässt sich für Weingummi oder aber die Produktion von Pillen benutzen.
Wer nun aber grundsätzlich auf alle tierischen Zusätze verzichten möchte, hat es schwer. Wer vermutet schon, dass in einem Medikament tierische Zusatzstoffe stecken? Doch das Sortiment mit tierischen Resten ist noch viel größer.
Industrielle Backwaren enthalten mitunter beispielsweise eingebackene Tierbestandteile, etwa die Aminosäure L-Cystein. Sie wird aus Schweineborsten oder Federn gewonnen. Die Aminosäure soll den Teig für die Verarbeitung geschmeidiger machen. Wer das ausschließen möchten, der greift zu Brot und Teigwaren einer Biobäckerei. Denn nach der Bioverordnung ist L-Cystein tabu.
Die weitverbreitete Gelatine kommt übrigens auch zum Klären von Fruchtsäften zum Einsatz. Initiativen haben zum Beispiel für Deutschland festgestellt, dass etwa jeder dritte Apfelsaft hierzulande mit tierischer Gelatine hergestellt wird. Einige Hersteller setzen mittlerweile aber auf alternative, tierfreie Verfahren. Dazu gehören mechanische "Ultrafiltration" oder pflanzliche Gelatine.
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Hersteller müssen tierische Inhaltsstoffe nicht immer angeben
In Textilien kommt auch sogenannte Milchfaser zum Einsatz. Diese kann aus weggeworfenen Milchresten produziert werden. Das verbraucht ab dann zwar weniger Wasser als eine neue Baumwollfaser. Trotzdem ist die Faser, die auch für Hightechkleidung genutzt wird, eben tierischen Ursprungs. Auch hier findest du oft keine Angaben, wenn du im Laden stehst.
Wer denkt, dass Bier generell vegan ist, der liegt leider ebenfalls falsch. Beim Bierbrauen wird häufig Fischblase ("Hausenblase“) zur Klärung eingesetzt. Sie fängt übrige Hefepartikel ab, die das Bier trüben. Da die Fischbestandteile eigentlich nicht im Bier zurückbleiben sollen, müssen sie nicht als Zusatz aufgelistet werden.
Aber: Nach dem Deutschen Reinheitsgebots sind Biere hierzulande nach Angabe mehrerer Brauereien prinzipiell vegan.
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