Darum ist ein altes Pflanzenschutzmittel in unserem Lachs

Gift im Lachs?

Darum ist ein altes Pflanzenschutzmittel in unserem Lachs

Pflanzenschutzmittel im Lachs – klingt beunruhigend. Aber ist es das? Klar ist: Für Fleisch gibt es einen Grenzwert – für Fisch nicht.

5. November 2018 | Aktualisiert: 12. März 2019

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Was ist Ethoxyquin?

Ethoxyquin ist überwiegend in Futtermittel zu finden und wird oft Fischmehl beigemischt. Dadurch wird die Sicherheit bei der Lagerung und dem Transport erhöht – ansonsten könnte das Mehl in die Luft gehen. Zudem wird das "Ranzigwerden" der Fette in dem Futter verhindert. Die Zugabe des Futtermittelzusatzstoffes ist bei dem Transport von Fischmehl per Seefracht sogar vorgeschrieben.

Ist Ethoxyquin gesundheitsschädlich?

In Versuchen mit Ratten und Hunden wurde festgestellt, dass bei der Zufuhr von 200 Milligramm pro Kilogramm bei den Nagern und 10 Milligramm pro Kilogramm bei den Hunden degenerative und pathologische Veränderungen im Körper die Folge waren. Betroffen waren dabei die Leber, Schilddrüse und die Niere. Zudem konnte Dehydration und verminderte Futteraufnahme bei den Tieren festgestellt werden.

Daraus schließen Wissenschaftler:innen, dass eine orale Zufuhr einer größeren Menge Ethoxyquin auch entsprechend gesundheitsgefährdend für den Menschen sein könnte.

Kann Ethoxyquin über den Lachs zum Menschen gelangen?

Das fettlösliche Ethoxyquin kann vom Fischfutter in den Fisch gelangen und dort im Fett eingelagert werden. Somit kann auch der Mensch bei dem Verzehr von Fisch Ethoxyquin aufnehmen.

Ethoxyquin-Grenzwerte

Für viele pflanzliche Produkte und einige Erzeugnisse tierischen Ursprungs wurde in der EU der Rückstandshöchstgehalt für Ethoxyquin geregelt.

Rückstandshöchstgehalt

Für Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch: 50 Milligramm pro Kilogramm
Für Fisch gibt es keinen Rückstandshöchstgehalt!

Rechtliche Lage

Ethoxyquin wird nach EG-Verordnung als akut toxisch (oral) und gesundheitsschädlich bei Verschlucken eingruppiert.

Seit 2011 darf Ethoxyquin in der EU nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verwendet werden.

Seit dem 28.06.2017 ist die Zulassung von Ethoxyquin (Durchführungsverordnung EG 2017/962) als Zusatzstoff in Futtermitteln für alle Tierarten ausgesetzt, da potenziell ein Risiko für Mensch, Tier und Umwelt entstehen könnte. Ethoxyquin soll deshalb sobald wie möglich vom Markt genommen werden.

Es gibt allerdings einige Ausnahmeregelungen, von denen auch Fischfutter betroffen ist. Fischfutter muss deshalb erst bis 2020 vom Markt genommen werden.