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Akustik
Wie unsere Stimme Krankheiten verrät
Bei manchen Krankheiten verändert sich die Stimme – etwa bei ADHS, Depressionen und Parkinson. Computer können das erkennen.
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Bisher ist die Technik noch nicht im Einsatz
Die Stimme von ADHS-Patient:innen ist zum Beispiel sehr starr, depressive Patient:innen sprechen sehr monoton und Parkinsonkranke zeigen schon früh ein sehr schwaches Zittern in der Stimme. Computer sind in der Lage, solche feinen akustischen Unterschiede zu erkennen: Bei Parkinson gelingt das in rund 90 Prozent der Fälle, bei ADHS und psychischen Krankheiten liegt die Trefferquote bei mehr als 80 Prozent.
Bislang kommt die Technik in der Praxis allerdings noch nicht zum Einsatz. Zwar gibt es vielversprechende Studien, die beispielsweise die Treffsicherheit erproben. Doch bisher reicht die Datenlage noch nicht aus, um die Technik im großen Maßstab einzusetzen. Hinzu kommt: Die Trefferquote gilt bisher meist nur unter Laborbedingungen.
Grundsätzlich kann natürlich jeder die Stimme des Gegenübers grob einschätzen – allerdings überhören wir viele Feinheiten. Zusätzlich sind manche Leute geübt darin, ihre Stimmung zu überspielen. Das fällt den meisten Menschen nicht auf: Wer als depressiver Mensch in einigen Situationen seine Stimme anhebt, kann womöglich sogar seinem Arzt/seiner Ärztin vorspielen, dass es ihm besser gehe. Diese Unterschiede könnten Computer erkennen.
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Stimmerkennung könnte Fehldiagnosen vermeiden
Auch Parkinson ist bisher schwer vorherzusagen, hier gibt es aktuell ebenfalls keine Biomarker. Meist fällt die Krankheit erst auf, wenn die Symptome augenscheinlich werden. Der akustische Test könnte schon früher mikroskopisch kleine Zitterbewegungen in der Stimme feststellen.
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Artikel Überschrift:
ADHS ist keine Krankheit!