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Ewige Sommerzeit
Zeitumstellung abschaffen? Nicht die beste Lösung
Die Umstellung der Uhren ist sehr unbeliebt. Dabei würden wir ohne sie vermutlich ganz neue Probleme bekommen. Vor allem eine ewige Sommerzeit wäre keine gute Idee.
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Die EU will die Uhrumstellung eigentlich abschaffen
Bei dieser (nicht repräsentativen) Onlineumfrage stimmten 84 Prozent für ein Ende des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit. 4,6 Millionen Menschen nahmen insgesamt daran teil, zwei Drittel von ihnen kamen aus Deutschland. Die Mehrheit der Deutschen ist laut anderen Erhebungen für eine dauerhafte Sommerzeit. Dabei raten Wissenschaftler:innen von dieser Variante ab.
Auswirkungen wie ein Minijetlag
Die Umstellung der Uhr ist deshalb so unbeliebt, weil sie wie ein Minijetlag auf unseren Körper wirkt. Jede unserer Zellen besitzt eine innere Uhr – tief in unserem genetischen Code. In uns ticken also Millionen Uhren, sie sind unsere zentralen Taktgeber und haben viele Aufgaben. Sie regeln unseren Organismus, steuern lebenswichtige Vorgänge und organisieren uns sowohl tagsüber als auch in der Nacht. Sie folgen aber einem bestimmten Takt. Wenn sich dieser Takt ändert, dann merken wir das.
Hier erklären wir dir, warum der Jetlag schlimmer ist, wenn du nach Osten fliegst!
Bei diesem Jetlag, wie wir ihn durch die Umstellung der Uhren zweimal im Jahr künstlich herbeiführen, müssen die inneren Uhren in uns jedes Mal wieder in den neuen Takt gebracht werden. Es gilt die Regel, dass sie etwa einen Tag benötigen, um eine Stunde Jetlag zu verarbeiten. Das kennen wir von Fernreisen: Um sich etwa von einem Hawaii-Urlaub zu erholen, brauchen wir bei einer Zeitverschiebung von zehn Stunden ungefähr zehn Tage. Erst dann ticken unsere inneren Uhren wieder wie gewohnt. So stark wirkt sich die Umstellung auf Winter- oder Sommerzeit zwar nicht aus, sie wirft uns dennoch etwas aus der Bahn.
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Darum müssen wir drüber sprechen:
Nur Sommer- oder Winterzeit hätte Konsequenzen
Szenario: ewige Sommerzeit
Stellen wir uns mal vor, die EU würde es doch noch schaffen, die Uhrumstellung abzuschaffen und auf eine ewige Sommerzeit umzustellen: Hätten wir immer Sommerzeit, würde es im Winter erst sehr spät hell werden, oft erst gegen 9 Uhr oder sogar noch später. Auf unserem Weg zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule wäre es den gesamten Winter über dunkel. Abends würde es dafür allerdings viel länger hell bleiben.
Nehmen wir als Beispiel mal Köln am 21. Dezember 2023 (Winteranfang): Bei einer ewigen Sommerzeit würde die Sonne hier erst um 9.33 Uhr aufgehen und um 17.27 Uhr untergehen.
Diese Zeiten wären aber fatal, weil sich unser Körper am Stand der Sonne orientiert. Am fittesten sind wir, wenn die Sonne im Zenit steht – das ist gerade gegen 12 Uhr. Bei einer ewigen Sommerzeit wäre dies deutlich später der Fall, unsere Leistungsfähigkeit wäre womöglich nicht mehr mit den gesellschaftlich etablierten Tagesrhythmen im Einklang.
Unsere innere Uhr ist auch schon ohne die ewige Sommerzeit durcheinander. Schuld daran ist das künstliche Licht: Weil wir uns am Tag meist drinnen aufhalten – wo es um diese Zeit in der Regel dunkler ist als draußen –, es dafür nachts aber nicht richtig dunkel wird, weil es viele Lichtquellen gibt, hat sich die innere Uhr verschoben. Sie ist um etwa vier Stunden vorgestellt.
