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Jetlag
Wer nach Osten fliegt, leidet intensiver
Ein Jetlag kann der schlimmste Teil des Urlaubs sein. Wer aus den USA kommt, leidet mehr als derjenige, der in den Westen fliegt. US-amerikanische Forscher haben neue Erkenntnisse.
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Inhalt
- Wie Nervenzellen auf Zeitzonenwechsel reagieren
- Schlaf-wach-Rhythmus muss ständig angepasst werden
- Nach Westen reisen wir gemeinsam mit dem Licht
- Organismus ist nicht ganz genau auf 24 Stunden eingestellt
- Einen Tag Erholung für eine Stunde Zeitverschiebung
- Wie Nervenzellen auf Zeitzonenwechsel reagieren
- Schlaf-wach-Rhythmus muss ständig angepasst werden
- Nach Westen reisen wir gemeinsam mit dem Licht
- Organismus ist nicht ganz genau auf 24 Stunden eingestellt
- Einen Tag Erholung für eine Stunde Zeitverschiebung
Artikel Abschnitt:
Eine Reise über den Atlantik könnte so schön sein – wenn nur der Rückflug nicht wäre. Denn jeder, der schon mal in den USA, in Kanada oder Südamerika war, weiß, dass der Jetlag immer schlimmer ist, wenn es wieder nach Hause – also in Richtung Osten – geht. Wissenschaftler der Universität Maryland haben sich dieser gefühlten Annahme nun mit mathematischen Formeln und einem Modell genähert, das sie in dem US-amerikanischen Wissenschaftsjournal "Chaos" veröffentlicht haben. Ihre Studie liefert einen Erklärungsversuch, warum der Organismus bei einem Flug in den Osten – etwa von Los Angeles nach Düsseldorf – mehr durcheinandergewirbelt wird als bei einer Langstreckenreise in die entgegengesetzte Richtung.
Artikel Abschnitt: Wie Nervenzellen auf Zeitzonenwechsel reagieren
Wie Nervenzellen auf Zeitzonenwechsel reagieren
Unsere innere biologische Uhr läuft in einem bestimmen Takt und ist genetisch bestimmt. Wenn sich dieser Takt ändert, dann merken wir das. Beim Flug in eine andere Zeitzone wird unser natürlicher Schlaf-wach-Rhythmus aus dem Takt gebracht. Gesteuert wird dieser Rhythmus von sogenannten Schrittmacherzellen in unserem Gehirn, die dort tief im suprachiasmatischen Kern (nucleus suprachiasmaticus, kurz: SNC) sitzen. Die Dynamik, die in diesem Gehirnteil abläuft, haben sich die Wissenschaftler genauer angesehen. Mit Methoden unterschiedlicher Disziplinen haben sie untersucht, wie Nervenzellen auf einen schnellen Wechsel von Zeitzonen reagieren. Dafür haben die Forscher die Prozesse, die bei einem Langstreckenflug ablaufen, stark vereinfacht. Mit ihrem Modell wollen sie zeigen, wie empfindlich wir auf das Licht, die Helligkeit des Lichts, auf diverse Zeitzonen und auf innere Uhren reagieren, wenn sie erst mal aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Artikel Abschnitt: Schlaf-wach-Rhythmus muss ständig angepasst werden
Schlaf-wach-Rhythmus muss ständig angepasst werden
Die Zellen in unserem Körper sind eigentlich daran gewöhnt, unseren Schlaf-wach-Rhythmus ständig anzupassen, weil sich die Länge und die Intensität des natürlichen Sonnenlichts im Laufe des Jahres permanent ändern. Auch bei künstlich geschaffenen Situationen – etwa bei der Umstellung der Uhr auf Sommerzeit – sind unsere Zellen gefordert. Solche Situationen fühlen sich an wie ein Minijetlag, erklärt der Chronobiologe Gregor Eichele, der die Abteilung Gene und Verhalten am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen leitet. Nach Umstellung der Zeit dauert es ein bisschen, bis unsere biologische Uhr wieder vollkommen im Takt ist. Bei einem Langstreckenflug passiert das nun alles viel intensiver.
