Artikel Kopfzeile:
Zuckerersatz
Darum ist Agavendicksaft gar nicht so gut
Agavendicksaft ist zwar trendy, aber längst noch kein veganes Zaubermittel. Wie gesund ist der Zuckerersatz?
Sprungmarken des Artikels:
Artikel Abschnitt: Darum geht's:
Darum geht's:
Agavendicksaft ist sehr beliebt
Während es Agavendicksaft in den 90ern nur in ausgewählten Bioreformhäusern gab, ist die Süßungsalternative aus Mexiko heute im Mainstream angekommen. Agavendicksaft hat zudem den Ruf, besonders gesund zu sein. Der Dicksaft aus dem mittelamerikanischen Kaktus weist nach DGE-Angaben einen geringen Eigengeschmack auf: „Je dunkler der Dicksaft, umso kräftiger wird er im Geschmack.“
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
Agavendicksaft ist weder gesund noch umweltfreundlich
Bei der Verdauung wird Fructose in der Leber zu Fett abgebaut. Das könne für die Leber genauso schädlich sein wie Alkohol – und sogar zu einer Leberverfettung führen, sagen die Ernährungswissenschaftler aus Düsseldorf. Hinzu kommt, dass einige Menschen den Fruchtzucker nicht vertragen. Dies äußert sich schließlich in unangenehmen Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall nach dem Essen.
Durch die hohe Süßkraft (1,2- bis 1,5-mal höher als normaler Zucker) könne zudem die Süßpräferenz bei Kinder steigen, warnt die DGE in Bonn: „Durch die klebrige Konsistenz ist Agavendicksaft zudem eher zahnschädigend als Zucker.“
Auch für die Umwelt sind Agaven nicht toll
Agaven-Monokulturen gibt es vor allem in Zentralmexiko. Die hohe Nachfrage nach Agaven hat Monokulturen weiter befördert, sagt Andreas Buerkert, Professor für Agrarökosystemforschung in den Tropen und Subtropen an der Universität Kassel. „Wie jede Monokultur ist der Agavenanbau nicht unproblematisch“, so Buerkert. Zudem seien auf Agavenplantagen auch die Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer nicht gut. Wird ausschließlich auf die Agave gesetzt, werden andere Pflanzen verdrängt. Zudem verarmen die Böden, weil ihnen die immer gleichen Nährstoffe entzogen werden. Richtig problematisch wird es, wenn für den Agavenanbau Wälder in Mexiko abgehackt würden, erläutert Michael Richter vom Institut für Geografie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: „Das wäre bedenklich.“
Nach einem Wachstum von etwa acht Jahren wird der süße Saft aus dem Herz der Agave entnommen. Die Erntezeit ist also sehr kurz. Nach diesem einmaligen Aderlass stirbt die Pflanze, so Buerkert. Der Saft wird sehr energieaufwendig eingekocht, bis der Wassergehalt nur noch bei 25 Prozent liegt, so die DGE. „Die meisten der in den Früchten enthaltenen Vitamine gehen dabei verloren.“
Transport produziert viel CO2
Agaven wachsen in Mexiko, wo der Saft erst gezapft und später zu einer dicken, sirupartigen Flüssigkeit eingekocht wird. Das vegane Süßungsmittel muss schließlich mit großem Energieaufwand von Mexiko nach Europa transportiert werden. Der Saft muss zunächst von den Plantagen zum Hafen transportiert werden, von wo aus die Reise mit dem Schiff – zumeist – nach Rotterdam beginnt. Von dort aus geht es dann weiter mit dem Laster in die Verteilerzentren der deutschen Super- und Drogeriemärkte. Auch, wenn sich der CO2-Ausstoß nicht bis ins Detail berechnen lässt (ist von sehr vielen Faktoren abhängig), so wird doch einiges an Kohlendioxid für unseren süßen Genuss aus Übersee ausgestoßen.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Durch regionale Produkte ersetzen
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Artikel Überschrift:
“Fructose fördert die Entstehung des metabolischen Systems, also das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“
Ich denke, hier ist die Entstehung des metabolischen Syndroms gemeint.
Ich kenne niemanden, der/die agavendicksaft vom Löffel isst und deshalb Probleme mit der Klebrigkeit hat. Das wäre bei Honig vermutlich schlimmer oder zB Karamell. Aber meistens wird das ja eh in Cremes oder Kuchen etc verwendet. Natürlich ist zu viel Zucker in jeder Form ungesund, aber an Agavensirup ist im… Weiterlesen »
Die Argemuntation bezüglich der Ernährung zeigt sich mir doch etwas schwammig, durch die stärkere Süßkraft ist es doch logisch, dass weniger vom Produkt verwendet wird? Das ist doch quasi einer der Nutzen. Bei der Umweltfreundlichkeit hingegen stimme ich zu. Ich bezweifle jedoch, einen größeren Schaden aus Agavendicksaft zu ziehen, als… Weiterlesen »