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Elektrizität
Was bei einem Stromschlag in deinem Körper passiert
Lampen, Stecker, Kabel – wir sind umgeben von Strom. Die Gefahr sollte man dabei nie unterschätzen, denn Steckdosen und kaputte Kabel sind für unseren sensiblen Körper lebensgefährlich.
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Und davon gibt es in unserem Körper jede Menge. Sowohl außerhalb als auch innerhalb der Zellen gibt es wässrige Lösungen und darin befinden sich gelöst eben Natrium-, Kalium oder Chlorid-Ionen. Und diese Flüssigkeiten leiten den Strom problemlos weiter.
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Von innen hui, von außen pfui
So weit, so gut. Doch nicht vorgesehen ist für unseren Körper, dass Strom von außen kommt. Dann gefährdet er genau die Stellen im Körper, die auf elektrische Impulse reagieren, wie etwa unsere Muskulatur.
Das passiert beispielsweise, wenn man unglücklich in eine Steckdose oder an ein offenes Stromkabel fasst. Und die Menge an Strom hat es an diesen Stellen in sich: Im Haushalt fließen bei 230 Volt teilweise mehr als 16 Ampere – 300 Mal mehr als die Stromstärke, die bereits lebensgefährliches Herzflimmern auslöst.
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Wovon hängt ab, wie gefährlich ein Stromschlag ist?
Grundsätzlich gilt etwa, dass der in Deutschland typische Wechselstrom schneller zu gesundheitlichen Schäden führt als Gleichstrom. Bei Wechselstrom ändert sich ständig die Fließrichtung der Ladungsträger, bei 50 Hertz 100 Mal pro Sekunde. Bei Gleichstrom fließen die Ladungsträger immer in dieselbe Richtung.
Insbesondere die recht niedrigen Frequenzen von 50 bis 60 Hertz stören unsere natürliche Signalverarbeitung. Weitaus höhere Frequenzen hingegen werden auch medizinisch eingesetzt.
Die Haut ist ein Widerstand
Ein anderer wichtiger Punkt ist der Hautwiderstand. Die obere, keratinhaltige Schicht unserer Haut ist verhornt und schwächt den Stromschlag etwas ab. Je größer der Widerstand, desto stärker das Risiko von oberflächlichen Verbrennungen. Ist der Widerstand besonders gering, etwa bei nasser Haut, gelangt der Strom jedoch schnell ins Innere und verursacht dort Schäden. Dort stört er die Systeme, die auch auf natürliche Weise mit Stromimpulsen fungieren.
Artikel Abschnitt: Was passiert bei einem Stromschlag im Körper?
Was passiert bei einem Stromschlag im Körper?
Je länger der Strom wirkt, desto gefährlicher ist die Situation. Höhere Stromstärken können außerdem unseren Herzschlag aus dem Takt bringen. Dafür reichen beim üblichen Wechselstrom aus der Steckdose bereits je nach Quelle 25 oder 50 Milliampere. Das entspricht lediglich einem Achtel dessen, was eine 100-Watt-Glühbirne an Strom benötigt.
Passiert der Strom die Brust, wird es lebensgefährlich
Fließt der Strom auch durch die Brustregion und trifft auf das Herz, kann es tödlich ausgehen. Im Herzen gibt es den autonomen Taktgeber, den Sinusknoten. Zusammen mit dem zweiten Taktgeber, dem AV-Knoten, entstehen hier die beiden Stromimpulse, die unser Herz zum Schlagen bringen und das Blut erst in die Vorhöfe und dann in die Herzkammern und anschließend durch den gesamten Kreislauf pumpen.