Artikel Abschnitt: Nach Westen reisen wir gemeinsam mit dem Licht
Nach Westen reisen wir gemeinsam mit dem Licht
Die Unterschiede zwischen Flügen in den Osten und in den Westen sind das Licht und die Lichtimpulse, die auf uns und unsere Nervenzellen wirken. Wenn wir zum Beispiel ohne Zwischenstopp von Frankfurt nach L. A. an die amerikanische Westküste reisen, dann fliegen wir mit der Sonne. Wir sitzen etwa zwölf Stunden in der Kabine, und beim Blick durchs Fenster sehen wir natürliches Licht. Unseren Nervenzellen im suprachiasmatischen Kern wird auf diese Weise signalisiert: Es ist immer noch hell, obwohl es da, wo wir herkommen, längst Abend oder Nacht sein müsste. Der Körper kann sich so allerdings gut an die Zeitumstellung anpassen.
Artikel Abschnitt: Organismus ist nicht ganz genau auf 24 Stunden eingestellt
Organismus ist nicht ganz genau auf 24 Stunden eingestellt
Beim Rückflug nach Frankfurt ist es draußen fast nur dunkel. Weil das natürliche Licht fehlt, hat unser Organismus keinen Anhaltspunkt, an welchem Punkt der natürlichen Tagesperiode er sich aktuell befindet. Wenn Licht als natürlicher Taktgeber fehlt, dann schaffen es die Nervenzellen nicht, den Rhythmus von genau einem Tag Länge zu halten. Der Organismus ist nicht ganz genau auf 24 Stunden eingestellt, seine Periode sei etwas länger, so die Studie. Deshalb falle es dem Körper leichter, einen Tag zu verlängern als einen Tag zu verkürzen, lautet ein zentrales Ergebnis der Forscher aus Maryland.
Artikel Abschnitt: Einen Tag Erholung für eine Stunde Zeitverschiebung
Einen Tag Erholung für eine Stunde Zeitverschiebung
Bei einer Reise in den Osten dauert es also länger, bis die inneren Uhren in uns wieder in einen Takt gebracht sind. Bei der Urlaubsplanung sollte Folgendes eingeplant werden: "Unsere innere Uhr braucht etwa einen Tag, um eine Stunde Jetlag zu verarbeiten", erklärt der Göttinger Chronobiologe Gregor Eichele. Um sich also von einem Urlaub in Kalifornien zu erholen, brauchen wir bei einer Zeitverschiebung von minus neun Stunden etwa sieben Tage. Erst dann ticken unsere inneren, biologischen Uhren wieder wie gewohnt.
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Hallo in die Runde, spielt es eine Rolle, wie lange man sich „drüben“ aufhält? Wie wirkt sich ein Kurzbesuch von einer Woche bei einer Zeitverschiebung von 8h aus?
Dann bin ich wohl die berühmte Ausnahme? Flug von Deutschland nach Hongkong. Keine Probleme. Flug zurück nach Deutschland. Nun ja, da hatte ich dann den Jetlag.
Dann sind wir schon zwei ! Flug nach Peking, Jetlag kaum spürbar. Jetzt wieder zurück und nur noch müde, dacte schon, ich bin krank.
Es sind 9, nicht 7 Stunden Zeitunterschied zwischen LA und Deutschland 😉
Ohoh, du hast vollkommen Recht. Wir korrigieren das, danke!
“Unsere innere Uhr braucht etwa einen Tag, um eine Stunde Jetlag zu verarbeiten”, erklärt der Göttinger Chronobiologe Gregor Eichele. Um sich also von einem Urlaub in Kalifornien zu erholen, brauchen wir bei einer Zeitverschiebung von minus neun Stunden etwa sieben Tage“ Das macht dann so aber auch keinen Sinn mehr… Weiterlesen »
Ich kann mir denken warum da „von minus neun stunden etwa sieben tage“ steht sie hatten wahrscheinlich zuvor auch sieben stunden und sieben tage hin geschrieben aber ein Kommentar wies sie daraufhin dass man etwa 9 stunden bräuche nach von deutschland nach LA und sie daraufhin schrieben(Quarks) dass sie diesen… Weiterlesen »
Fehler zu schnell korrigiert und dabei direkt den nächsten eingebaut. 😉 Danke!
Aber 9 Stunden zu San Diego – ist auch Kalifornien!
Kommen wir gerade her und die Kinder leiden doch sehr ?
DRUCKEN…. wäre nicht schlecht!