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Vergiftung
Werden Kartoffeln giftig, wenn sie keimen?
Was tun, wenn im Kartoffeleimer nur ein Wust runzeliger Exemplare mit grünen Stellen und langen Keimen liegt? Kann man die noch essen?
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Artikel Abschnitt: Glykoalkaloide - hitzebeständige Gifte
Glykoalkaloide - hitzebeständige Gifte
Der Wissenschaftler plädiert dringend dafür, die Kartoffel vor dem Verzehr zu schälen oder wenigstens zu pellen, denn Glykoalkaloide sind für uns giftig. Auch Kochen oder sogar Frittieren ändert daran nichts, denn diese Stoffe sind enorm hitzebeständig und werden erst bei Temperaturen deutlich über 200 Grad abgebaut.
Artikel Abschnitt: Die Vergiftungsschwelle ist niedrig
Die Vergiftungsschwelle ist niedrig
Ein Erwachsener mit 70 Kilo könnte also 300 bis 350 Gramm ungeschälte Kartoffeln essen, bis die Vergiftungsschwelle erreicht wäre, ein Kind, das 10 Kilogramm wiegt, lediglich 50 Gramm. Das ist nicht viel. Von geschälten oder gepellten Kartoffeln könnte man indes gefahrlos mehr als das Fünffache verzehren.
Artikel Abschnitt: Auf die Lagerung kommt es an
Auf die Lagerung kommt es an
Artikel Abschnitt: Die Keime haben es in sich
Die Keime haben es in sich
Die hochgiftigen Kartoffelkeime sollten daher auf gar keinen Fall gegessen werden. Schon der Verzehr von ein bis zei Gramm könne ernsthafte Konsequenzen haben, warnt der Wissenschaftler.
Artikel Abschnitt: Die Toxine wandern zurück in die Knolle
Die Toxine wandern zurück in die Knolle
Mit anderen Worten: Die Keime einfach abzuzupfen, nützt nichts. Eine gängige, aber riskante Praxis, denn bei Glykoalkaloiden ist der Übergang von der Vergiftungsschwelle mit einem Milligramm pro Kilogramm Körpermasse bis zur tödlichen Dosis mit drei bis fünf Gramm nicht groß.
Artikel Abschnitt: Weniger Glykoalkaloide = mehr Chemie
Weniger Glykoalkaloide = mehr Chemie
Das ist zwar die Ausnahme, allerdings fragt man sich, warum diese Stoffe nicht schon längst aus der Kartoffel herausgezüchtet worden sind. In Israel sei das schon gelungen, allerdings nur per Gentechnik – und das sei bei uns undenkbar, meint Norbert Haase, der die Züchter:innen gleichzeitig auch in einem Zwiespalt sieht:
Die Kartoffel braucht Glykoalkaloide für die Abwehr von Fressfeinden. Wird sie ihrer eigenen Schutzmechanismen beraubt, muss verstärkt Chemie her. Und das wäre wohl kaum im Sinne der Verbraucherinnen.
Artikel Abschnitt: Kartoffeln (umsichtig) genießen
Kartoffeln (umsichtig) genießen
Und was noch? Die Sinne sprechen lassen, meint Norbert Haase: Wenn der Geschmack in Richtung bitter tendiere, sei das auch ein Zeichen für eine erhöhte Glykoalkaloidkonzentration in der Kartoffel. Die ist somit nicht zum Verzehr geeignet.
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