Das Herz ist sehr empfindlich
In nur 0,8 Sekunden ist ein Herzschlag vorbei. Und in einem noch kürzeren Zeitintervall, der sogenannten vulnerablen Phase, ist das Herz besonders angreifbar für äußere Reize. Fließt Strom in diesem Bruchteil einer Sekunde durchs Herz, kann das Herzkammerflimmern auslösen. Denn das Herz unterscheidet nicht, ob der Impuls vom Sinusknoten oder von woanders herkommt. In diesem Fall schlägt das Herz nicht mehr richtig, der Blutdruck fällt binnen Sekunden, der Kreislauf versagt. Nach bereits wenigen Minuten sind lebenswichtige Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, erste Zellen sterben irreversibel ab und die Überlebenschancen sinken. Für Herzrhythmusstörungen reichen laut Untersuchungen manchmal bereits 25 Milliampere, ab 40 bis 50 Milliampere kann es zu Kammerflimmern kommen.
Passiert eine gewisse Stromstärke den Brustkorb, kann das auch dazu führen, dass die Muskulatur der Lunge verkrampft. Dann ist es nicht mehr möglich, ein- und auszuatmen. Es drohen Atemlosigkeit und Ersticken. Dafür reichen Stromstärken ab 80 Milliampere aufwärts.
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Wie häufig sind Stromunfälle?
Laut Statistik der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM ) nehmen sie seit Jahren zu. Zum Glück sind gleichermaßen in den letzten Jahrzehnten die Todesfälle zurückgegangen. 2015 sind 36 Personen durch Stromunfälle gestorben – davon sieben im Haushalt. Das Statistische Bundesamt spricht hingegen von insgesamt 77 Menschen, bei denen Strom die Todesursache war.
Risiko im Beruf und zu Hause
Das größte Risiko gehen zwar Elektrofachkräfte ein, aber etwa jeder fünfte Stromunfall passiert Laien – weil etwa die Sicherung nicht ausgeschaltet wurde und selbst an der Steckdose, der Glühbirne oder einem Elektrogerät herumgewerkelt wurde.
Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Blitzschlag getötet zu werden, liegt niedriger: Eine langfristige Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt, zwischen 1980 und 2014 sind durchschnittlich rund acht Menschen pro Jahr durch Blitzschlag gestorben.
Artikel Abschnitt: Kann man Weidezäune anfassen?
Kann man Weidezäune anfassen?
Der Strom kann auch nur dann fließen, wenn jemand oder etwas den Zaun berührt. Erst dann ist der Stromkreislauf geschlossen – vom Zaun etwa über das Weidetier und den Boden zur sogenannten Erdung.
Auf die Schuhe kommt es an
Und: Die Weidezäune geben nicht ständig Strom, sondern etwa nur für einen Sekundenbruchteil und dann ist der Strom wieder kurz unterbrochen. Das ist insofern sinnvoll, als selbst Stromstärken ab zehn Milliampere dann nicht dazu führen, dass die Muskulatur verkrampft. Fasst man an den Zaun, kann man anschließend wieder loslassen.
Wer mit dicken Gummistiefeln auf dem Feld unterwegs ist, der spürt womöglich fast gar nichts. Dann ist der menschliche Körper weitgehend vom Boden isoliert.
Artikel Abschnitt: Stirbt man, wenn man den Föhn in die Badewanne wirft?
Stirbt man, wenn man den Föhn in die Badewanne wirft?
Was passiert bei Hochspannungsleitungen oder Blitzen?
Als Hochspannung gelten Anlagen mit mehr als 1.000 Volt. Die Streckenleitungen der Zugstrecken sind auf 15.000 Volt eingestellt. Die typischen Hochspannungsleitungen leiten Strom bei mehr als 220.000 Volt.
Von Hochspannung gehen zwei besondere Gefahren aus. Erstens kann bei dieser Spannung der Strom "springen". Es muss also kein direkter Kontakt bestehen, schon eine geringe Entfernung kann ausreichen. Zweitens entsteht bei besonders viel Stromfluss auch besonders viel Hitze, die Haut und Gewebe wie die Muskulatur völlig zerstören kann – und das nicht nur an der Eintrittsstelle, sondern überall.
