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Die Menge macht das Gift
So schädlich ist Kokosöl wirklich
"Kokosöl ist das reine Gift", sagte eine Freiburger Professorin – und viele Medien springen drauf an. Leider ohne die Aussage vorher mal zu prüfen. Spoiler: Gesund ist es nicht – aber es als Gift zu bezeichnen, ist übertrieben.
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Gift ist es in jedem Fall nicht. Auch andere Lebensmittel wie Butter und Käse haben einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Studien zeigen: Kokosöl bewirkt höhere Blutfette als Raps- und Olivenöl. Aber geringere als Butter. Denn Butter hat zwar weniger gesättigte Fettsäuren, die sind aber anders zusammengesetzt.
Manchmal wird argumentiert, dass Kokosöl zwar einen großen Anteil an gesättigten Fettsäuren hat, aber ein Großteil davon mittelkettige Fettsäuren (vor allem Laurinsäure) sind. Laurinsäure wird anders verstoffwechselt und direkt zur Leber transportiert. Vor allem Sportler:innen versprechen sich davon eine bessere Fettverbrennung und einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Fakt ist aber: Belegt ist es nicht.
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Gesamte Ernährung zählt
Bei aller gesundheitlicher Entwarnung gibt es aber auch einen großen Nachteil: Es stammt aus Asien und hat eine schlechte Klimabilanz. Auch deshalb empfehlen Ernährungsberater:innen heimische Öle wie Rapsöl oder Leinöl. Die sind für den Körper auch in größeren Mengen "gesünder", weil sie viele ungesättigte Fettsäuren enthalten. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie regional sind und damit eine wesentlich bessere Ökobilanz haben.
Kokosöl wird übrigens auch in der Kosmetik benutzt – zum Beispiel zur Pflege von Haut und Haaren. Das ist völlig unbedenklich.
Quellenangaben zum Artikel:
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Laurinsäure ist laut diversen Quellen langkettig. Und Sportler nehmen MCT Kokosöl, da dort die langkettigen FS entfernt sind. Kommt mir nicht gut recherchiert vor.
Danke für den Hinweis. Wir schauen uns das an.
Statt Kokosöl soll man also Rapsöl oder, besser noch, extrem temperaturempfindliches und oxidationsanfälliges Leinöl verwenden und das in größeren Mengen? Wenn man das so liest, könnte man meinen, ihr empfehlt diese Öle zum Braten…das ist sehr missverständlich geschrieben. Leinöl ist kritisch zu sehen weil meistens schon ranzig, wenn man die… Weiterlesen »
Und wo ist eure Quelle dafür, dass ungesättigte Fettsäuren in großen Mengen für den Körper gesünder sind als gesättigte? Meines Wissens ist das Gegenteil der Fall. Ungesättigte Fettsäuren setzen den Körper einem großen oxidativen Stress aus, der nur durch ausreichend Antioxidantien kompensiert werden kann, was bei großen Mengen Öl nicht… Weiterlesen »
Was du hier beschreibst, ist tatsächlich ein Teil des aktuellen Forschungsstands zu Fettsäuren, siehe die untere verlinkte Metaanalyse: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3650498/ Die Erkenntnisse sind aber noch nicht überall angekommen: Gesättigte Fettsäuren sind nicht so „schlimm“, wie ihr Ruf! Wenn du dir den Artikel nochmal genau durchliest, wirst du übrigens feststellen, dass wir… Weiterlesen »
Außerdem: wer sagt, dass ungesättigte Fettsäuren automatisch Oxidativen Stress erzeugen? Das passiert nur, wenn freie Radikale in der Umgebung sind. Die Antioxidantien fangen die freien Radikale, so dass die Fette nicht Fettsäuren nicht mehr oxidiert werden.
Wir sagen nirgendwo, „dass ungesättigte Fettsäuren automatisch oxidativen Stress erzeugen“.
Mein Fehler. Die Antwort sollte eigentlich an David Renkl gehen.