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Viel Unwissen über Organspenden

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Quarks-Umfrage

Viel Unwissen über Organspenden

Wann dürfen Ärzt:innen überhaupt Organe entnehmen – und kann man zu alt für Organspende sein? Unsere Umfrage zeigt: Es gibt hier große Informationslücken. Und das ist ein Problem.

14. Februar 2019 | Aktualisiert: 10. Februar 2021

Inhalt

Darum geht’s:

Quarks-Befragung zum Organspendeausweis

Knapp 40 Prozent der Deutschen haben laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dokumentiert, dass sie ihre Organe spenden möchten – entweder im Organspendeausweis oder in der Patientenverfügung. Wir von Quarks wollten wissen: Warum haben immer noch so viele Menschen keinen Spendeausweis? Etwa 1000 Menschen haben wir in einer repräsentativen Infratest-Umfrage telefonisch danach gefragt. Auch bei unserer Befragung sind es knapp 60 Prozent, die keinen Ausweis haben. Und es zeigte sich: Es herrscht viel Unwissen über Organ- und Gewebespende.

Darum müssen wir drüber reden:

Diese Entscheidung sollte niemand uninformiert treffen

Wir alle können in eine Situation kommen, potenzielle Organspender:innen oder -empfänger:innen zu werden. Durch einen Autounfall zum Beispiel kann unser Gehirn so stark geschädigt sein, dass alle Funktionen für immer erloschen sind. Sollte es dazu kommen, können wir keine Entscheidung mehr treffen – und überlassen das unseren Angehörigen. Das könnte sich in Zukunft ändern, denn Politiker:innen fordern eine Widerspruchs- statt einer Zustimmungsregelung. Das würde bedeuten: Jeder wäre automatisch Organspender – außer er oder sie widerspricht. Doch egal, ob wir uns für oder gegen die Spende entscheiden: Wir sollten wissen, worum es eigentlich geht.

Aber:

Es herrscht offenbar viel Unwissen

Die Quarks-Befragung zeigt, wo es noch Informationsmangel gibt: zum Beispiel bei der Annahme, dass es eine Altersgrenze für Organspender:innen gibt. Fast die Hälfte der Befragten ab 65 Jahren, die keinen Ausweis hat, gab Altersgründe als Grund dafür an. Es stimmt zwar, dass sich bei jüngeren Verstorbenen generell mehr Organe zur Transplantation eignen. Aber es zählen auch der allgemeine Gesundheitszustand und der Zustand der Organe. Ein Organspendeausweis macht also in jedem Alter Sinn.

Unwissenheit und Halbwissen haben wir auch bei der Frage festgestellt, unter welchen Umständen überhaupt Organe entnommen werden dürfen. Richtig ist: Eine Organentnahme darf erst dann erfolgen, wenn der Hirntod festgestellt ist, das Herz aber noch schlägt. Der umgangssprachliche Begriff Hirntod meint übrigens, dass alle Hirnfunktionen unumkehrbar (irreversibel) ausgefallen sind.

Warum muss das Herz noch schlagen?

Das Herz-Kreislauf-System muss bis zur Organentnahme aufrechterhalten werden – zum Schutz der Organe. Denn die müssen durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden, weil sie sonst Schaden nehmen. Eine Transplantation wäre dann für den Empfänger/die Empfängerin der Organe zu gefährlich.

In unserer Befragung dachten aber 40 Prozent, dass bei Hirntod und schlagendem Herzen keine Organe entnommen werden dürfen. Viel brisanter ist aber: 32 Prozent waren der Ansicht, Organe dürften entnommen werden, wenn zwar das Herz stillsteht, das Hirn aber noch arbeitet.

Und jetzt?

Information über Organspende verbessern

Es gibt schon jetzt viele Initiativen zur Aufklärung über Organspende – zum Beispiel von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder von Gesundheitsnetzwerken. Und: Jeder kann sich eigenständig informieren – auch wenn man vielleicht lieber nicht an den eigenen Tod denken möchte. Helfen können dabei unser Beitrag über Hirntoddiagnostik oder die Info-Seite der BZgA.

Organspende – Eine Studie im Auftrag des WDR

Ildiko Holderer
Wissenschafts- und Digitaljournalistin mit dem Schwerpunkt Psychologie, Neurologie und Social Media.

Unsere Quellen

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Anonym
Anonym
5 Jahre zuvor

Ich bin der Meinung das Thema Organspende wird komplett falsch angegangen. Der Arzt und das Krankenhaus, die die Organe entnehmen erhalten Geld. Der Dienst, der die Organe transportiert wird auch bezahlt. Und der Arzt und das Krankenhaus, die die Organe wieder einsetzten werden auch bezahlt. Alle die den Organempfänger bei… Weiterlesen »

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