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Quarks Doku
Tourette-Syndrom: Hat Felix Chancen auf seinen Traum-Job?
Felix steht im Mittelpunkt, auch wenn er es nicht möchte, er hat Kontakt zu Menschen, den er so nicht haben möchte, und er hat Schmerzen, denn: Felix hat das Tourette-Syndrom und kämpft täglich gegen seine Tics an.
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Felix studiert dual Betriebswirtschaftslehre. Sein Traum ist es, nach seinem Abschluss in zwei Jahren am Hamburger Flughafen als Betriebswirt anzufangen. Jetzt kann er dort vier Wochen lang Berufserfahrung sammeln und sich beweisen. Die neue Abteilung und die Arbeit im Großraumbüro sind jedoch eine sehr große Herausforderung für ihn und seine Tics.
Artikel Abschnitt: Was sind Tics?
Was sind Tics?
Zu den komplexen Formen zählt auch der wohl bekannteste Tourette-Tic: die sogenannte Koprolalie, das ungehemmte Ausstoßen obszöner Wörter. Das machen aber nur etwa 20 Prozent aller Tourette-Betroffenen irgendwann einmal im Leben. Immerhin 80 Prozent leben mit weniger komplexen Tics.
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Tics kündigen sich an
Felix beschreibt das Gefühl vor einem Tic wie ein Kribbeln, das er mit einer Bewegung, also einem motorischen Tic, kurzzeitig verhindern kann, bis das Kribbeln wiederkommt.
Knapp 70 Prozent aller Tourette-Betroffenen spüren, wenn die Tics kommen. Die meisten haben gelernt, ihre Tics eine Zeit lang zu unterdrücken. Bis zu 40 Minuten gelingt im Schnitt das Zurückhalten eines Tics.
Wie entstehen Tics?
Die im Gehirn tieferliegenden Basalganglien regulieren, welche Impulse ein Mensch in Handlungen umsetzt und welche nicht. Eine Störung zwischen Basalganglien und Großhirnrinde gilt in der Forschung heute allgemein als Ursprung der Tics, den Symptomen des Tourette-Syndroms.
Die Annahme der Forschenden: In diesem Hirnareal wird zu viel des Botenstoffs Dopamin ausgeschüttet. Daher werden Bewegungssignale verstärkt weitergegeben. Folglich schafft es das Gehirn dann nicht, diese ungewollten Bewegungen zu verhindern.
Beginn im Kindesalter
Bei Felix haben die Tics im Kindesalter harmlos mit Augenblinzeln und Grimassenschneiden begonnen. Mit acht Jahren wurden sie heftiger. Bei Betroffenen ist es häufig so, dass die ersten motorischen und vokalen Tics im Alter zwischen fünf und neun Jahren beginnen und im Alter zwischen neun und zwölf Jahren immer heftiger werden und ihren Höhepunkt erreichen.
Artikel Abschnitt: Was sind die Ursachen für das Tourette-Syndrom?
Was sind die Ursachen für das Tourette-Syndrom?
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Lässt sich Tourette behandeln?
Medikamente oder Therapien können helfen
Alle Behandlungsmöglichkeiten können helfen die Tics zu reduzieren. Gängige Methoden dafür sind Medikamente wie Antipsychotika, oder auch Verhaltenstherapien, seltener sogar eine Operation – die sogenannte tiefe Hirnstimulation mit Elektroden.
Seit er neun Jahre alt ist, versucht Felix, die Tics durch Medikamente in den Griff zu bekommen. Allerdings hatten die Antipsychotika bei ihm nicht den gewünschten Effekt und Nebenwirkungen. Daher versucht er es nun mit einem Cannabis-Spray. Das soll den Dopaminhaushalt in seinem Gehirn beeinflussen. Ob das hilft, ist wissenschaftlich jedoch nicht gesichert.
Wie gut Cannabis im Allgemeinen als Medizin wirkt, erfährst du hier.
Artikel Abschnitt: Begleiterkrankungen und Störungen bei Tourette
Begleiterkrankungen und Störungen bei Tourette
Felix möchte weiter durchhalten
Felix möchte seinen Körper und die Tics nicht gewinnen lassen, sondern weiter durchhalten und seine Herausforderungen meistern. Wird er sich beim Hamburger Flughafen beweisen können?
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Weitere Beteiligte
Schnitt: Marc Schubert
Autor Grafiik: Oskar Köppen, Tilman Wolff
Grafik: Anastasia Wagner
Sound-Design: Mathis Hohmann
Sprecherin: Rabea Wyrwich
Redaktion: Claudia Heiss
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