Außerdem gilt: Je höher die Spannung, desto wahrscheinlicher ist ein tödlicher Ausgang. Blitze schlagen zwar nur kurz ein, die Spannung liegt aber im Bereich von Mega- oder Gigavolt.
Wie oft das tödlich endet, ist nicht ganz klar. Gerichtsmediziner:innen der Universität Rostock etwa gehen von 1000 Blitzschlag-Verletzten pro Jahr aus, tödlich enden hingegen weniger als zehn pro Jahr.
Artikel Abschnitt: Was sollte man bei einem Stromschlag tun?
Was sollte man bei einem Stromschlag tun?
Falls man sieht, wie jemand anderes einen Stromschlag bekommt, sollte man sich selbst niemals in Gefahr bringen. Daher gilt es, erst den Strom auszuschalten. Ist das nicht möglich, weil man etwa nicht weiß, wo sich der Sicherungskasten befindet, sollte man die Person unbedingt mit absoluter Vorsicht vom Stromkreislauf trennen. Die Person anzufassen ist keine Lösung, stattdessen sollte man mit Materialien, die keinen Strom leiten, einen Rettungsversuch starten. Beispielsweise kann man die Person mit einem hölzernen Besenstiel bewegen oder die Hand von der Stromquelle trennen.
Ist die Person anschließend bewusstlos und die Atmung gestört, sollte man mit Erste Hilfe beginnen. Höchste Priorität haben eine Herz-Druck-Massage (und Beatmung) sowie der Notruf. Sind mehrere Personen vor Ort, kann die nächste einen Defibrillator organisieren. Damit steigen die Überlebenschancen bei Herzkammerflimmern deutlich.
Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?
Die Folgen eines Stromschlags müssen nicht sofort auftreten. Herzrhythmusstörungen können auch, je nach Stromquelle, erst bis zu 24 Stunden später zu Symptomen führen. In jedem Fall sollte man sich daher nach einem Stromunfall gründlich durchchecken lassen. Insbesondere das EKG gibt Aufschluss über Herzrhythmusstörungen.
Autor: Mathias Tertilt
Weitere Angaben zum Artikel:
Was ist Strom?
Strom kann aber auch durch geladene Teilchen wie Ionen transportiert werden. Die kommen etwa in Lösungen vor, wenn sich diese frei im Wasser verteilen. Erst durch gelöste Teilchen wird Wasser gut leitfähig. Zum Beispiel wenn Kochsalz (Natriumchlorid) enthalten ist, mit sowohl positiv geladenen Natriumionen als auch mit negativ geladenen Chlorid-Ionen.
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Ich fand’s gut
Die Die
Ichbewusstseins ist das nicht mehr so viel zu tun und du hast mich auch noch nicht gesehen und dass ich das nicht mehr machen soll und ich bin hab das nicht mehr gemacht und dann ist es
Hallo Jan Phillip und Fynn Jäger
Hallo jakub
Moin zusammen, Ich suche schon seit langem eine Erklärung dafür, weshalb ich meinen Stromunfall überlebt habe. Folgendes ereignete sich im August 2000. Ich habe das Kabel unseres Rasenmäher um meinen Arm aufgewickelt. Dieses hatte allerdings eine defekte Stelle. Da ich vergessen hatte es aus die Steckdose zu ziehen, bekam ich… Weiterlesen »
Manchmal suchen wir so verbissen nach eine Antwort, dabei hat Gott sie einem schon längst mit geteilt…
Die da wären?
Der Strom sicht sich immer den Weg des geringsten Widerstands und wenn möglich auch die kürzeste Strecke. Somit ist erst einmal davon auszugehen, dass der Strom zum großen Teil am Kontaktpunkt durch den Arm geflossen ist und nur zu einem geringen Teil durch den Körper in den Boden. Dabei kommt… Weiterlesen »