Szenario: ewige Winterzeit
Eine dauerhafte Winterzeit (oder auch Normalzeit genannt) käme unserem Rhythmus schon eher entgegen. Allerdings ginge dann im Sommer die Sonne schon auf, wenn unsere Uhren noch frühes Morgengrauen anzeigen. Und sonnige Sommerabende würden nur noch kurz sein.
Nehmen wir wieder Köln als Beispiel, dieses Mal am 21. Juni 2024 (Sommeranfang): Würde es eine ewige Winterzeit geben, würde die Sonne schon um 4.19 Uhr aufgehen und um 20.48 Uhr wieder untergehen. Auch das wäre nicht optimal, aber angenehmer als eine ewige Sommerzeit.
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Aber:
Jeder Mensch tickt anders
Auch Testosteron ist in dieser Zeit am höchsten; bei Frauen allerdings in geringerer Menge. Testosteron steigert unseren Antrieb und wirkt ebenso wie Cortisol aktivierend. Das Schlafhormon Melatonin ist zu diesem Zeitpunkt auf dem Tiefpunkt, weil seine Produktion vom Licht gestoppt wird.
Eulen versus Lerchen
Das ist der Grund dafür, warum es sogenannte Eulen und Lerchen gibt, also Abendmenschen und Frühaufsteher. Eulen schlafen länger und sind dafür abends fit und munter. Lerchen hingegen stehen früher auf, werden allerdings zumeist auch eher müde.
Die meisten von uns liegen irgendwo dazwischen. Unser Biorhythmus ist auf Aktivität und Verdauung bei Licht und auf Ruhe bei Dunkelheit eingestellt.
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Mehrere Zeitzonen in Europa oder Umstellung behalten
Bis 1980 war diese Zeit der Normalfall. Dann wäre es im Sommer zwar extrem früh hell – in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, würde die Sonne etwa um Viertel vor vier aufgehen – aber dafür wären wir tagsüber deutlich fitter.
Eigentlich wäre es ideal, sich in Europa auf mindestens drei verschiedene Zeitzonen zu einigen, sagt Steffen Schädlich, Schlafmediziner im Krankenhaus Martha-Maria in Halle (Saale). So könnte man am besten auf den Sonnenstand und die Gegebenheiten vor Ort – die in Frankreich und Spanien anders als etwa in Deutschland sind – eingehen.
Fest steht aber auch: Die Abschaffung der Uhrumstellung hätte – egal welche Zeit am Ende bleibt – Konsequenzen und wir müssten uns ziemlich umgewöhnen. Die Umstellung einfach beizubehalten, wäre eine Möglichkeit, über die wir angesichts möglicher Konsequenzen einer Abschaffung noch mal nachdenken sollten.
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Deswegen ziehen die TV 20:15 Programme ja schon lange nicht mehr so stark, oder. Weil entweder ist da jeder müde oder geht schlafen weil der Film nicht mehr zu Ende geschaut werden kann.
Die Sommerzeit-Umstellung bedeutet, dass die arbeitende Bevölkerung, für die die Sommerzeit gemacht wurde, 1 Stunde früher FRUEHER aufstehen muss. Folglich muss sie, bei selben Schlafbedarf, wie zur Winterzeit (Normalzeit), 1 Stunde früher schlafen gehen. Angenommen, eine arbeitende Person muss in Normalzeit Frühs um 06:00 Uhr austehen. Für einen gesunden 8… Weiterlesen »
ich bin dafür dass die Schule jeden Tag eine Stunde nach Sinnenaufgang beginnt.
Ich sage es, wie es ist: Es sollte einfach bleiben, wie es gerade ist. Ich liebe die langen Sommerabende in Deutschland, aber gleichzeitig habe ich im Winter auch keine Lust, dass es erst später hell wird. Auf den Minijetlag kann ich pfeifen. Dann bin ich paar Tage nicht so fit,… Weiterlesen »
Wenn man der (sehr persönlichen) Argumentation im Artikel folgt, ging es den Menschen vor Einführung der Sommerzeit also schlechter? Interessante Theorie.