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Coffee-to-go
Nur so sind Kaffee-Mehrwegbecher umweltfreundlich
To-Go-Becher sind eine echte Umweltsünde. Also Mehrwegbecher, Problem gelöst? Nicht unbedingt. Es kommt darauf an, wie oft man sie nutzt – und wie sie gespült werden.
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Der Coffee-to-go ist ein echtes Umweltproblem
Ein Pappbecher hört sich erstmal gar nicht so umweltschädlich an – doch der Schein trügt: Gerade diese Becher werden kaum recycelt. Meistens werden sie mit dem anderen Restmüll verbrannt. Das hat vor allem zwei Gründe: Der Coffee-to-go-Becher landet meist im Mülleimer auf der Straße oder im Büro – aber nicht in der Papiertonne.
Und selbst wenn der Pappbecher im Altpapier landet, macht er den Recyclinganlagen eigentlich nur Probleme: Die Becher weichen nicht so schnell auf wie andere Pappe – denn genau das sollen sie ja nicht. So sind selbst die Pappbecher mit Plastik beschichtet. Nur so können sie heiße Getränke halten, ohne zu durchnässen. Ein Pappbecher besteht also in Wirklichkeit bis zu 7 Prozent aus Kunststoffen. Für die Papier-Recyclinganlagen ist diese Plastikbeschichtung nichts anderes als ein Störstoff, der nur schwer vom Papier getrennt werden kann. Die Folge: Die Becher werden von den Anlagen aussortiert und landen am Ende doch in der Verbrennungsanlage.
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Selbst Mehrwegbecher sind nicht per se umweltfreundlich
Faircup, Recup, Cup for Cup oder der Besser Becher – es gibt immer mehr Mehrwegbecher-Systeme. Sie beruhen, wie die Mehrwegflaschen, auf Pfandrückgabe. So soll gesichert werden, dass sie nach dem einmaligen Gebrauch nicht in der Mülltonne landen. Denn das wäre fatal, wie eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung GmbH, Heidelberg (ifeu) im Auftrag des Umweltbundesamts zeigt.
Für die Ökobilanz eines Kaffeebechers ist demnach die Umlaufzahl des Bechers ein entscheidender Faktor – also wie oft er tatsächlich benutzt wurde, bevor er eventuell selbst im Müll landet. Hier gilt: Erst ab der fünfzigsten Benutzung ist der Mehrwegbecher “klimafreundlicher“ als die Einweg-Variante. Der Grund: Er muss stabiler sein, ist also dicker und zudem meist zu 100 Prozent aus Kunststoff. Dadurch ist er aber auch energieaufwendiger in der Produktion. Der Material- und Energieaufwand für die Herstellung der Becher ist also erst nach längerer Benutzung in der Ökobilanz nicht mehr relevant.
Aufs Spülen kommt’s an
Doch selbst nach hohen Umlaufzahlen eines Mehrwegbechers kann er immer noch klimaschädlicher sein als der Einwegbecher. Zwei Faktoren sind hierbei entscheidend: Der Transport des Bechers zu Spülzentren der Mehrwegsysteme und der Spülgang selbst. Je länger der Weg und umso energieaufwändiger der Spülgang, desto schlechter seine Ökobilanz. So arbeiten vor allem industrielle Spülanlagen mit hohen Temperaturen und verbrauchen so in kurzer Zeit viel Energie. Je größer hierbei der Anteil der fossilen Energien ist, desto größer natürlich auch der CO2-Fußabdruck.
Bei anderen Umweltbelastungen, wie etwa der Eutrophierung von Gewässern, liegt der Mehrwegbecher schon nach dem zehnten Umlauf vorne. Denn Ursache dieser Umweltbelastung ist die Überdüngung in der Landwirtschaft. Weil für einen Pappbecher Cellulose angebaut wird, schneidet dieser hier besonders schlecht ab. Die Mehrwegbecher aus Kunststoff können stattdessen punkten.
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Am besten den eigenen Becher mitbringen!
Wer doch Recup, Faircup und Co bevorzugt, der kann auf Umweltsiegel wie den Blauen Engel achten. Dieser wird etwa nur an Mehrwegbecher-Systeme verliehen, die 500 Umläufe pro Becher garantieren.
Wenn man dann aber doch mal zum Pappbecher greift: wenigstens den Deckel weglassen. Dieser ist nämlich aus Plastik und verursacht bei der Müllverbrennung mehr CO2-Emissionen als der Becher selbst – oder bleibt im schlimmsten Fall als Plastikmüll in der Umwelt liegen.
Autorin: Inka Reichert
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Zünde ein kleines Stück in sicherer Umgebung an und Du riechst ob es nur Papier oder mit Kunststoff vermischt ist.
Selbständig denken!
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